Nächster Blumenkorso doch erst 2011?
Hauptredaktion [ - Uhr]
Das Jahr 2009 geht zu Ende und am überdimensionierten Adventkalender, der über einem Weihnachtsmarkt thront, der seinen Namen nicht verdient, sind 10 Türen offen; alles „organisiert“ vom Rheydter Citymanagement (RCMI).
Ebenso „offen“ ist die Frage, ob es das RCMI schafft, im nächsten Jahr einen Blumenkorso auf die Beine zu stellen. Das vielfach von Teilnehmern am 2008-Jubiläumskorso angemahnte Konzept lässt weiter auf sich warten.
Zwei Zusammenkünfte mit engagierten Bürgern aus Vereinen und Verbänden verliefen mit Ausnahme von Absichtserklärungen ohne zielgerichtete Ergebnisse. Einer neuerlichen Einladung des RCMI-Vorstandes an beteiligte Schulen sollen nur 2 (in Worten: zwei) gefolgt sein.
Ob diese traurige Bilanz nun dazu führt, dass der RCMI-Vorstand „in die Gänge“ kommen kann/will, dürfte ebenso unsicher sein, wie die Antwort auf die Frage, ob er vor diesem Hintergrund ehemals hochmotivierte Mitstreiter zurückgewinnen kann.
Hinweise, dass die ehrenamtlichen „Kernmannschaften“ des Blumenkorsos sich seit Wochen und Monaten um die Vorbereitungen der anstehenden Karnevalssession mit dem Veilchendienstagszug als Höhepunkte kümmern würden, wurden ignoriert. Heißt im Klartext: Bis März kann auf diese erfahrenen Kräfte nicht zurückgegriffen werden.
Dass die Rheydter „ihren“ Blumenkorso haben möchten, steht außer Frage.
Ob aber das RCMI der richtige Ausrichter ist, wird schon seit langem kritisch hinterfragt. Und das nicht nur deshalb, weil die RCMI-Mitglieder besonders von einem Blumenkorso (an einem verkaufsoffenen Sonntag) wirtschaftlich profitierten; er war 2008 der Magnet, der den Geschäften zum ihnen gegönnten Umsatz verhalf.
Umso unverständlicher ist es, dass Vorbereitungen für einen Blumenkorso 2010 immer noch nicht erkennbar sind.
Wenn das also so ist, muss man sich die Frage stellen, ob es 2010 überhaupt einen Blumenkorso geben wird.
Sollte sich ein anderer Ausrichter für den Blumenkorso finden, könnte das nur jemand sein, der keine eigenwirtschaftlichen Interessen verfolgt, also ein gemeinnütziger Verein, wie vor Jahren der Verein „Blühendes, schaffendes Rheydt“.
Möglicherweise entsteht ja eine „Bürgerstiftung Blumenkorso Rheydt“, die versuchen könnte eine finanzielle Anschub-Unterstützung aus der Metha-Hecht-Stiftung (z.Zt. ca. 1 Mio. EURO) zu bekommen.
Dieser Betrag stammt aus dem Verkauf der Villa Hecht, wird von der Stadt Mönchengladbach treuhänderisch verwaltet und darf nur für gemeinnützige Zwecke verwendet werden.
Bedingung der Bezirksregierung ist jedoch, dass ein Antragsteller 50% eigene Mittel einbringen muss, um die restlichen 50% aus der Stiftung erhalten zu können.
Vorschläge zur Gründung eines gesonderten Vereins, die schon nach dem Erfolgsblumenkorso 2008 gemacht wurden, scheiterten an der damals vertretenen Vorstellung, der Rheydter Blumenkorso wäre ausschließlich Sache des RCMI. Dass dies offensichtlich eine falsche Einschätzung war, zeigt sich nicht erst jetzt.
Sollte es wirklich zur Gründung eines Vereins kommen, der als ein wesentliches Ziel das Durchführen des Rheydter Blumenkorsos hat, könnten das RCMI und/oder die einzelnen Geschäfte und Unternehmen, die Mitglied im RCMI sind, diesen Verein mit steuerlich absetzbaren Geld- und Sachspenden unterstützen; ähnliches würde auch für spendende Bürger gelten.
Eines könnte ein „Blumenkorso-Verein“ jedoch kaum aufholen: Zeit, die der RCMI-Vorstand trotz vielfachen Drängens nicht genutzt hat.
Wie es auch ausgeht: Realistisch betrachtet schwindet die Hoffnung auf einen Blumenkorso 2010 mehr und mehr; wer auch immer jetzt mit Konzeptentwicklung und Planung für 2010 beginnt, steht vor einem Berg von Problemen, organisatorisch und finanziell.
Möglicherweise ist die Konsequenz, dass es erst wieder 2011 einen Blumenkorso geben wird. Unter einem ehrenamtlich, aber dennoch professionell(er) agierenden Ausrichter.
Das hätte darüber hinaus noch zwei Vorteile:
Zum anderen könnten die Odenkirchener Showtrompeten und manch andere Gruppe, die in Odenkirchen dabei ist, den Blumenkorso bereichern.
