Gut besuchter Neujahrempfang der Bezirksvertretung Süd mit festlichem Rahmen [mit O-Tönen und Slideshow]
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Fast 200 Bürger und eine professionelle musikalische Begleitung schafften den Rahmen für einen sehr gelungenen Jahresempfang der Bezirksvertretung Süd.
Während im Vorjahr noch Einzelhändler und Unternehmer aus dem Bezirk Süd am Empfang teilnahmen, waren sie in diesem Jahr ebenso nicht anwesend, wie manche Vertreter der CDU.
Mindestens CDU-Bezirksvertreter Erwin Rüttgers, Bundestagsabgeordneter Dr. Günter Krings und CDU-Ratsherr Horst Hübsch waren gekommen.
OB Norbert Bude (SPD) ließ sich durch den Ordnungs- und Personaldezernenten Peter Holzenleuchter (CDU) vertreten.
Die Abwesenden hatten möglicherweise andere Prioritäten gesetzt; fand doch zeitgleich mit dem Jahresempfang der BV Süd die Karnevalsveranstaltung der CDU Nord statt.
Bei der Vorbereitung der Veranstaltung und der Betreuung seiner Gäste konnte sich Sasserath wieder auf die unentgeltliche Unterstützung vieler helfender Hände von den Grünen und seiner Kollegen des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach verlassen, wie beispielsweise auch von Alisha Galbreath.
Zwischen einer kurzen Begrüßung durch Bezirksvorsteher Karl Sasserath (Grüne) und der Ehrung besonders verdienter Bürger aus Odenkirchen und Rheydt brachten vier Streicherinnen der Rheinischen Symphoniker Mozarts Divertimento in D, Köchelverzeichnis 136, Allegro, zu Gehör:
[audio:12-01-27-neujahrempfang-rahmenmusik-01.mp3][ca. 5 Min]Fünf engagierte Bürger aus Odenkirchen und Rheydt wurden aufgrund besonders hervorzuhebender Leistungen ausgewählt.
Zunächst ehrte Bezirksvorsteher Sasserath den Odenkirchener Josef Balter, der in mehr als vier Jahrzehnten im aktiven Dienst im Löschzug Odenkirchen der Freiwilligen Feuerwehr Rheydt und seit 1971 bewiesen habe, was Zuverlässigkeit, Disziplin, Mut und ehrenamtlicher Einsatz für die Mitbürger bedeuten könne:
[audio: 12-01-27-neujahrempfang-sasserath-ehrung-01-balter.mp3][ca. 5 Min]Hildegund Kreuels erhielt die Ehrung u.a. für die intensive Umsetzung des so genannten „Felix-Programms“ in 10 Kindergärten des Stadtbezirks Süd. Sie hatte damit erreicht, dass gemeinsam mit den Erzieherinnen bei den Kindern die Freude am Gesang geweckt wurde:
[audio: 12-01-27-neujahrempfang-sasserath-ehrung-02-kreuels.mp3][ca. 3 Min]In Vertretung für die Mitglieder des Brauchtumsvereins „Rheer Mösche“ nahm Harald Quasten die Ehrung von Sasserath für deren Engagement im Zusammenhang mit dem Blumenkorso und im Karneval entgegen.
Sasserath hob hervor, dass die „Rheer Mösche“ selbstlos auch Schulen und Vereine beim Bau von Korsowagen mit bis zu zehn Leuten im Dauereinsatz pro Tag unterstützten:
[audio: 12-01-27-neujahrempfang-sasserath-ehrung-03-quasten.mp3][ca. 3 Min]Mit dem „Orjelsmann vom Jeesetebeck“ (Gert Wulms) hatte Sasserath ein „Original“ zu ehren. Wulms, von Beruf Bäckermeister, ist bei Geburtstagen, Jubiläen, Hochzeiten und zu allen Jahreszeiten auf Wunsch in den Altenheimen mit seinem Instrument im Einsatz.
Ein Markenzeichen ist ein „Klingelbeutel“, der an seiner Orgel hängt und gern mit Spenden gefüllt wird.
Dass der „Orjelsmann vom Jeesetebeck“, immer mit einem „Schalk im Nacken“, diese Ehrung nicht unbeantwortet lassen würde, war dann auch nicht überraschend:
[audio: 12-01-27-neujahrempfang-sasserath-ehrung-04-wulms.mp3][ca. 6 Min]Der Jüngste unter den zu Ehrenden war der Gymnasiast Maxim Lipkin, der sich durch uneigennützige Hilfe zugunsten der durch den Atomunfall von Fukushima sehr belasteten japanischen Bevölkerung einsetzte.
Lipkin sammelte an seiner Schule, dem Hugo-Junkers-Gymnasium, 1.100 EURO für die Opfer der Katastrophe in Japan.
Außerdem hat Maxim Lipkin vor wenigen Tagen unter großen Mühen in der Aula des Hugo-Junkers-Gymnasiums eine Ausstellung der politischen Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Thema „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ organisiert.
Die Ausstellung zu diesem – wie Sasserath es ausdrückte – brandaktuellen Thema kann noch bis zum 2. Februar werktags von 8 – 14 Uhr besichtigt werden:
[audio: 12-01-27-neujahrempfang-sasserath-ehrung-05-lipkin.mp3][ca. 6 Min]Den Ehrungen folgte als weiterer Vortrag der Streicherinnen der Symphoniker, das Divertimento in D, Köchelverzeichnis 136, Andante:
[audio:12-01-27-neujahrempfang-rahmenmusik-02.mp3][ca. 5 Min]Seine Neujahransprache begann Sasserath mit einem Exkurs in die politischen Rahmenbedingungen unter denen in Mönchengladbach Politik gemacht werden müsse.
