Barbara Gersmann (SPD) kritisiert Jüchen für Windräder-Planung u.a. „auf den Kamphausener Höhen“

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

Im Kreis Jüchen soll angrenzend an Rheydt und Giesenkirchen ein Bereich ausgewiesen werden, auf dem Windräder gebaut werden sollen.

Die SPD Vorsitzende für den Bereich Rheydt/Odenkirchen begrüßt den Einsatz von regenerativen Energien und die damit verbundene Energiewende.

„Allerdings muß man in einem so eng besiedelten Bereich wie Nordrhein-Westfalen immer sehr genau prüfen, ob die Belastung für die Anwohner erträglich ist.“ sagt Barbara Gersmann in einer heute von ihr veröffentlichten Erklärung.

Hier gehe es nicht nur um die Stadtbild prägende Sicht, sondern auch um Belastungen wie Schlagschatten und die mit dem Betrieb verbundenen Geräuschkulissen.

Zwar ist das Bauvorhaben mit Windrädern auf den Kamphausener Höhen betitelt, bei genauerer Betrachtung stellt man allerdings fest, dass die Windräder auf einer Linie, die bisher die Strommasten bildeten, vom Römerbrunnen in Richtung Waat gebaut werden sollen und damit die Bereiche Mülfort und Giesenkirchen deutlich mehr belasten werden.

„Es ist sehr genau zu prüfen, ob Windräder in dieser innerstädtischen engen Bebauung überhaupt Sinn machen.“ führt Gersmann fort.

„Darüber hinaus muß es dann auch um ein größeres Gesamtkonzept, welches nicht an den einzelnen Stadtgrenzen Halt macht, gehen.“

Gersmann spielt dabei auf das Verhalten der Gemeinde Jüchen an, die bei der Ausweisung solcher Spezialflächen durch die Stadt Mönchengladbach in letzter Zeit ein eher kritisches Verhalten an den Tag gelegt hat.

„Es kann natürlich nicht sein, dass man versucht belastende Energieproduktionen möglichst nah bei anderen Kommunen anzusiedeln, um die Belastung bei den eigenen Bürgerinnen und Bürgern klein zu halten.

Es muß doch bei einem solidarischen Miteinander auch der Kreise und Städte darum gehen, Standorte zu finden, die insgesamt von der Belastung ertragbar für die Bürgerinnen und Bürger sind,“ schießt Gersmann ab.

[PM]

3 Kommentare zu “Barbara Gersmann (SPD) kritisiert Jüchen für Windräder-Planung u.a. „auf den Kamphausener Höhen“”
  1. Die SPD sollte sich für ausreichend Abstand zur Wohnbebauung einsetzen – das wäre eine bürgernahe Energiewende und nicht eine Energiewende auf Kosten von Anwohnern (die sind schließlich auch Wähler)

  2. Die Argumente hören sich ja fast an wie aus dem Standpunkte-Programm unserer BI „Windkraft mit Abstand“.

    Wir sind sehr erfreut, dass die SPD mit ihrer Vorsitzenden Süd sich unseren Argumenten annähert.

    Die Bürgerinitiative steht ebenfalls für regenerative Energie

    1. es wird gesehen, dass WKA eine belastenden Energieproduktion ist

    2. es sollen die Belastung der BürgerInnen erträglich sein

    3. es muss ein Gesamtkonzept geben, was nicht an den Stadtgrenzen halt macht

    4. es muss ein solidarisches Miteinander der Kreise und Städte geben

    5. Gersmann führt aus unserer Sicht auch richtigerweise an „ Es ist genau zu prüfen, ob Windräder in dieser innerstädtischen engen Bebauung überhaupt Sinn machen“.

    Bei all diesen Punkten werden natürlich die gesetzlichen Regeln eingehalten, darum geht es auch nicht, bei den Regelungen wird uns Bürgern nämlich ein Vielfaches von dem zugemutet was erträglich wäre.

