Letzter Neujahrsempfang in Rheydt-Mitte
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Bezirksvorsteher Karl Sasserath (B90/Die Grünen) hatte geladen und viele Gäste aus Politik, Sport, Kultur und Gesellschaft waren am 6. Februar in den Rheydter Ratssaal gekommen. Dass dieser letzte Neujahrsempfang keine einfache Sache für Sasserath war, konnte man schon an seinen Begrüßungsworten merken:
„Unser heutiger Empfang für den Stadtbezirk Rheydt-Mitte ist eine Veranstaltung, die es so künftig nicht mehr geben wird. Der bisherige Stadtbezirk Rheydt-Mitte wird bekanntlich mit Beginn der kommenden Kommunalwahl aufgelöst. Ob, wann, wie oder wo es eine Veranstaltung dieser Art im nächsten Jahr geben wird, muss also abgewartet werden. Ich gebe zu, die vorausgegangenen Reden zu einem Neujahrsempfang sind mir durchaus leichter gefallen.“
So begrüßte Sasserath besonders u.a. den Bundestagsabgeordneten Dr. Krings (CDU), den ersten Bürgermeister und Landtagsabgeordneten Michael Schroeren (CDU), den Landtagsabgeordneten Hans-Willi Körfges (SPD), sowie Dr. Fischer in Vertretung von Oberbürgermeister Norbert Bude und den Bürgermeister Klaus Schäfer (SPD).
Das Bläserquintett der Niederrheinischen Symphoniker mit Bettina Landmann (Flöte), Detlev Groß (Oboe), Olaf Scholz (Klarinette), Kristiaan Slootmaekers (Horn) und Marlane Simmendinger (Fagott) sorgte mit drei Darbietungen für den kulturellen Rahmen.
Sasserath unterstrich in seiner Ansprache das Engagement der Rheydter Bevölkerung und sagte, dass allen in Rheydt in den vergangenen fünf Jahren eines gelungen sei, der Gesamtstadt in Erinnerung zu rufen: ‚Rheydt lebt und wir sind wieder da!‘
In diesem Zusammenhang hob er hervor, dass ohne bürgerschaftliches Engagement und ohne die Ãœbernahme von zivilgesellschaftlicher Verantwortung weder Gemeinschaft noch Gesellschaft bestehen könne.
Diejenigen, die sich in ihrem Alltag uneigennützig aus Solidarität, Nächstenliebe, für die Heimat und die Umwelt, den Sport, den Stadtbezirk, das Brauchtum oder das Gemeinwesen engagieren, begegnen uns oft einfach gänzlich unspektakulär, leise und bescheiden.
Sasserath weiter: „Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement leisten sie für unsere Gesellschaft einen unverzichtbaren Beitrag; all dies tun sie mit großer Bescheidenheit und ganz unspektakulär.“ Deshalb sei es ihm eine besondere Ehre und Freude,
- Christel Fischer, Pfarre St. Josef Rheydt
- Almut Hagemann, Mitglied der Niederrheinischen Symphoniker
- Erwin Baltes, Vorsitzender des Sportvereins Rheydt 08
- Ulrich Ernst, Organisator der Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Blumenkorso Rheydt“
für ihr bürgerschaftliches Engagement und
- die Hockey-Mannschaft des Rheydter Spielverein Hockey & Tennis e.V. für ihre herausragende sportliche Leistung
ehren zu dürfen. Das tue er persönlich, aber auch im Namen der Mitglieder der Bezirksvertretung Rheydt-Mitte.
Christel Fischer ist seit mehr als drei Jahrzehnten Mitglied im Kirchenchor St. Josef und war 1973 zum ersten Mal Katechetin. Mit Beginn der Achtziger Jahre, engagierte sie sich für fast 20 Jahre im Caritaskeller der Pfarre Sankt Josef, wo sie Kleidung an bedürftige Menschen verteilte. Daneben war Frau Fischer in der Seniorenhilfe der Pfarre Sankt Josef tätig, wo sie sich von 1982 bis 1990 um ältere Menschen kümmerte, Besuche machte und allen mit Rat und Tat zur Seite stand. Auch in der Frauengemeinschaft St. Josef (KFD) ist sie seit fast 25 Jahren aktives Mitglied, schon viele Jahre fungiert sie dort im Vorstand, auch als Vorsitzende.
Almut Hagemann spielt als Mitglied der Niederrheinischen Symphoniker im Orchester die Viola und sorgt seit 2004 für die musikalische Umrahmung des Neujahrsempfangs des Bezirksvorstehers Rheydt-Mitte. Darüber hinaus ist die Musikerin im Naturschutz engagiert: Als ein privater Investor vor fünf Jahren das Gebiet zwischen Eichenstraße und Bungtbach in Bonnenbroich auf eigene Kosten vermessen ließ, um dort Baumaßnahmen in Angriff zu nehmen, gehörte Frau Hagemann zu der kleinen Gruppe von Frauen, die diese Vorgänge alarmierten, was schlussendlich dazu führte, dass sich die Bezirksvertretung Rheydt-Mitte im Oktober 2008 einstimmig für die Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) im Bereich Eichenstraße und Bungtbach aussprach. Dieser Beschluss müsse zwar noch einige Ausschüsse passieren, doch mit Almut Hagemann und allen Naturfreunden könne man sich freuen, dass hier der Naturschutz über eine unnötige weitere spekulative Bodenversieglung obsiegen konnte, so Sasserath.
