Rheydter City soll „aufgeräumt“ werden – „Leitl-Plan“ als Grundlage für Prozess eines stadtgestalterischen Konzeptes
Red. Rheydt [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die für die Rheydter Innenstadt städtebaulich typische Architektur der 1950er Jahre soll zukünftig wieder stärker hervorgehoben werden.
Im Rahmen des Innenstadtkonzeptes Rheydt wurde daher von der Politik in der Vergangenheit die Erstellung eines Gestaltungskonzeptes für das Erscheinungsbild der Häuser- und Straßenzüge beschlossen.
Jetzt teilte Burkhard Burau, Leiter der Abteilung Bebauungsplanung und Stadtgestaltung, der Bezirksvertretung Süd mit, dass die Verwaltung eine europaweite Ausschreibung auf den Weg gebracht hat, um ein Fachbüro für die Erarbeitung einer solchen stadtgestalterischen Studie zu finden.
Voraussetzung für ein solches stadtgestalterisches Konzept ist zunächst eine erste Bestandsaufnahme, mit der das vom Fachbereich Stadtentwicklung und Planung zu beauftragende Büro beginnen soll.
Dabei wird der Blick der Fachleute insbesondere auf störende Elemente wie überflüssige Werbetafeln, Müllbehälter und Lampen und den Charakter architektonischer Elemente wie Vordächer geworfen.
„In einer späteren, auf die Untersuchung aufbauenden Gestaltungssatzung geht es darum, das öffentliche Bild deutlich zu verbessern, eine Einheitlichkeit zu schaffen, um somit den Blick auf die für Rheydt so typische Architektur der 50er Jahre zu lenken“, betont Burkhard Burau.
Die Möglichkeiten der von der Politik später zu diesem Zweck zu entwickelnden Instrumente sind vielfältig.
„So käme neben einer Gestaltungssatzung auch eine Denkmalbereichssatzung infrage“, ergänzt er.
Das Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland prüft derzeit die Denkmalwürdigkeit des Leitl-Ensembles.
Im Prozess der Erarbeitung eines stadtgestalterischen Konzeptes, der schon bald durch das geeignete Fachbüro in Zusammenarbeit mit der Stadt starten soll, werden auch Bürger und Einzelhandel unter anderem in Workshops und Informationsveranstaltungen eingebunden.
Grundlage des Prozesses ist der von dem früheren Stadtplaner und Architekten Alfons Leitl (1909 bis 1975) erstellte Leitl-Plan, der für den Neubau der Stadt Rheydt nach den Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er Jahre seine Gültigkeit hatte und wichtige Merkmale für das städtebauliche Bild der Rheydter Innenstadt legte.
Als typisches Merkmal galt die in der Hauptstraße heute noch vorhandene „Kammbebauung“ mit Vor- und Rücksprüngen und die Entkernung der Innenhöfe, die später grün angelegt wurden.
Erst vor drei Jahren wurde der Plan für die Rheydter Innenstadt aufwändig restauriert und in der Filiale der Stadtsparkasse an der Marktstraße in Rheydt ausgestellt.
Zu dieser Ausstellung kam es, als der Organisator des Jubiläumsblumenkorsos 2008, Ulrich Ernst (†), anläßlich seiner Recherchen für die Jubiläumsschrift vom Leiter des Stadtarchivs, Dr. Christian Wolfsberger, auf den Leitl-Plan und die damals geplante Restaurierung aufmerksam gemacht wurde.
Hierzu sprachen wir im Juni 2009 mit Ulrich Ernst:
[audio:09-06-04-interview-ernst.mp3][ca. 12 Min.]Weitere Informationen zur Bedeutung des Leitl-Plans für den Wiederaufbau der Rheydter Innenstadt zur Restaurierung des Planwerkes:
Zur Ausstellung: http://www.bz-mg.de/stadtbezirk-sued/rheydt/erster-rheydter-bauleitplan-entstand-aus-den-trummern.html
Interview mit Dr. Wolfsberger u.a. zur Restaurierung des Leitl-Plans: http://www.bz-mg.de/stadtbezirk-sued/rheydt/vis-a-vis-mit-dem-leiter-des-stadtarchivs-dr-chirsitan-wolfsberger-zum-leitl-plan.html
Details zum Resturierungsprojekt „Leitl-Plan“: http://www.bz-mg.de/stadtbezirk-sued/rheydt/das-restaurierungsprojekt-leitl-plan.html