Dabei verwies er auf die Studie des PARITÄTISCHEN aus 2010, durch die festgestellt wurde, dass sehr hohe Armutsquoten mit seit Jahren steigender Tendenz im größten Ballungsgebiet Deutschlands zu verzeichnen sind und erklärte dass in der Politik sämtliche Alarmglocken läuten müssten.
In Nordrhein Westfalen liegt danach die Stadt Mönchengladbach, was die SGB II Quote angeht, mit 18,1 Prozent an dritter Stelle, hinter Essen mit 18,2 und Gelsenkirchen mit 21,6 Prozent.
Unter der „SGB II Quote“ verstehe man die Anzahl der Menschen, die ihren Lebensunterhalt aus Leistungen nach dem Hartz IV Gesetz bestreiten müssen.
Auch vor diesen Hintergründen seien Kürzungen des Bundes, die jegliche regionale Differenzierung und jegliches Augenmaß für die Situation einer Stadt wie Mönchengladbach vermissen lassen würden, nicht verfassungskonform: „Nach wie vor bestimmt unser Grundgesetz die Herstellung gleicher Lebensbedingungen als ein Ziel im Verfassungsrang“, ergänzte Sasserath.
Deshalb sei nicht zu akzeptieren, dass arme und reiche Städte bezogen auf die Kürzungen dieser Mittel gleich behandelt werden.
Mit Bezug zu den Mönchengladbacher Zahlungen an den „Fond Deutsche Einheit“ rechnet Sasserath vor, dass alle direkten und indirekten Leistungen zusammengefasst, die Stadt Mönchengladbach für den Aufbau Ost seit 1990 über 237 Millionen EURO geleistet habe.
Allein im Jahr 2012 würden sich für unsere Stadt die Belastungen aus der Finanzierungsbeteiligung am Fonds Deutscher Einheit auf 10.300.000 EURO belaufen, die zu der genannten Summe hinzuzuzählen seien.
[audio: 12-01-27-neujahrempfang-sasserath-10-politischer-exkurs.mp3][ca. 7 Min]Auf den Bezirk Süd bezogen meinte Sasserath: „Lassen Sie mich nun zu Erfreulicherem, nämlich zu unserm Bezirk Süd kommen“.
Hierbei thematisierte er u.a.
- das Innenstadtkonzept Rheydt mit den Projekten im Rahmen von „Soziale Stadt“ und deren Finanzierung mit EU-, Bundes- und Landesmittel,
- das Verkehrskonzept für die Rheydter Innenstadt,
- den letzen Bauabschnitt des Mittleren Rings zwischen Duvenstraße und Reststrauch,
- den Verkehrsentwicklungsplan mit Blick auf den Bezirk Süd,
- den barrierefreien Zugang zum Rathaus Rheydt [siehe hierzu gesonderten Bericht]
- den Umbau der Odenkirchener Burgfreiheit,
- die zukünftige Nutzung des Geländes der ehemaligen Mülforter Zeugdruckerei und
- den Erhalt der Burggrafenhalle, um sie den gemeinnützigen Vereinen im Bezirk Süd für ihre Aktivitäten als notwendige räumliche Ressource zu erhalten.
Abschließend dankte Sasserath denen, die sich in ihrem Alltag – fern von Kameras – und ehrenamtlich um die Belange des Bezirks Süd kümmern.
Sasserath: „Ich denke, in Zeiten, in denen sich zunehmend und gerade auch auf höchsten Ebenen jener unselige Geist Bahn zu brechen scheint, wonach Nehmen seliger als Geben ist, wo sich jeder selbst der Nächste zu sein scheint, muss an das Engagement der uneigennützigen Helferinnen und Helfer erinnert werden“.
Von Ihnen könne sich mancher ein Scheibchen abschneiden, der seiner Vorbildfunktion nur sehr unzureichend nachkomme.
[Hier die gesamte Neujahrsrede zum Download]Den Abschluss des Abends bildete das Divertimento in D, Köchelverzeichnis 136, Presto, von Wolfgang Amadeus Mozart:
[Audio:12-01-27-neujahrempfang-rahmenmusik-03.mp3][ca. 5 Min]… wieder interpretiert von den vier Damen der Rheinischen Symphoniker, denen Sasserath anschließend dankte.
Im „Gruppenbild mit Bezirksvorsteher“ (v.l.): Regine Florack (Violine), Almut Hagemann (Viola), Cordula Flohe (Violine) und Elke Höppner (Violoncello)
TIPP: Klicken Sie unterhalb des Bildes auf dieses Icon, um die Slideshow im Vollbildmodus anzusehen
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FLINTSTONE schrieb am 29.01.2012 um 13:01 Uhr:
Ob nun die vermeintlichen „Honoratioren“ dabei waren, dürfte doch vollkommen unerheblich gewesen sein.
Es muss wohl auch so ein niveauvoller Event gewesen sein, wenn man sich die Aussagen von Herrn Sasserath und die Musikbeiträge anhört.
Lasst doch die, die wegbleiben wollen, da, wo sie sind. Und wenn sie Karneval wichtiger ansehen, als sich mit Bürgern auszutauschen. Das kennen wir doch!