Lautstark und bunt – Demo gegen Rechtspopulisten [mit Slideshow]
Huber, aktion Durchblick MG [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Sirenen, Vuvuzelas, Trillerpfeiffen, Tröten, Tamburine – die Gegendemonstranten des Mönchengladbacher Bündnisses „Aufstehen – für Menschenwürde – gegen Rechtsextremismus“ empfing lautstark die Rechtspopulisten von „Pro Deutschland“, die vor der Bilal Moschee an der Nordstraße gegen islamischen Extremismus demonstrierten, wie Lars Seidensticker, deren Generalsekretär, erklärte.
Aus einigen Fenstern riefen empörte Bürger: „Haut ab!“ oder „Verschwindet!“.
Statt der angekündigten 50 Rechts-Demonstranten kamen nur ganze sechs. Auf Schildern forderten sie „Mehr Bildung – weniger Zuwanderung“.
Eine davon war Stephanie Trabant. Die 23-jährige Berliner Bundestagskandidatin trug schwarze Kleidung, die an einen Tschador erinnerte und von der Polizei als Vermummung gewertet wurde, die bei Demonstrationen nicht gestattet ist.
Deshalb mussten alle sechs Beteiligten der Polizei ihre Personalien angeben.
Die obere Nordstraße von Friedrich-Ebert-Straße bis Taubenstraße war komplett gesperrt. Die Demonstranten waren durch Absperrgitter ca. 70 Meter voneinander getrennt.
Auf Seiten des Mönchengladbacher Bündnisses waren Bündnis90/Die Grünen, DIE LINKE, SPD und Piraten vertreten, sowie die Bundestagskandidaten Dr. Krings (CDU), der zu Beginn der Demonstration anwesend war, Gülistan Yüksel (SPD) und Bernhard Clasen (DIE LINKE), der Landtagsabgeordnete Willi Körfges (SPD), einige Ratsmitglieder und Vertreter von anderen Organisationen wie Amnesty International. Auch Jusos und Die Linksjugend waren dabei.
Rund 120 Gegendemonstranten aller Altersgruppen machten unzweifelhaft deutlich, dass für Rechtsextremismus in Mönchengladbach kein Platz ist.
Gegen 11.00 verließ die Gruppe der Rechtspopulisten in zwei Fahrzeugen die Nordstraße Richtung Düsseldorf.
„Pro Deutschland“ demonstriert auf seiner Deutschlandtour, bei der auch 27 Städte in Nordrhein-Westfalen auf dem Programm stehen, vor allem vor Moscheen, Asylbewerber- und Flüchtlingsunterkünften. In Berlin zogen sie auch vor die Redaktionen von taz und des Neuen Deutschland.
Sosehr die Partei durch ihre Tour auch den Eindruck von Popularität und Zulauf erwecken will, so sehr wird deutlich, dass es doch meist, wie auch in Mönchengladbach, nur wenige und immer wieder dieselben Personen sind, die versuchen, mit ihrer Ausländerfeindlichkeit zu punkten.
5.
Travelbug schrieb am 4.09.2013 um 12:40 Uhr:
Was an meinem Kommentar „links“ ist bleibt wohl auch ihr Geheimnis und wenn alle, die gegen PRO demonstriert haben, links sind, bleibt wohl auf der rechten Seite nicht viel mehr übrig als NPD, AfD und PRO.
4.
Rendoerseg schrieb am 1.09.2013 um 19:11 Uhr:
@Travelbug
Welch eine gute Antwort!
Statt auf meine Darstellung sachlich zu antworten kommt so ein linker Flachpass. Aber was denn wirklich „menschenverachtend“ bei den Forderungen von Pro Deutschland war bleibt weiter Ihr Geheimniss.
3.
Torben Schultz schrieb am 1.09.2013 um 17:36 Uhr:
Leider musste ich heute morgen ein paar weitere Vorfälle vom Samstag lesen die mir sehr weh getan haben.
Ich bin nicht bereit sowas unkommentiert hin zu nehmen, selbst wenn es eher Stimmen für SPD oder Piraten bringt. Es muss klar sein, dass dieser „Kampf“ gegen Rechts vor geht, immer und überall!
Deswegen habe ich im Namen der Linken folgende PM verfasst:
Jetzt erst recht weiter machen: Demokratische Parteien gegen Rechtsextremismus!
Noch am Freitag gingen in Mönchengladbach die demokratischen Parteien gemeinsam mit dem Bündnis „Aufstehen für Menschenwürde – gegen Rechtsextremismus“ auf die Straße, um lautstark gegen die Rechtspopulisten von Pro Deutschland zu demonstrieren.
Doch schon am Samstag machen zwei schlimme Meldungen im Internet die Runde: Die Jusos mussten am Alten Markt einen Infostand abbrechen, weil sie von Rechten aus dem Umfeld der Borussia Fans bedroht wurden.
Und in Dortmund wurden die Landtagsabgeordnete der Piraten, Birgit Rydlewski, und drei weitere Personen von einem Böllerwurf aus Reihen der Neonazis verletzt. Angesichts dieser Vorkommnisse erklärt Torben Schultz vom Kreisvorstand der Linken in Mönchengladbach:
„Wir haben immer betont, dass Rechtsextremismus eine reale Bedrohung ist. Wir haben das im Zusammenhang mit dem Terror des NSU gesehen und bekommen es jetzt auf der Straße ganz offen zu spüren.
Deswegen wird DIE LINKE weiterhin jede Gelegenheit nutzen sich den Rechten friedlich entgegen zu stellen und wir werden keine Chance auslassen dies gemeinsam mit den demokratischen Parteien zu machen.
Erstmal sind wir froh, dass den Mönchengladbacher Jusos nichts passiert ist und wünschen Frau Rydlewski und den anderen Verletzten gute Besserung.
Doch zeitgleich rufen wir alle BürgerInnen auf, vor dem wieder erstarkenden Rechtsextremismus nicht die Augen zu verschließen.
Auch wenn es nur kleine Gruppen von 5 bis 15 Leuten sind, die die Rechtsextremisten per Busunternehmen durch Mönchengladbach und andere Städte reisen lassen, das ist ein Anfang.
Lassen wir nicht zu, dass sie irgendwann wieder zu hunderten ihre menschenverachtenden Parolen unter die Bevölkerung bringen. Wehret den Anfängen!“
2.
Travelbug schrieb am 1.09.2013 um 11:29 Uhr:
Vielleicht wären Sie auf der anderen Seite besser aufgehoben gewesen. Da hätten Sie auch die menschenverachtenden Parolen von PRO besser “verstehen“ können.
1.
Rendoerseg schrieb am 31.08.2013 um 11:53 Uhr:
Was ist an der Forderung: „Mehr Bildung, weniger Zuwanderung“ eigentlich so falsch, sogar rechtsextrem und protestiert dagegen?
Ob diese laustarke Truppe von Krakelern eigentlich wusste was z. B. ihre Teilnehmer Dr.Krings und Frau Yüksel so alles treiben?
Herr Dr. Krings verschleudert unsere Steuergelder mit vollen Händen an griechische Banken. Frau Yüksel lässt sich auf dubiose Art und Weise zur Bundestagskandidatin wählen.
Leider konnte ich nicht hören, was die Sprecher der Partei so alles gesagt haben, da die Truppe der Gutmenschen mit „Pauken und Trompeten“ stören durften. Was für ein prachtvolles Demokratieverständnis.
Übrigens kamen die Rufe „Haut ab, geht nach Hause“ nicht aus den Häusern, sondern von einem jungen Mann, der mit einem bekannten Schläger aus Rheinhausen etwas abseits stand.