Symptome der Macht – Teil XXVII: Neuer SPD-Ortsverein Süd „Hausmacht“ für OB Bude, oder …?
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Dass die beiden Rheydter und der Odenkirchener Ortsverein über kurz oder lang ihre Selbständigkeit verlieren würden, zeichnete sich schon lange ab. Am Dienstag, dem 21.08.2012 war es dann soweit.
In relativ kurzen Sitzungen beschlossen an diesem Abend die Ortsvereine Rheydt-Mitte (Vorsitzende: Barbara Gersmann), Rheydt-West (Vorsitzender: Jürgen Hermanns) und Odenkirchen (Vorsitzender: Christian Kamphausen) ihre Auflösung mit dem Ziel, einen neuen Ortsverein Mönchengladbach-Süd zu gründen. Vieles war „vorbereitet“.
In parallel verlaufenden Mitgliederversammlungen trafen sich die Genossen im Naturfreundehaus. An der Mitgliederversammlung des Ortsvereins Rheydt-Mitte nahmen 23, an der von Rheydt-West 14 und an der des Odenkirchener Ortsvereins 17 SPDler teil.
Bei letzterer war auch OB Norbert Bude anwesend, der dieser Veranstaltung wohl mehr Bedeutung zumaß, als dem zeitgleich stattfindenden Spiel „seiner“ Borussia und der als Schriftführer fungierte.
Im Vorfeld hatte es zwischen den Vorständen offensichtlich Absprachen gegeben, wer dem neuen Ortsverein vorstehen solle.
Darauf erhebt Barbara Gersmann Anspruch, die in der Vergangenheit versuchte, weniger durch politisch gehaltvolle Aussagen als durch teilweise heftige Angriffe auf den Bezirksvorsteher Süd, Karl Sasserath (B90/Die Grünen) in das öffentliche Bewusstsein zu treten.
Dass sie Vorsitzende werden soll, scheint ebenso festzustehen, wie deren Vertreter, nämlich die bisherigen Vorsitzenden von Rheydt-West und Odenkirchen, Hermanns und Kamphausen.
Da Vorstandswahlen bei der SPD grundsätzlich geheim durchgeführt werden müssen, wird sich zeigen, wie groß der Zuspruch für sie sein wird. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Abstimmungen zur Auflösung am Dienstagabend nicht geheim durchgeführt wurden und somit Abstimmungsabweichungen nicht ausgeschlossen sind.
Am 13.09.2012 soll dann der neue Ortsverein gegründet und der 15-köpfige Vorstand gewählt werden; Ort und Zeitpunkt sind noch nicht bekannt.
„Programmatisches“ für den Bezirk Süd ist von dieser Mitgliederversammlung nichts zu erwarten. Vielleicht aber ein erneuter Angriff auf den omnipräsenten und im Bezirk Süd hoch angesehenen Bezirksvorsteher Sasserath.
Wenn sie nicht schon „im Vorfeld geklärt“ wäre, dürfte allenfalls die Frage zur Debatte stehen, ob Mandatsträger (also Ratsmitglieder) auch gleichzeitig Mitglieder im Ortsvereinsvorstand sein dürfen. Dazu gibt es innerhalb der SPD unterschiedlichste Sichtweisen.
Angesichts der „dünnen“ Personaldecke wirklich engagierter SPD-Mitglieder in den bisherigen Ortsvereinen wird dies ein Aspekt sein, der auch Hinweise auf Ambitionen für Wahlkreiskandidaturen zur Kommunalwahl 2014 geben kann.
Mit einer geschätzten Mitgliederzahl von etwa 390 würde der neue Ortsverein Mönchengladbach-Süd der mitgliederstärkste unter den 7 Ortsvereinen, was – Geschlossenheit vorausgesetzt – zu interessanten „Macht-Konstellationen“ bei parteiinternen Debatten und Abstimmungen führen kann.
Ob hier wohl eine „SPD-Hausmacht“ für OB Norbert Bude geschaffen werden soll, oder hofft jemand, demnächst als Bezirksvorsteherin den Günen Karl Sasserath beerben zu können?
4.
Rettisch schrieb am 7.09.2012 um 13:47 Uhr:
@all
„Unser“ Oberbürgermeister? Der tut doch nix, der will nur (Oberbürgermeister) spielen.
3.
