Oh du närrische, wunderschöne Weihnachtszeit
D. Pardon [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
DING DONG „Liebe Kundschaft, heute im Sonderangebot: Unsere beliebten Schokoladenweihnachtsmänner…“
Leise rieselt dazu im dezenten Einkaufstakt eines Supermarktes ein Lied, das an zart schmelzendes Vanille- und Schokoladeneis erinnert „Like ice in the sunshine… I’m smelting away on this sunny day…“
Auch PFUNDSKERL Kai Kramosta schmilzt an diesem heißen Augusttag schwitzend und stöhnend dahin: „Jetzt fä-ehle nur noch de hillije dre Könnije.“
Prompt nahen sie heran:
„Mer kumme us dem Morjenland,
sind um de halfe Welt jerannt,
und de fööt, die donnt os wi-eh…“
Das Trio JOKER COLONIA betritt den stimmungsvoll beleuchteten und geschmückten kleinen Saal der Karnevalsgesellschaft Ruet-Wiss-Okerke.
In der kleinen Narrenburg haben sich die wahrhaft echten Jecken eingefunden, um CHRISTELOVEND zu feiern. Vier Wochen Weihnachten wollen schließlich zeitgemäß-karnevalistisch überbrückt werden.
„Ho, ho, ho, waren JOKER COLONIA auch brav?, fragt der Weihnachtsmann. Warum dieser beim Weihnachtsmann-Casting durchgefallen war, ist unergründlich. Vielleicht, weil er zu viel gute Laune und zu wenig vornehme Behäbigkeit versprüht?
Der PFUNDSKERL braucht jedenfalls kein Kissen, um sich auf Weihnachtsmannfigur zu trimmen.
Weihnachtsmänner haben’s nicht leicht: Konkurrenzdruck durch weibliche Christkinddarsteller mit blondem Engelshaar und Stress im Wahlkampf um die meisten Stimmen bringen auch Weihnachtsmänner in Nöten.
Dabei plagen auch noch Kirchensorgen um fehlgeleitete Bischöfe.
Und bei all dem heißt es auch noch immer schön auf dem Laufenden zu bleiben. Als Weihnachtsmann muss man schließlich wissen, wer Dreck am Stecken hat und wer brav war.
Gut, dass ein Teller Lecker das Leben versüßt.
Plätzchen und Lebkuchenherzen machen die Runde durch das Publikum begleitet von passenden kölschen Tönen des Musiktrios JOKER COLONIA.
Ja, das ist die einzig wahre, gemütliche Christelovend-Stimmung, die jeder echte Rheinländer mit Karnevalsgen braucht!
Das alte Liedchen „Mer schenke der Ahl e paar Blömcher“, vorgetragen von der kölschen Soul-Diva „ET BRÜSSELBACH“, berührt die Herzen der Narrenschar.
Spätestens jetzt weiß jeder Karnevalist, was er immer zur Adventszeit so schmerzlich vermisste und nun in der Narrenburg der KG Ruet-Wiss-Okerke endlich gefunden hat.
Noch gefangen von weiteren melodiös verpackten Geschenken von ET BRÜSSELBACH schneit wieder Kai Kramosta als PFUNDSKERL in die gemütliche Stube. „Nee, wat ist dat kalt. Dä Winter macht misch väddisch.“
DING DONG plärrt da wieder der Lautsprecher des Supermarktes. „Liebe Kundschaft, beachten Sie unsere saisonalen Angebote. Wieder für Sie im Sortiment: Unsere beliebten Schokoladenosterhasen.“
Über die saisonalen Verschiebungen in Einkaufsläden beim Kampf um Konsumenten könnte man allein schon abendfüllend erzählen.
KLINGELING – Nanu? Wer steht da vor der Tür? Natürlich! Immer wenn man’s sich mal so richtig gemütlich gemacht hat, rückt die bucklige Verwandtschaft an.
„Die frässe os de Ho-ere von dä Kopp,
mer mache de Dü-er net opp“,
singen JOKER COLONIA. Das ganze Leiden der Gastgeber macht sich breit.
Aber zum Schluss kann man dem Ganzen Besuchstrubel in der Weihnachtszeit auch etwas Gutes abgewinnen: Man freut sich auf die Gegenbesuche…
Die Adventszeit naht dem Ende, der Christbaum wird geschmückt.
Nach und nach füllt sich unter zunehmenden Gelächter ein kleiner Tannenbaum. Das Familienoberhaupt, das für diese Art der Tätigkeit alljährlich zuständig ist, übt diese Dekorationsarbeit zum Leid der ungeduldig auf das Christkind wartenden Kinder wie immer stundenlang und überaus sorgfältig aus.
Mit steigendem Alkoholpegel, schließlich muss jede Christbaumkugel begossen, die Baumspitze mühevoll angebracht und Lametta fachmännisch verteilt werden, müssen auch noch Zwiebel und Flönz am kölschen Christbaum drapiert werden.
Begeistert singt der ganze Saal die immer länger werdende Litanei mit.
Der Höhepunkt der Adventszeit ist erreicht, haben auch alle Sicherungen gehalten? Die alljährlich um sich greifende Beleuchtungswut wird vom PFUNDSKERL Kai Kramosta in einer irrwitzigen Geschichte auf die Schippe genommen.
„Halleluja“, singt ET BRÜSSELBACH. Mitreißend präsentiert die Sängerin Gospel op kölsch.
Oh, happy days gibt es allerdings nicht für Handwerker im Weihnachtstrubel: Termindruck auf dem Bau, eine nervende Ehefrau mit eigenen Ansprüchen daheim, Baufehler und Doppelarbeit machen das Leben eines Eifeler Handwerkers schwer.
Und dann auch noch die Weihnachtsfeier im Betrieb.
Frust und Ärger breitet sich zum Fest der Liebe aus.
Spendenbriefe flattern ins Haus, Weihnachtseinkäufe sind mit der Gattin zu tätigen – alle wollen was von einem. Doch irgendwann heißt es „Geschafft.“
Und so wie der Weihnachtstrubel endet, endet auch der CHRISTELOVEND.
„Ihr habt uns wunderbar auf die Weihnachtszeit eingestimmt – mit einem Vorgeschmack auf die danach kommende Zeit“, mit diesen Worten überreicht der Präsident der KG Ruet-Wiss-Okerke, Dr. Helmut Deden, die Sessionsorden an JOKER COLONIA, ET BRÜSSELBACH und PFUNDSKERL KAI KRAMOSTA.
CHRISTELOVEND – eine Veranstaltung mit Kultpotential.