Erwin Baltes war lange Jahre erster Vorsitzender des Sportvereins Rheydt 08 – einer seiner Leidenschaften. Der Verein, der sich in erster Linie dem Fußballsport verschrieben hat, feierte bekanntlich im vergangenen Jahr sein 100-jähriges Bestehen. „Niemand anderem in der Geschichte des tief in Rheydt verwurzelten Vereins ist über einen so langen Zeitraum gelungen“, beschrieb Sasserath das Engagement von Baltes. Seit nunmehr über zwei Jahrzehnten habe sich Erwin Baltes durch die stetige und gute Vereinsarbeit inzwischen zahllose Verdienste zum Wohle des Sportvereins Rheydt 08 erworben.
Ulrich Ernst habe einen besonderen Spitznamen: Vielen sei er bekannt als „Mister Blumenkorso“. Er organisierte die Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Blumenkorso Rheydt“ – eine gewaltige Leistung, die höchste Anerkennung verdiene. Den Ablauf von Großveranstaltungen wie auch dem letzten Korso, der mehr als 150.000 Menschen in die Rheydter Innenstadt zog, so zu organisieren, dass alles reibungslos klappt, das sei eine Meisterleistung, sagte Sasserath, wobei es wohl dessen Geheimnis bleibe wie er es geschafft habe, für strahlend blauen Himmel und angenehme Temperaturen zu sorgen.
Sasserath weiter: „Das Sprichwort, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steht, hat Ulrich Ernst hier bewahrheitet. Unser Dank gehört an dieser Stelle auch Frau Ernst, die ihren Mann bei dieser Meisterleistung tatkräftig unterstützt und den Rücken für diese Herkulesaufgabe frei hielt. Wir sind Ihnen, liebe Eheleute Ernst für Ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement für Rheydt in Mönchengladbach zu großem Dank verpflichtet.“
Ernst hatte gegenüber darauf Wert gelegt, dass natürlich alles nicht hätte funktionieren können ohne die vielen beteiligten Vereine, Organisationen, Schulen, Unternehmen, Kindergärten etc. Sie alle, es waren etwa 1.200 Teilnehmer in 44 Wagen, 40 Fuß- und 17 Musikgruppen, zogen durch ihre Stadt, um zu bekunden, was sie für Rheydt empfinden. Mindestens die doppelte Anzahl hatte sich an den Vorbereitungen beteiligt.
Stellvertretend für den Rheydter Spielverein Hockey & Tennis e.V. begrüßte Sasserath den Hockey- und Jugendwart des Vereins Helmut Otten. Dessen Hockey-Mannschaft hatte in diesem Jahr erstmals in der Halle den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft. „Der Aufstieg belegt eindrucksvoll die Klasse und die Qualität des Kaders, des sportlichen Umfelds und der seit Jahren erfolgreich betriebenen Nachwuchsarbeit.“ Mit diesen Worten gratulierte Sasserath dem Vorstand, den Trainern, den Betreuern und der Mannschaft, die den Aufstieg verdient habe.
Helmut Otten bedankte sich für die Ehrung im Namen des Vereins. Der Chef des Hockeysvereins, Bernd Gothe, konnte wegen anderer Verpflichtungen (Karneval?) nicht teilnehmen.
Ãœber die Ehrungen hinaus ließ Sasserath die letzten fünf Jahre des Bezirks Rheydt-Mitte Revue passieren. Es war keine Abrechnung mit politischen Gegnern, wobei leichte Stiche mit „Augenzwinkern“ in diese Richtung, verbunden mit dem Appell an die Bürger bei der nächsten Kommunalwahl „diejenigen politischen Kräfte als Souverän zu unterstützen, die die Zuständigkeiten und Beteiligungsrechte der Bezirksvertretungen erweitern und damit einer bürgernahen Politik die erforderlichen politischen Handlungsspielräume im Bezirk eröffnen.“ (siehe hierzu gesonderten Bericht auf BZMG).
Schließlich bedankte sich Sasserath bei allen Mitgliedern der Bezirksvertretung Rheydt-Mitte für die konstruktive Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren und beim Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Ost, Franz-Willi Brungsberg.
„Immer wieder sprechen mich die Menschen auf die große Umsicht, Hilfsbereitschaft und Kompetenz von Franz-Willi Brungsberg an. Für viele Menschen in Rheydt-Mitte ist er ein wichtiger Ansprechpartner, der mit seiner großen Verwaltungskenntnis, seinem großem Geschick routiniert für Rheydt vieles bewegt. In den bald zurückliegenden fünf Jahren bist Du mir ein unverzichtbarer Lotse und Ratgeber geworden“, zollte Sasserath ihm ebenso Anerkennung, wie den beiden anderen Mitarbeitern von der Bezirksverwaltungsstelle: Frau Heymann und Herrn Linke.