Wettbewerb Marktplatz Rheydt: Die nicht Berücksichtigten – eine persönliche Einschätzung
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der Wettbewerb ist beendet und das Modell ist gefüllt. Und das kann man jetzt im Rathaus Rheydt sehen!
Wann hat man schon mal die Möglichkeit, Ergebnisse eines städtebaulichen Wettbewerbs zwei- und dreidimensional zu besichtigen und farbig visualisiert zu „begutachten“?
Bis Mitte Dezember kann jeder Bürger „begutachten“, wie sich die sechs für die Wettberwerbsteilnahme ausgewählten Planer einen neu gestaltetet Rheydter Marktplatz vorstellen.
Dabei können die Besucher nicht nur Modelle, Zeichnungen und Pläne betrachten, sondern sich auch Gedanken darüber machen, warum gerade der eine oder andere nicht „zum Zuge“ kann und warum der Gewinner des 1. Preises den Vorzug vor den anderen erhielt.
Schön, zweckmäßig, funktional usw. sind subjektive Beschreibungen, die jeder Betrachter für sich festlegt. So auch diese kurzen, zugegebenermaßen persönlichen Einschätzungen zu den Beiträgen, die nicht berücksichtigt wurden:
Betrachtet man die Visualisierung des Entwurfs von FPRO, Madrid, bekommt man den Eindruck, dass die vorgeschlagene Marktoberfläche mit relativ grobem und optisch unruhigem Pflaster (o.ä.) versehen werden sollte.
Einige dargestellte Abstufungen im sonst ebenen Boden lassen vermuten, dass die Benutzung von Rollstühlen, Rollatoren und Kinderwagen nicht ohne Probleme gewesen wären. Dadurch wäre auch die Reinigung z.B. nach Wochenmärkten, Kirmesveranstaltungen nur mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand möglich gewesen. Die große Zahl von Lampen, Aufbauten, Pollern usw. lassen den Platz insgesamt unruhig erscheinen.
Der Entwurf von RMP Lenzen, Bonn, scheint dem Anspruch des Rheydter Marktplatzes als einziger zentraler Veranstaltungsort Mönchengladbachs nicht gerecht zu werden.
Auch die Ansprüche der Marktbeschicker dürften durch die vielen schräg abgesetzten und meist gestuften Flächen und Podeste ebenso wenig entsprechen, wie die Erfordernisse des Marktplatzes als Veranstaltungsort z.B. für die beiden großen Rheydter Kirmesveranstaltungen.
Wie andere Wettbewerber scheint auch das Büro plattformberlin, Berlin, einen nicht unwesentlichen Schwerpunkt auf den zurzeit noch nicht im Fokus stehendem Verbindungsbau gelegt zu haben. In diesem Zusammenhang soll auch die Fassade des Karstadt-Hauses umgestaltet werden.
Beide Objekte würden eine so große optische Dominanz erhalten, dass die historischen Gebäude (Hauptkirche und Rathaus) „zurückgestellt“ würden.
Auch das der Hauptkirche vorgelagerte „Wasserspiel“ scheint eine nicht so „glückliche Lösung“ zu sein, insbesondere weil dadurch die Nutzung der Marktfläche vermeidbar eingeschränkt worden wäre.
Falls es wirklich zu einem „Verbindungsbau“ kommen soll, dann sollte dieser soweit wie möglich an die Limitenstraße zurückgesetzt werden, dass er den historischen Teil des Marktplatzes nicht stört. Dabei sollte besonders darauf geachtet werden, dass keine der Bäume des Bestandes zwischen der Hauptkirche und der Kommandantur entfernt wird.