8 x 11 Jahre [mit Bildergalerie]
Red. Adventkalender [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Dieses besondere „närrische“ Jubiläum feiern in dieser Session die Karnevalsfreunde Schwarz-Gold Odenkirchen.
8 mal 11 Jahre hat man am 20.11.2010 in der Burggrafenhalle groß gefeitert; der Hoppediz wurde aus seinem tiefen Schlaf geweckt und die Entwicklung des Vereins von der Gründung bis heute präsentiert.
Das Programm gestalteten die Karnevalsfreunde mit eigenen Kräften, die Band Caebo unterhielt bis in den frühen Morgenstunden die Besucher.
Ehrungen durften an diesem Abend auch nicht fehlen und der Jubiläumsorden 8 mal 11 kann sich sehen lassen.
Weitere Bilder vom Karnevalsauftakt 2010/2011:
Auszug aus dem Protokoll der ersten Sitzung des Gesamtvorstandes am 22. August 1922 in der Burg zu Odenkirchen.
In der schwierigen Nachkriegs- und Inflationszeit der Jahre 1922/1923 ergriffen die Gründer der Initiative gemeinsam mit den Mitmenschen in Odenkirchen wieder Lebensmut und Daseinsfreude zu vermitteln.
Daher wurde am 22. August 1922 der damalige Gesellenverein der Kolpingbrüder gegründet, der in der Zeit zwischen den beiden Kriegen durchschnittlich 50 bis 80 Mitglieder zählte.
Bereits damals versammelten sich die Kolpingbrüder jeden Montag recht zahlreich in der Odenkirchener Burg, wo ihnen Vorträge über religiös-wissenschaftliche Themen geboten wurden. Außerdem gab es regelmäßige Vorstandssitzungen und alle ein bis zwei Monate war Gelegenheit zur gemeinschaftlichen heiligen Kommunion.
Der Gesellenverein bestand sehr schnell aus mehreren Abteilungen: die Sportabteilung der Lehrlinge nahm erfolgreich an Wettkämpfen der DJK teil, es gab Fachkurse in Buchführung und Rechnen für Gesellen und Lehrlinge, Lehrgänge für diverse Handwerksberufe sowie eine Kegel- und eine Gesangsabteilung.
Die Theaterabteilung führte im Burgsaal viele Schauspiele auf und sorgte mit Tänzen zur Karnevals- und Kirmeszeit für attraktive Veranstaltungen im Umkreis.
Ziel der Theaterabteilung war es unter anderem das rheinische Brauchtum zu pflegen und mit der Öffentlichkeit zu feiern. Um dies auch finanziell zu gewährleisten, wurden sie dankbar von einigen Ehrensenatorinnen und Ehrensenatoren unterstützt.
So lagen Veranstaltungen wie der Tanz in den Karneval , die Karnevalspalette und besonders der Seniorennachmittag seit jeher in der Hand der Karnevalisten.
Auch bei den Strassenumzügen durch Odenkirchen, den Rathauserstürmungen in Rheydt und den Veilchendienstagzügen in Mönchengladbach waren die Schwarz – Goldenen nach Möglichkeit sogar mit selbstgebauten Wagen dabei.
Die Gründungsväter des Gesellenvereins Odenkirchen trafen sich am 22.08.1922 zur ersten Generalversammlung in der Burg um u.a. über die Gründungsfeier am 08.10.1922 zu debattieren.
Bereits im Jahr 1923 brachte die Theaterabteilung zwei Schauspiele zur Aufführung „Der Zunftmeister von Nürnberg“ wurde dreimal und „Die Rabensteinerin“ wurde viermal mit grossem Erfolg aufgeführt.
Dank der tatkräftigen Unterstützung eines grossen Teiles der Mitglieder war es gelungen, eine neue Bühne und die dazugehörigen Ankleideräume zu schaffen.
In den Jahren 1924 und 1925 wurde für den Fastnachtsmontag ein Theaterabend vorgesehen. Zur Unterhaltung an den Kirmestagen führte der Verein eine Auswahl lustiger Vorträge auf. Die Theaterabteilung spielte das Lustspiel „In 80 Tagen um die Erde“.
Nachdem 1925 der Gesellenverein in Odenkirchen bereits 3 Jahre existierte, wollte man auch nach außen hin Flagge zeigen. Mit zahlreichen Spenden, vor allem durch die damaligen Ehrenmitglieder, war es möglich geworden ein vereinseigenes Banner anzuschaffen.
Die Gesellenfahne wurde am Dreifaltigkeitssonntag 1925 feierlich geweiht. Damals schon gestaltete der Kirchenchor „Cäcilia“ diesen ehrwürdigen Festtag mit.
