Mönchengladbach führt Parkgebühren für Radfahrer ein • Testinstallation an der Rheydter Marktstraße

Hauptredaktion [ - Uhr]

In der Diskussion um die Erhöhung der Parkgebühren für Autofahrer zeichnet sich ein Kompromiss ab. Hierzu gab es erheblichen Widerstand von den Bezirksvertretungen und den City-Managements.

Man erwarte eine solidarische gesamtstädtische Lösung und sei dagegen, die Lasten nur den Zentren aufzubürden, heißt es.

Solidarität soll nun auch von anderen Verkehrsteilnehmern eingefordert werden. Zunächst sei daran gedacht, die von der Stadt ausgestatteten Parkflächen für Fahrräder mit einer Gebühr zu belegen.

In den Innenstädten von Mönchengladbach und Rheydt sollen hierzu kostenpflichtige Parkzonen für Fahrräder eingerichtet werden. Diese sollen überdacht werden und einen Ladestecker für E-Bikes erhalten.

Die Nutzung der Ladestation ist hierbei bereits in der Parkgebühr enthalten. Dadurch erhofft man sich eine höhere Akzeptanz und steigende Einnahmen.

Für Fahrradfahrer soll zukünftig die halbe Parkgebühr wie für Pkw gelten.

Versuchsweise wurde ein Parkscheinautomat an der Rheydter Marktstraße entsprechend umgerüstet, so dass die Nutzung dieser Abstellanlage ab heute gebührenpflichtig ist.

Durch Drücken eine besonderen „Fahrradtaste“ erzeugt der Automat ein spezielles selbstklebendes „Lang-Ticket“, das ähnlich wie bei Koffertickets in Flughäfen gut sichtbar am Rahmen des Fahrrades anzubringen ist.

Später sollen dann nach und nach widerrechtlich abgestellte Fahrräder im öffentlichen Raum verstärkt kontrolliert und ggf. mit einem Bußgeld geahndet werden.

Der ADFC Mönchengladbach weist diesen Vorstoß des Kämmerers Bernd Kuckels (FDP)  entschieden zurück.

Man könne nicht versuchen, sich den Titel „Fahrradstadt“ anheften zu wollen und gleichzeitig den Radverkehr künstlich zu verteuern, weil der städtische Haushalt am Boden liege.

„Hier geht es doch nur darum, eine neue Kuh zu melken“, schimpft Bernhard Cremer, der neue Pressesprecher des ADFC Mönchengladbach.

 

3 Kommentare zu “
Mönchengladbach führt Parkgebühren für Radfahrer ein • Testinstallation an der Rheydter Marktstraße”
  1. Ganz ehrlich, ich wollte mich nach der Überschrift schon aufregen, weil ich der GroKo inzwischen fast alles zutraue. Gebührenschraube ist alles, was die können.

    Die beiden Kommentare sind herrlich!

    Der Forderung von @ Pluto schließe ich mich hiermit SOFORT an!

    Brötchen auf Tastendruck für alle! 🙂

  2. Ich fordere als Ausgleich, dass, wenn ich auf die Brötchentaste drücke, unten wenigstens Brötchen rauskommen. Sonst macht das alles keine Spaß mehr.

  3. Also das ist schlimm, wie hier die Lügenpresse wieder alles durcheinander bringt!

    Ich war persönlich bei den Gesprächen dabei, es war so, dass Herr Reiners eine Fußgänger-Maut einführen will. Das Radfahren soll aber weiter mautfrei bleiben.

    Nun ist aber rechtlich nicht klar, wie die drei Schritte vom Absteigen bis zum Fahradständer zu bewerten sind.

    Um hier nicht im Nachhinein das ganze Verkehrskonzept zu gefährden, wurde also eine Pauschale „Fahrradständer-Angangs-Maut“ beschlossen … das eigentliche Abstellen der Fahrräder bleibt aber Gebührenfrei!

    Ich glaube hier wurde quer durch alle Fraktionen und Gruppen ein fast unbürokratisches Monster erschaffen, dass Mönchengladbach endlich auf das Niveau der Hauptstadt-Politik hebt.

    Übrigens soll der Flughafen Neuwerk unter die Erde gebracht werden, ein Wilhelm-Reiners Hauptbahnhof gebaut werden und eine Niers-Philharmonie im Überschwemmungsgebiet kommt auch.

    Fühlt euch RICHTIG informiert vom Ministerium für Informations-Wiederbeschaffung 😉

Ihr Kommentar