Mülforter Zeugdruckerei: Stadt lässt Gebäudeteile gezielt einreißen – EWMG soll Gelände erwerben
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Das Gelände der ehemaligen Mülforter Zeugdruckerei, auf dem es in der vergangenen Nacht erneut gebrannt hat, soll durch die Stadt im Wege der Ersatzvornahme noch stärker abgesichert werden, um Gefahren für unerlaubt eindringende Kinder abzuwenden.
Das ist das Ergebnis eines von Oberbürgermeister Norbert Bude heute vor dem Hintergrund des Brandes einberufenen Verwaltungsbesprechung, an der Vertreter verschiedener Fachbereiche teilnahmen.
Drei konkrete Maßnahmen sollen nun eingeleitet werden.
Während bereits in den Nachtstunden mit der Wiederherstellung der zum Teil eingestürzten insgesamt 84 Meter langen Backsteinmauer entlang der Duvenstraße begonnen wurde, soll ein etwa zehn Meter breiter Sicherungskorridor hinter der Mauer geschaffen werden.
Mit anderen Worten: Gebäudeteile, die in diesen Korridor fallen, sollen zur Sicherheit der Fußgänger und Autofahrer auf der Duvenstraße abgerissen werden.
Eine zweite Maßnahme sieht den Abriss einer kompletten Halle vor, die etwa durch Winddruck einzustürzen droht. Und drittens ist der Abriss eines Schornsteins auf dem Gelände vorgesehen. Dies könnte möglicherweise das THW vornehmen.
Darüber hinaus laufen derzeit Verhandlungen zwischen der Volksbank Kamen/Werne in ihrer Eigenschaft als Gläubigerbank und der Entwicklungsgesellschaft der Stadt (EWMG).
Gegenstand dieser Verhandlungen ist der Ankauf der Fläche (Bild aus den 60er Jahren) durch die EWMG, die bereits vor Wochen ein entsprechendes Angebot hinterlegt hat und in Kürze eine Antwort erwartet.
Oberbürgermeister Norbert Bude hatte im Frühjahr die EWMG damit beauftragt, die für einen Grundstückserwerb notwendigen Schritte einzuleiten und den Erwerb vorzubereiten.
Vor rund neun Jahren meldete das einst florierende Unternehmen Insolvenz an. Nachdem die Produktion im März 2002 auslief, war auch das Ende der Mülforter Zeugdruckerei besiegelt. Nahezu 30 Mal hatte es seitdem auf dem verwaisten Gelände gebrannt.
Immer wieder musste die Feuerwehr ausrücken, um in teilweise aufwändigen Einsätzen die Brände zu löschen. Zudem sicherte die Stadt regelmäßig aufs Neue das Areal ab und musste einsturzgefährdete Mauern abtragen.
Die Stadt hat nicht zuletzt aus den durchgeführten Maßnahmen sowie durch nicht gezahlte Grundsteuer Forderungen in Höhe von rund 870.000 Euro. [Stadt MG]
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