Neubau der Eisenbahnüberführung über den Mittleren Ring im Zeitplan
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Viel ist zu beachten, soll ein Verkehrsprojekt, wie der „Durchstich“ durch den Bahndamm an der Duvenstraße sowohl aus technischer als auch zeitlicher Sicht „sauber“ abgewickelt werden. Dafür dass dies alles reibungslos funktioniert, ist „vor Ort“ Polier Thoralf Große vom Generalunternehmer Vössing-Bau aus Bochum verantwortlich.
Mit seinen über 25 Jahren Berufserfahrung hat er alles im Griff und kann genau erklären, was geplant war und wo die Knackpunkte bei diesem Projekt lagen.
So machte es der sumpfige Untergrund erforderlich, dass unter den Widerlagern auf der Seite der Duvenstraße 54 Bohrpfähle mit einer Länge von etwa 9 m gesetzt werden; auf der anderen Seite des Bahndammes (Richtung Luisenthal) sind mindestens weitere 48 Bohrpfähle erforderlich.
Über den bisherigen und weiteren Ablauf erklärte uns Große, dass man nach Einrichtung der Baustelle und anderen Vorarbeiten zunächst damit begonnen hatte, etwa 20 m vor der späteren Endlage der Brücke den Stahlbeton-Überbau herzustellen.
Etwa 120 m³ Beton wurden dazu verbaut, so dass einschließlich der Stahlarmierungen eine Brücke von fast 800 to entstand. Weiter 180 m³ wurden für die beiden Widerlager und 120 m³ für die Fundamente benötigt.
Heute Abend war es relativ ruhig auf der Baustelle. Nur noch Restarbeiten waren zu erledigen. Teilweise aber auch noch mit „schwerem Gerät“. Noch ein paar Schweißarbeiten und die Stützwand aus Trägern und dicken Holzbohlen kontrollieren, restliche Isolierungen aufbringen und Verfüllarbeiten durchführen.
Während der gesamten Zeit seit Oktober 2008 lief der Eisenbahnbetrieb mit 70 km/h weiter. Dazu hatte man im Arbeitsbereich der Bahndamm erweitert, mit Stützwänden gesichert und die Gleise darauf verlegt.
Wenn am kommenden Montag – nach zweitägiger Streckensperrung – die Züge wieder fahren, geschieht das nicht nur über die neue Brücke, sondern auch über die alte Streckenführung.
Bis es so weit ist, wird wieder geschäftig, auf der Baustelle an der Duvenstraße. Am Samstagfrüh gegen 1:00 Uhr geht es los. Der obere Bereich der Stützwand wird entfernt, also die Bohlen herausgehoben und die senkrechten Träger soweit abgetrennt, dass der Überbau darüber geschoben werden kann.
Die „Schiebung“ beginnt ab etwa 8:00 Uhr, Stück für Stück und nur noch etwa 2 m. „Nach etwa einer halben Stunde sollte das erledigt sein“, meint Große. Denn den größten Weg vom Herstellungsort des Überbaues zur Endlage haben seine Leute schon geschafft.
Danach gilt es, den Überbau auf die vier Widerlager abzusetzen. Das geschieht mit Stempeln, die man in der heutigen Bauphase nur schwer sehen kann. Optisch dominieren noch die imposanten Stahlkonstruktionen, auf denen die Gleitschienen und darauf wiederum der Überbau liegen.
Das Absenken, Ausrichten und Sichern des Überbaues dauert dann noch etwa 5 Stunden.
Dann ist es soweit, dass die Schienen verlegt werden können. Vorher kommen die Schotterschichten in den Brückentrog, der Übergänge zum neuen (alten) Bahndamm wird hergestellt. Es wird gestopft, gerichtet, geschliffen usw. usw.
Und am Montag um 4:05 Uhr soll alles fertig, die Sperrung aufgehoben und der erste Zug wieder rollen.
Damit ist jedoch die Arbeit von Vössing-Bau und Thoralf Große noch lange nicht erledigt. Bis April ist noch einiges zu tun.
Auf der „Luisenthal-Seite“ wird im Brückenbereich der Damm abgetragen, die Fundamente der Gleitbahn werden entfernt und irgendwann bauen dann später andere Firmen den Mittleren Ring von der Duvenstraße aus zum Stapper Weg weiter.
Blicke vom Baugerüst lassen erkennen, wo Anfang und Ende sein werden. Wann hier die ersten Fahrzeuge rollen werden, steht momentan noch nicht fest.
Diese Frage liegt in der Zuständigkeit der Stadt Mönchengladbach, die auch Hauptauftraggeber des Eisenbrückenbaues war. Getreu dem Prinzip: Wer bestellt, beauftragt und zahlt.