Das Hauptmotiv der Gesellenfahne zeigt Josef von Nazareth mit seinem Sohn Jesus. Josef, der selbst Handwerker war, gilt der Legende nach als treusorgender Vater. Glauben, Vertrauen und Gehorsam Gott gegenüber kennzeichnen seine Haltung.
Seit dem späten Mittelalter wird er meist mit Zimmermannswerkzeug (Axt, Winkelmaß) dargestellt und gilt als Schutzpatron der Arbeiter, Handwerker und Familien.
Alle grossen Veranstaltungen fanden von 1926 – 1936 im schönen grossen Burgsaal statt, der leider durch die Kriegsereignisse zerstört wurde, zum Fastnachtsball mit karnevalistischen Vorträgen waren anständige Kostüme erlaubt, der Eintritt kostete 1,00 Mark.
So wurden vielen Menschen in schwierigsten Zeiten ein Stück Geborgenheit gegeben und man ging nach Hause mit dem sicheren Gefühl, dass es trotz der schweren Zeit in der Kolpingfamilie noch Einigkeit und Treue gibt.
Im kleinen Kreis ging man dann 1946 – 1947 zu „Bosse Schäl“ der Gaststätte zur Heimatklause. Nach dem Krieg 1947 trat auch die Theater- und Karnevalsabteilung der Kolpingsfamilie wieder im gesellschaftlichen Leben in Odenkirchen ganz schnell in Erscheinung und hatte direkt eine große Schar Sympathisanten.
Alle Veranstaltungen wurden nur mit eigenen Kräften gestaltet. Die ca. 60 Mitglieder durften sich bei jeder Veranstaltung über einen ausverkauften Saal freuen.
Schließlich musste man sich dem Wandel der Zeit stellen. Das Zeitalter des Fernsehens war angebrochen. Hans-Joachim Kuhlenkampf, Heinz Erhard, Peter Frankenfeld und vor allem Willi Millowitsch brachten an den Wochenenden profihafte Programme ins Wohnzimmer.
Um jetzt noch die Menschen von den Bildschirmen zu holen, mussten die Programme auch mit professionellen Künstlern erweitert werden. Daraus entstand ein neues Problem: Woher das Geld nehmen und wie die Eintrittspreise niedrig halten?
Durch berufliche Kontakte mit Köln, übertrug man die Idee der findigen Kölner nach Odenkirchen: die Senatoren.
Jeder, der bereit war, eine gleichbleibende Summe Geld jedes Jahr zu geben, bekam eine eigens dafür gefertigte Senatorenmütze und einen Senatorenorden mit Urkunde. Josef Paulussen war überrascht, wie viele Kölner Bürger bereit waren, als Senator eine Gesellschaft durch einen Obolus finanziell zu unterstützen. Er zögerte nicht lange und setzte bei uns den finanziellen Lichtblick in die Tat um.
Josef Paulussen fand schnell einige Leute, die bereit waren, die Karnevalsfreunde Schwarz-Gold Odenkirchen zu unterstützen. Die ersten Senatoren waren der Straßenbauunternehmer Hubert Lenders, Gertrud Kloeters-Koch (Klempnerei), Fritz Altgott (Druckerei), Heinrich Dahmen (Terazzo) und Peter Pütz (Installateur).
Die ersten Senatoren waren es schließlich auch, die Josef Paulussen unterstützten, wenn er Weihnachten die Senioren im Josefshaus besuchte und zahlreiche Bananen mitnahm oder wenn er etwas Süßes für den Besuch von behinderten Kindern benötigte.
Die gute Sache, die Josef Paulussen aus Köln mitbrachte, wird heute in der Gesellschaft mit großem Erfolg praktiziert. Die Senatoren bei Schwarz-Gold und in allen Gesellschaften der Stadt Mönchengladbach sind eine starke Säule, die den vaterstädtischen Karneval mitträgt.
Betreut werden diese Sponsoren vom Senatspräsidenten. So folgten Josef Paulussen als Senatspräsident: Gerd Engels (1983-1988), Willi Kloeters (1988-1997), Karl-Heinz Wagner (1997-1999), Hans-Peter Lorenz (1999-2002), Wolfgang Klüttermann (2002-2008) und Hans-Georg Püttmann (2008-2009).
Doch bereits im darauf folgenden Jahre war die Gaststätte zu klein und 1948 – 1949 wurde im Saal Gierling in Wetschewell kräftig gefeiert. Neben schon damals bekannten Kräften von Kolping-Schwarz-Gold Rheydt wie Walter Langen, Werner Ophoven stiegen mit Karlheinz Mehl, Willi Schlösser und Hans Fegers unsere ersten Nachkriegseigengewächse in die Bütt.
