Farb- und Klangerlebnis in der Klosterkirche Neuwerk
Red. Neuwerk [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Wir brauchen noch mehr Stühle.“ Schwester Esther lenkte mit zwei Helfern einen Rollwagen durch die Reihen.
Die Begeisterung über die große Zahl der Gäste schwang in der Begrüßungsansprache der Ordensfrau deutlich mit.
Kein Wunder: Die Klosterkirche Neuwerk war bis auf den aller-aller-letzten Platz besetzt. Schon einige Zeit vor Konzertbeginn zeichnete sich dieser große Zuspruch ab.
Bereits auf dem Weg zur Klosterkirche wunderten sich Spaziergänger über die im weiten Umfeld der Klosterkirche geparkten Autos an einem gewöhnlichen Sonntag Nachmittag. Auf dem Kirchplatz und rund um die benachbarte Pfarrkirche reihten sich die Fahrzeuge.
Konzertbesucher, die 15 Minuten vor Beginn erschienen, blieb nur noch der Versuch einen Stehplatz zu ergattern – daran änderten auch nichts die herbei geschafften weiteren Stuhlreihen. Mehr Bestuhlung war beim besten Willen nicht möglich ohne völlig Gehwege zu zu bauen.
Es war das erste Konzert der Tonartisten, aber nicht ihr erster Auftritt an diesem Ort.
Bereits zweimal waren sie hier zu Gast gewesen und hatten sich jedes Mal sehr wohl gefühlt. Da lag es für die Vorsitzende Christa Klinke nahe, den guten Draht zu nutzen und gemeinsam mit den Salvatorianerinnen für ein volles Haus zu sorgen.
Säulen und Apsis der Klosterkirche waren in farbiges Licht getaucht, Strahler in Richtung Altar ausgerichtet.
Schon durch die Illuminationen (die Beleuchtung installierte die Gruppe “Ensemble Jeremia”) waren die Anwesenden bestens auf das musikalische Ereignis eingestimmt.
Es herrschte eine gespannte Aufregung, doch Chorleiter Joachim Schenk war die Ruhe selbst. Gelassen gab er letzte Anweisungen an die beiden jungen Musiker, die den Chor mit E-Piano und Bass an diesem Sonntagnachmittag unterstützten.
Die Zuhörer erwartete am 23. März ein Programm wie es typisch ist für die Tonartisten und wie sie sich selbst gerne beschreiben: Bunt gemischt. Von mittelalterlichen Klängen über Pop-Songs und Spirituals bis hin zu Musical-Stücken reichte die Bandbreite.
Ergänzt und bereichert wurden die Darbietungen vom JeKisS-Chor der katholischen Gemeinschaftsgrundschule Uedding, der mit lebendigem Charme einige Frühlingslieder vortrug.
Susanne Ostermann, der Leiterin dieses Chores, gelang es dabei mühelos, die Freude am Singen auf das Publikum zu übertragen. Beim letzten Lied des JeKisS-Chores sangen darum nicht nur die Tonartisten mit.
Weiter ging es nach diesem Gastauftritt mit besinnlichen Spirituals. Gefühlvoll vorgetragen bewiesen die Sängerinnen und Sänger, dass sie auch diese Musikrichtung beherrschen.
Als im letzten Teil des Konzertes Musical-Hits wie „Can you feel the love tonight“ aus „König der Löwen“ oder „Memory“ aus „Cats“ erklangen, war die Begeisterung bis in die hinterste Reihe zu spüren.
Mit zwei Stücken aus der „West Side Story“ beendeten die Tonartisten ihr Konzert, erfüllten jedoch gerne den Wunsch nach einer Zugabe, „The Lion sleeps tonight“. Es wurde gewippt, geklatscht und mitgesungen.
In ihrem Schlusswort bedankte sich Monika Neiken bei allen Helfern und wies darauf hin, dass der Bass gut etwas Verstärkung gebrauchen kann. Mit der Einladung an singfreudige Männer sprach die 2. Vorsitzende der Tonartisten vor Allem den Herren aus der Seele, die zuvor „Mister Sandman“ als Quartett ohne weibliche Unterstützung bestritten hatten.
Nach diesem gelungenen Konzert schmiedet Joachim Schenk mit seinen Tonartisten schon Pläne für weitere Auftritte. Man darf gespannt sein, wann und wo der Chor das nächste Mal zu hören ist.
Fotos: Jürgen Binder