„Leitl-Plan“ – Das Restaurierungsprojekt
Red. Rheydt [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Nicht nur durch seine Maße, 165 cm hoch und 185 cm breit, sondern auch durch die aufwendige Restaurierung zählt der Leitl-Plan zu den Großprojekten in der Restaurierung.
Details zu diesen aufwändigen Arbeiten stellten uns freundlicherweise die Diplom Restauratorin Inken Süß und Dr. Christian Wolfsberger vom Stadtarchiv Mönchengladbach zur Verfügung.
Der Vorzustand
Der Plan befand sich in einem sehr schlechten Zustand, vor allem bedingt durch eine komplette Kaschierung der Rückseite mit einem weißen gazeähnlichen Gewebe. Für die Verklebung verwendete man einen lösungsmittelhaltigen Klebstoff, ähnlich UHU.
Neben dieser Kaschierung fanden sich noch zahlreiche weitere Ver- und Überklebungen mit unterschiedlichsten Materialien auf Vorder- und Rückseite des Plans.
Bedingt durch diese Kaschierungen war der Plan vollkommen unflexibel, steif und verhärtet. Folgeschäden wie Fehlstellen, Risse, Brüche und Knicke blieben nicht aus.
Der Plan wurde zudem über längere Zeit in einem für Karten üblichen gerollten Zustand aufbewahrt. Dies führte zusätzlich zu starken Verwellungen.
Jede weitere Handhabung hätte zusätzliche Beschädigungen bedeutet!
Die Restaurierung
Ziel der Restaurierung war es, den Plan so zu stabilisieren, dass eine Handhabung ohne Beschädigung möglich ist und er für künftige Ausstellungen und Lagerung eingerahmt werden konnte.
Nach der Restaurierung sollte immer noch erkennbar sein, dass es sich bei dem Objekt um einen benutzten Architekturplan handelte.
Aus diesem Grund wurde auf rein ästhetische Maßnahmen weitestgehend verzichtet; typische Gebrauchsspuren blieben so erhalten.
Reinigen
Bei der Trockenreinigung wurde der lose aufliegende Staub abgenommen. Auf dem Foto gut erkennbar: Die rechte Seite ist gereinigt.
Ablösen der Gaze und weiterer Verklebungen
Der verwendete Klebstoff wurde erwärmt, anschließend konnte die Gaze vorsichtig abgelöst werden. Andere Verklebungen, wie Packband und Papierkaschierungen konnten weitestgehend mit Hilfe eines wässrigen Gels entfernt werden.
Klebstoff
Nach dem Ablösen der Gaze verblieben immer noch Reste des Klebstoffes auf dem Papier. Stellenweise war er sehr pastös aufgetragen worden, was in dem Foto gut sichtbar wird.
Klebstoffabnahme
Der Klebstoff wurde mit einem Lösungsmittel entfernt. In der unteren Hälfte des Bildes ist dies bereits zu großen Teilen geschehen.
Mehrfach Überklebungen
Dieses Foto zeigt einen besonders stark mehrfach überklebten Bereich. Besonders vorsichtiges und schonendes Arbeiten war hier notwendig, da das Papier an diesen Stellen besonders fragil und von Brüchen und Rissen durchzogen war.
Stabilisierung
Hier ist der gleiche Bereich des Plans zu erkennen, wie auf dem oberen Bild. Die Risse und Fehlstellen wurden mit Japanpapier hinterlegt, das Papier so stabilisiert.
Fragmente
Nachdem alle Überklebungen und der Klebstoff abgenommen waren, zeigte sich der schlechte Zustand des Plans deutlich. Das Papier war sehr brüchig und von Rissen durchzogen. Viele kleine Papierfragmente mussten am Schluss wieder dem Original in mühsamer Kleinarbeit zugeordnet werden.
Schließen der Fehlstellen
Einige Fehlstellen konnten größtenteils durch Papierfragmente geschlossen werden. Andere wurden mit Japanpapier hinterklebt, so dass der Plan wieder als geschlossene Fläche präsentiert werden kann.
Kontakte:
Diplom Restauratorin Inken Süß
Telefon: (01 73) 54 43 11
eMail: inken.suess@gmx.de
Leiter Stadtarchiv Mönchengladbach
Dr. Christian Wolfsberger
Telefon (0 21 61) 25 – 32 42
eMail: stadtarchiv@moenchengladbach.de