Peter Maffay 23. Träger der „Goldenen Blume von Rheydt“ [mit O-Tönen und Video]
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Manch einer wird sich gewundert haben, als das Kuratorium „Goldene Blume von Rheydt“ entschied, Peter Maffay diese Auszeichnung verleihen zu wollen. Das gesellschaftliche Engagement des wohl erfolgreichsten deutschen Rock-Musikers wurde gerade in letzter Zeit vielfach gewürdigt. Durchaus zu Recht!
Warum er heute den ältesten deutschen Umweltpreis, die „Goldene Blume von Rheydt“ erhalten hat, machten sowohl OB Norbert Bude in seinen Begrüßungsworten als auch Kuratoriumsvorsitzender Dr. Gottfried Arnold in seiner Laudatio vor den zahlreich erschienenen Teilnehmern des Festaktes im sanierten Theatersaal an der Odenkirchener Straße deutlich.
Der einleitend präsentierte Film über Maffays „Tabaluga-Kinderstiftung“ und seine weiteren Initiativen ließ erahnen, dass Maffay über sein Engagement für traumatisierte Kinder hinaus sich gesellschaftlich auch auf anderen Gebieten einsetzt:
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Maffay war schon an vorderster Front dabei, als zu Zeiten von Willy Brandt gegen Atomkraft demonstriert wurde und unterstützte mit seiner Gitarre Initiativen, die sich für die Unterstützung krebskranker Kinder in Tschernobyl einsetzen.
In seiner Laudatio erinnerte Dr. Arnold daran, dass naturverbundene Rheydter Bürger den ersten deutschen Preis für umweltbewusstes Denken und Handeln gestiftet hatten, als für viele „Umweltschutz“ noch ein Fremdwort war.
Durch seine Überzeugung „Man kann nicht davon singen und die Realität unverändert lassen“, nutze er (Maffay) seine Bekanntheit und seine politische Vernetzung Einfluss zu nehmen. Er gehe für seine Ziele auch auf die Straße.
Maffay sein in der Friedensbewegung aktiv, singe vor ISAF-Truppen in Afghanistan, baue ökologische Kläranlagen und organisiere Symposien, bei denen Politiker und Wirtschaftsgrößen über die Verbesserung von Kinderrechten diskutieren.
Arnold schlug den Bogen vom ersten Preisträger, Graf Lennart Bernadotte und weiteren Geehrten, wie Prof. Heinz Sielmann, Dr. Reinhold Ewald, Franz Alt und Prof. Dr. Claus Hipp zum neuen Träger der „Goldenen Blume von Rheydt“ und beschrieb, dass alle auf ihre eigene und besondere Weise dem Leitgedanken dieses Umweltpreises gerecht wurden.
Peter Maffay werde heute wegen seines großen Engagements für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Verbindung mit nachhaltigem Umgang mit der Natur geehrt.
Sichtlich stolz nahm Peter Maffay aus der Hand von Oberbürgermeister Norbert Bude die Urkunde und die „Goldene Blume“ am Band entgegen.
Dass das Kuratorium mit Maffay einen würdigen Träger der „Goldenen Blume von Rheydt“ ausgewählt hat, wurde spätestens im Verlauf seiner Dankrede deutlich. Bemerkenswert war, dass er durchgängig von „wir“ sprach und auf sein Team hinwies, ohne das er nichts hätte schaffen können.
Eindrucksvoll auch die mehr als klare Position gegen rechtsextremistische Entwicklungen und seine sehr persönlichen Worte, mit denen er beschrieb, wie sein 85-jähriger Vater in seiner rumänischen Heimat den damaligen Peinigern des Regimes verzieh.
Fans unter den Zuhörern hatten wohl selten einen so nachdenklichen Peter Maffay erlebt. So verwunderte auch nicht der langanhaltende, stehende Applaus am Ende seiner intensiven Worte.
[audio:11-09-10-goldene-blume-rede-maffay.mp3] [ca. 22 interessante Minuten]Musikalisch untermalt wurde der Festakt von einer der erfolgreichsten und talentiertesten deutschen Songwriterinnen und Sängerin Jutta Neigel, die auch für und mit Peter Maffay komponierte.
Begleitet von ihren Bandmitgliedern Jörg Dudis und Simon Nikols an Klavier und Gitarre begeisterte sie mit temperamentvollen aber auch einfühlsamen Beiträgen.
[audio:11-09-10-goldene-blume-neigel-und-band.mp3] [ca. 14 Min.]Im Beisein von Kuratoriumsmitgliedern und Trägern der Blume trug sich Peter Maffay als 23. Träger der „Goldenen Blume von Rheydt“ in das Goldene Buch der Stadt Mönchengladbach ein.
Die „Goldene Blume“ wird alle zwei Jahre verliehen, immer in dem Jahr, in dem kein Blumenkorso stattfindet.
3.
Kerstin Königs schrieb am 13.09.2011 um 18:08 Uhr:
@ Pardon
Wie recht Sie haben. Die Idee, die hinter diesem Preis steht ist gut.
Gerne schmücken sich alle Honoratioren und die sich dafür halten, mit den illustren Preisträgern und der PR, die damit verbunden ist. Das war’s dann schon von wegen Umwelt.
Grün darf in dieser Stadt nur sein, was einigen Geld bringt und nicht stört.
Reicht doch, wenn die jeweiligen Oberbürgermeister, derer gab es in den 46 Jahren schließlich viele, das Engagement der zu Ehrenden preisen und loben.
2.
prisac schrieb am 12.09.2011 um 20:21 Uhr:
hallo
zusaMMen,
ich fände es ja ganz toll,
wenn die goldenen blume von rheydt
mal an die stadt mönchengladbach
verliehen werde könnte,
allerdings steht dieses ereignis
wohl noch nicht so bald an …
fun and sun
pri and sac
1.
D. Pardon schrieb am 12.09.2011 um 18:36 Uhr:
Der älteste deutsche Umweltpreis wird zwar in MG vergeben, doch der Umweltgedanke scheint mir in der bisherigen Politik keine wesentliche Rolle gespielt zu haben:
Unter schwarz-gelb war z. B. kein Leitgedanke zur Stadtentwicklung zu erkennen – jeder Bezirk baute für sich fröhlich hin. Zum Umweltgedanken gehört es, Wirtschaftsförderung und lebenswerte Wohnbebauung im Einklang zu bringen. Da gab es doch deutliche Defizite. Giesenkirchen 2015 war die Quittung.
Schwarz-gelb weg, rot-gelb-grün her. Diskussionen um Biogasanlagen und Atomkraft im Stadtrat lassen auch hier frösteln.
Der älteste Umweltpreis wird in MG vergeben: ein Marketing-Gag.
Wirklich nachhaltig politisch etwas bewegt, hat dieser Preis m.E. nicht.