    Vielmehr müssen die Vorschriften überdacht werden, ob die wirklich sinnvoll sind. Denn tatsächlich ist keine Stadt und kein Energieversorger verpflichtet auch nur eine Windkraftindustrieanlage aufzustellen.

    Die Einzige Schutzmöglichkeit vor den Beeinträchtigungen durch Lärm besteht gegenwärtig darin, die Mindestabstände zur Besiedlung ausreichend groß zu halten. In der Vielzahl der zivilisierten Ländern ist das bereits geschehen und liegt zwischen dem 10- 15 fachen der Anlagenhöhe.

    Es handelt sich hier lediglich um eine Absichtserklärung des Landes einen bestimmten Anteil an EE zu erzeugen, was schon fast mit Repower möglich wäre, ein weiterer Anteil kann an Stellen errichtet werden wo keiner belastet wird, denn auch diese Orte gibt es.

    Es sind rein wirtschaftliche Interessen einer kleinen Gruppe von Profiteuren, hierzu gehören die Anlagen Betreiber, Landeigentümer deren Pacht um ein vielfaches das für landwirtschaftlichen Ertrag erzielt, natürlich werden die WKA auch nicht selten auf Flächen der Kommunen aufgestellt.

    Es ist natürlich jeder Stadt das Instrument Flächennutzungsplan in die Hand gegeben, dort müssen nur entsprechende Windzonen ausgewiesen werden und schon dürfen nirgendwo anderweitig in der Stadt neue WKA errichtet werden.

    Wie ein FNP, in vorausschauender Weise seit 2003 auch eigentlich in unserer Stadt existiert. Dennoch wird immer wieder versucht den Auszuhebeln.

    Sogar bislang durch Lärm unvorbelastete Gebiete um Buchholzer- und Hardter Wald sollen vier Windindustrieanlagen zerstört werden. Diese sollen mit nur 500 m zur Wohnbesiedlung aufgestellt werden.

    Ein Gebiet das tausenden Bürgern als Ruhezonen und zur Naherholung dient vor dem Lärm der ausreichend in der Stadt bereits vorhanden ist. In diese Gebiete muss man nicht unnötigerweise noch Lärm transportieren.

    Nun, die Ansätze Barbara Gersmanns sind auf jeden Fall gut, sollte die SPD auch im Westen und Norden der Stadt der Meinung sein werden die „Verantwortlichen“ für den Osten der Stadt sicherlich aufschliessen, dann sollte sich, wie Barbara Gersmann auch vorschlägt, mit den Nachbargemeinden gesprochen werden und eine gemeinsame Lösung gefunden werden, der natürlich auch dem Bürgerwillen entspricht.

    Die BI „Windkraft mit Abstand“ hat bereits über 3.500 Stimmen von Bürgern der momentan im Gespräch befindlichen Gebiete gestiftet bekommen, es kommen natürlich täglich neue hinzu, denn wenn dem Windwahn keine Begrenzung gesetzt wird stehen diese Riesen bald verteilt in der ganzen Stadt!

  3. Ist schon eine Weile her, dass die Windenergieanlagen in Wanlo nahe der Grenze zu Jüchen gebaut wurden. Wo war da das solidarische Miteinander? Wie passt dazu diese Aussage:

    „Es kann natürlich nicht sein, dass man versucht belastende Energieproduktionen möglichst nah bei anderen Kommunen anzusiedeln, um die Belastung bei den eigenen Bürgerinnen und Bürgern klein zu halten“.

    Es kann natürlich nicht sein? Ist aber natürlich gängige Praxis!

    Was sagt Herr Beine als NEW-Aufsichtsratsvorsitzender dazu? Nach Gerüchten soll die NEW die Windräder bauen wollen. Stimmt das?

    Dann sollte Frau Gersmann mal zuerst bei Herrn Beine nachfragen.

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