Schlaglöcher müssen warten
Red. Neuwerk [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[pmg/bzmg] Die alten Schlaglöcher sind noch nicht beseitigt (was keinen mehr wirklich wundert), da zeigen sich nun erste neue und größere Spuren des derzeitigen Winters (Bild: Engelblecker Straße im Herbst 2010).
10 Straßenbegeher sind in der ganzen Stadt unterwegs, um Schäden aufzunehmen – das dauert. Mit einer endgültigen Einschätzung der tatsächlichen Schäden inclusive der genauen Schadens- und Kostenaufstellung ist vor Mai/Juni nicht zu rechnen.
Die ärgsten Schlaglöcher in stark befahrenen Straßen werden mit Kaltasphalt, der wegen des höheren Bitumenanteils haltbarer ist, geschlossen. Schäden auf Straßen mit geringerem Verkehrsaufkommen werden dagegen mit dem weniger haltbaren aber auch wesentlich preiswerteren Wintermischgut ausgebessert.
Die Dringlichkeit der Ausbesserungen richtet sich nach Prioritätenlisten, wobei die dringlichsten Sanierungen mit Priorität I in 2010 noch nicht einmal komplett abgearbeitet wurden und es infolgedessen erst einmal in 2011 weitergeht.
Der letzte und derzeitige Winter verschärft also nur den Abarbeitungsstau. Und bitte nun nicht sagen „Der Winter ist besonders hart…“. Was anders als Minustemperaturen erwarten Politiker denn im Winter?
Soll der Bürger nun, wie es sich Politiker beim Thema Straßensanierung seit Jahren selbst vormachen, auf den Klimawandel hoffen, auf warme Winter? Statt Schnee und Eis lieber Wasser im Keller mit jährlichen Starkregenereignissen? Das können Bezirksvertreter und Ratsleute den Bürgern nun wirklich nicht mehr „verkaufen“.
Hier und da stopfen Bürger nun tatsächlich selbst kleine Schlaglöcher – Müllentsorgung der besonderen Art.
Stadtweit stehen jedenfalls noch 68 Straßen auf Prioritätenliste II. Auch diese Straßen weisen bereits Vorschäden aus dem letzten Winter auf.
„Es ist damit zu rechnen, dass die Straßen im Laufe dieses Winters mit weiteren Schäden in der Liste auftauchen und möglicherweise in die Priorität 1 rutschen“, erläutert Olaf Neef, städtischer Fachbereichsleiter. „Es müssen nicht unbedingt zahlreiche neue Straßen durch den jetzigen Winter hinzukommen. Vielmehr rechnen wir damit, dass bereits vorgeschädigte Straßen weitere Schäden erleiden“, führt er weiter aus.
So wie seit Jahren die Gladbacher Politik in Sachen Straßeninstandhaltung aussieht, wird eigentlich nur abgewartet, bis eine Straße von Priorität III auf II und dann auf I rutscht. Und dann…
Dann ist Sommer, Listen werden verabschiedet, nach den Sommerferien beginnt man mit Sanierungen, die man bis zum nächsten Winter nicht komplett zu Ende führen kann.
Letztlich stellt sich die Frage, was teurer ist: Wehret den Anfängen – oder abwarten, bis Priorität I erreicht wird? Das wäre mal eine sinnvolle Kosten-Nutzen-Analyse seitens der Verwaltung. Geht das nur mit politischem Auftrag? Vermutlich.
In Neuwerk steht jedenfalls noch in Teilbereichen die Erneuerung der Lockhütter Straße aus (Bericht über die letzten Straßensanierungsabsichten in Neuwerk hier). Das wird wohl im Frühjahr passieren.
Die Prioritäten sehen die Bürger mittlerweile nicht nur, sie spüren sie auch beim Autofahren.
Tipp: Bericht zur Rechtslage
1.
Jose schrieb am 5.01.2011 um 12:11 Uhr:
Richtig! Alles nur eine Frage der Priorität!
Wo die in unserer Stadt liegt?
Z.B. bei Borussia – die bringen doch echt was für unsere Stadt! Kann zwar keiner wirklich beziffern. Plötzlicher Reichtum durch Mehrumsatz oder Steuereinnahmen scheint auch noch nicht ausgebrochen oder je da gewesen bzw. in Sicht zu sein – aber unser OB arbeitet weiter dran …
Woran? Hoffentlich weiß er es selbst. Zumindest macht es sich gut als Borussen-Fan zu glänzen und mit den wichtigen Leuten wichtige Entscheidungen auszubaldovern. Z.B. Ampeln, Straßen, solche wichtigen Dinge eben, so wie die Sonder-Bus-Trasse, die – wie aus dem Nichts mit 2,5 Mio. EURO im Haushalt erschien
Wofür, wo?
Na, ist doch klar – für Borussia und 18 Heimspiele – könnte doch sein, dass die vielleicht doch mal wieder aus dem Keller kriechen? Was das dann bringt? Vielleicht einen besseren Tabellenplatz? Für MG? Nichts – wie immer.
Aber – dafür muss man trotzdem gewappnet sein und die Umgebung des Borussenparks technisch und auch sonst aufrüsten. Irgendwo in dieser Stadt müssen doch noch ordentliche Straßen sein! Potemkin und seine Dörfer lassen grüßen.
Hauptsache unser OB fühlt sich wohl, kann in Kameras lächeln und kennt die wichtigen und richtigen Leute. Wem immer das was nutzt …
Dem Bürger? Theoretisch immer – praktisch gar nicht.
Passend dazu auch der Kommentar (ilka.brainder) hier:
http://www.bz-mg.de/politik-verwaltung-parteien/mg-politik/ob-budes-gruswort-lucken-und-ungluckliche-einschatzungen.html
Also liebe Bürger, ist doch ganz einfach: Auto stehen lassen und zu Fuss zwischen den Schlaglöchern durch.
Dauert ein bisschen länger, ist aber gesund, weil der körperlichen Ertüchtigung förderlich. Schlagloch-Hopping der neue Trendsport.
Klar ist es schwierig in einer HSK-Kommune – trotzdem hat der Bürger leider das unangenehmen Gefühl, dass für manches in unserer Stadt immer Geld da ist – es müssen nur die richtigen Leute mit im Boot sein.