Ebenfalls betraten 1948 die knapp 20-jährigen Gerd Engels und Hans Winkens gemeinsam mit neuesten Schlagerinterpretationen die karnevalistische Bühne bei Engels Albert und bei Florax in Geistenbeck die Bühne, wo auch der Elferrat zum erstenmal in Erscheinung trat.
Für eine grosse gemeinsame Prunksitzung mit der KG Ruet-Wiss Okerke ging man 1950 zu Abels in Wickrath. In den Jahren 1951 – 1959 starteten die Veranstaltungen teils bei Roosen in Odenkirchen und teils bei Gierling in Wetschewell.
Am 25.04.1955 wurde in der Generalversammlung folgender Antrag gestellt: Die Abteilung Schwarz-Gold in der Kopingfamilie Odenkirchen soll in Zukunft die Bezeichnung „Karnevalsfreunde Schwarz-Gold in der Kolpingfamilie Odenkirchen“ führen.
Von 1960 – 1969 über sie Stationen Franken-Reuter, Turnhalle Güdderath, Zimmermann (Hockstein) fanden sie 1970 – 1975 eine Bleibe im Turnerheim Geistenbeck. um dann 1976 „aufs Land“ nach Hochneukirch in die Peter-Bamm-Halle zufahren.
Besonderes Augenmerk haben die Karnevalisten immer darauf gelegt auch den ältesten Bürgern unserer Stadt ein paar Stunden Freude zu bereiten und so wurde 1968 durch Josef Paulussen die Idee des Altennachmittages geboren.
Anfang galt es die Bewohner des St. Josefhauses und des ev. Altenheimes mit Kaffe und Kuchen sowie einem netten Programm zu erfreuen.
Allzu kranken Senioren wurde das Gebäck ans Bett gebracht und es gab musikalische Darbietungen auf den Fluren des Josefhauses. Später wurden sämtliche über 75-jährige Odenkirchener Senioren angeschrieben und mittlerweile in die Burggrafenhalle eingeladen.
Im Jubiläumsjahr 1972 konnte Schwarz-Gold das erste Rheydter Prinzenpaar aus der Gesellschaft vorstellen: Josef und Gertrud Heinen.
Dann wurde endlich 1977 die Burggrafenhalle in Odenkirchen eröffnet und sie hatten dann wie viele andere Vereine eine „eigene“ Heimat, die jedoch nur bis 1985 dauern sollte, da die Burggrafenhalle völlig überraschend wieder geschlossen wurde.
Zwischenzeitlich konnte 1978 das 1. Funkemariechen vorgestellt werden, Beate Heinrichs betrat mit 16 Jahren die Bretter, die die Welt bedeuten.
Die Schwarz-Gold-Frauen, seit jeher bei vielen Veranstaltungen mit helfenden Händen dabei, wurden 1983 auch als offizielle Mitglieder in die Gesellschaft aufgenommen.
Schwarz-Gold fand 1986 wieder Bleibe in der Peter-Bamm-Halle in Hochneukirch. Diese wurde jedoch 1987 den damaligen Ansprüchen nicht mehr gerecht. Man zog ins pädagogische Zentrum Asternweg in Giesenkirchen, wo man die Jubiläumssitzung sowie die andere Sitzung 1989 feiern konnten.
Die „eigene“ Heimat wurde am 30.04.1989 wieder eröffnet und bis heute kann Schwarz-Gold die Gäste dort empfangen. 1993 endete für die Karnevalsfreunde Schwarz-Gold die Zeit als Abteilung der Kolpingfamilie. Die Schwarz-Goldenen wurden selbständig.
Eine veränderte Landesgesetzgebung u.a. hinsichtlich der Anerkennung gemeinnütziger Vereine war die Ursache. Eine enge Verbundenheit und die Zusammenarbeit mit der Kolpingfamilie besteht bis heute.
1994 konnten die schwarz-goldenen mit 4 Mariechen die erste Tanzformation auf der Bühne vorstellen, die leider nicht allzulange stand hielt, 1997 wurde dann ein zweiter Versuch gestartet 5 begeisterte Mariechen bildeten die zweite Generation die aus verschiedensten Gründen im Jahre 2000 zerbrach.
(Mit freundlicher Unterstützung der Karnevalsfreunde Schwarz-Gold Odenkirchen – Bilder: Redaktion BZMG Odenkirchen und Archiv Schwarz-Gold)