Carl Z. schrieb am 3.09.2012 um 00:37 Uhr:
Wo war unser Genosse Norbert Bude, unser SPD Oberbürgermeister während des Landtagswahl Kampfes?? ABWESEND, wir erhielten keine Unterstützung von ihm, er hat alle im Stich gelassen.
Jetzt wo es um die Fusion geht, da steht er parat, fragt man sich doch wofür.
Ich denke er unterstützt da Barbara Gersmann, seine neue Lebensgefährtin, die die große Vorsitzende werden will.
Nur da wo er sein sollte ist er nicht!!!
Nein, der OB im grünen Schützenrock, so eine Unverschämtheit. Der OB hat doch seinen Sinn für das Für und Miteinander im glauben an Ehe und Familie verloren.
Mich wundert, dass die Presse im allgemeinen über das Verhalten von unserem OB schweigt, überall wird darüber gesprochen.
Lieber Norbert Bude, werde wach und wieder so wie wir dich aus der Vergangenheit kennen.
2.
Hauptredaktion schrieb am 29.08.2012 um 08:40 Uhr:
Ganz so harmonisch, wie es den Anschein haben könnte, gingen die Fusionsbestrebungen trotz „vorbereitener Maßnahmen“ offensichtlich nicht von statten. Zumindest nicht im Bude’schen Heimatortsverein.
Wie die Odenkirchener Nachrichten (ON) in ihrer aktuellen Ausgabe vom 28.08.2012 berichten, gab es in der Mitgliederversammlung des Ortsvereins Odenkirchen kontroverse Diskussionen.
Hier ein Auszug aus den ON:
„Dieter Goertz, erfahrener Gewerkschafter und langjähriger Sozialdemokrat, führte die Riege der Gegner des Vorgehens an.
Goertz und seine Mitstreiter waren demnach nicht grundsätzlich gegen eine Fusion, empfanden jedoch den Prozess auf dem Weg zur Fusion aber unausgereift, kritisierten die Eile und den Termindruck.
Dieter Goertz: „Die Sache hätte unaufgeregter angegangen werden müssen.“
Die Odenkirchener Sozialdemokraten bewiesen trotz einiger harter Worte insgesamt eine gute Streitkultur. Rede und Gegenrede wurden trotz aller Gegensätze sachlich vorgetragen.
Dennoch: Die Diskussion hat an diesem Abend niemanden drehen können – weder zur einen, noch zur anderen Seite.
Schließlich verschafften die anwesenden Odenkirchener Mitglieder dem Beschlussentwurf eine deutliche Mehrheit. Und obwohl klar war, dass Dieter Goertz diesen Beschluss noch am gleichen Abend beim Unterbezirksvorstand anfechten würde, gab es beim Hinausgehen (fast) keine bösen Blicke.
Bereits einen Tag später tagte der Unterbezirksvorstand und befasste sich sowohl mit dem Beschluss der Ortsvereine, als auch mit der Anfechtung.
Um es kurz zu machen. Die Mitglieder des Unterbezirksvorstandes (UBV) folgten der Anfechtung nicht. Die Anfechtungsgründe hätten keine Rechtswirksamkeit entwickelt.
Damit folgte der UBV den Anträgen der bisherigen Ortsvereine und nahm eine Neuabgrenzung vor….“
(Auszug Ende)
1.
M. Angenendt schrieb am 23.08.2012 um 17:42 Uhr:
Wie das endet?
Logo. Bude will seine Barbara nach vorne bringen. So bleibt man „unter sich“ und er kann mittels seiner Barbara indirekt agieren ohne selber in Erscheinung treten zu müssen. Bleibt alles „in der Familie“ und „aus einer Hand“.
Ist ja unglaublich, dass er sich bereit erklärte den Schriftführer zu machen. Sonst sagt der noch nicht mal was auf Parteitagen oder beim politischen Aschermittwoch. Die Sache muss ihm also wichtig sein, sozusagen eine „Herzensangelegenheit“.
Um einem Sasserath das Wasser reichen zu können, dafür muss erstens Bude früher aufstehen und zweitens Barbara Gersmann erst mal zeigen, dass sie wirklich was von (wenigstens) Kommunalpolitik versteht.
War unser OB auch für die Meyersche? Der Verdacht liegt nahe. Der Rest erklärt sich von selbst.
Einfach erbärmlich.