Et fluppt in Neuwerk – Aber irgendwie bekloppt
Glossi [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Et fluppt ja doch noch“, freuen sich die Neuwerker Bezirksvertreter, weil EWMG-WFMG-Chef Schückhaus doch tatsächlich seinen Maklerladen, der sich „Entwicklungsgesellschaft Mönchengladbach“ nennt, auf Trab bringen will.
Was irgendwie paradox ist, denn Schückhaus hat es eigentlich nicht mit dem Traben, denn dem heimischen Trabrennsport kann er so gar nichts abgewinnen. Lieber baut er in Neuwerk auf Wasser.
Nun fehlt ja seit Jahren Wasser im Neuwerker Wasserbecken. Also kann Schückhaus da auch nicht bauen.
Außerdem darf er da nur Wellness- und Freizeitangebote entwickeln.
Doch erstens ist das, wie man an der Trabrennbahn sieht, nicht Schückhaus’ Sache und zweitens garantiert diese Gebäuderuine an sich ja schon besten Unterhaltungswert.
Schließlich mutiert Metallklau immer mehr zum Volkssport, also warum noch teuer für Renaturierung oder ’ne Skaterbahn oder ’nen Sportplatz investieren, wenn so ’ne alte Ruine schon für viele Leute jede Menge Freizeitspaß bringt?
Wäre doch bekloppt, oder?
Aber nicht nur deswegen vergammelt das alte Bad.
Nein. Schückhaus hat einen echt genialen Trick gefunden, um aus städtischen Ruinen Geld sprudeln zu lassen.
Immer wieder. So lange, bis es den Anwohnern zu viel wird. Aber die Leute sind ja Gott sei Dank geduldig und Gemütsmenschen. Bis das Maß voll ist, dat dauert.
Und jetzt, liebe Leute, erklär ich Euch mal in diesen jecken Zeiten das städtische Finanzierungs- und Vermarktungsprinzip:
Jedes mal, wenn et brennt
und die Feuerwehr rennt,
reibt sich Schückhaus seine Hände,
wartet er etwa nur auf Brände?
Meldet wieder mal nen Schaden,
seinem Versicherungsladen.
Und dat hat bis heute keiner gemerkt. Meint ihr? Quatsch.
Wer ist denn so bekloppt und glaubt, dass die städtische Maklerfirma EWMG seit Jahren einen Käufer sucht? Oder habt Ihr irgendwas davon gehört oder gesehen?
Ihr meint unsere Politiker? Das dachte ich auch, bis Schückhaus erklärte, dass er nun (endlich) mit der Schadensmeldung an die Versicherung die Abbruchkosten für das alte Bad bezahlen kann.
Nun, dat war ja nicht der erste Brand. Wenn also jedes mal die Versicherung zahlt, dat rechnet sich doch, oder?
Jetzt ist mir auch klar, warum unsere Bezirksvertreter jahrelang die Füße still hielten.
Der CDU wurden die Brände erst zu viel, als sie selbst beim Feiern im Schützenzelt gestört wurde: „Wat te viell is, is te viell.“
Wenn man schon nicht mal mehr ungestört feiern kann, wo kommen wir denn da hin. Norbert, nun tu endlich was…!
Also wenn die schwarze Konkurrenz schon vorlegt, dann sieht sich nun auch die SPD genötigt, ihre Show vor den Bürgern abzuziehen.
Oder ob die wirklich so bekloppt sind und noch nicht gemerkt haben, wie der Schückhaus mit Ruinen Geld verdient?
Kurz und bündig: Ja, die sind so bekloppt.
Aber: Das nenn’ ich mal kreativ einen Stadtteil entwickeln.
Und jetzt geht auch der SPD ein Licht auf. Deren Chef ist zwar nicht besonders kreativ, wohnt aber in Neuwerk und hat nun auch über das Hallenbad begriffen, wie man kreativ finanziert, wenn der EWMG schon die Fähigkeit zum kreativen entwickeln fehlt.
„Hurra, et fluppt“ und die Ampel ist mal wieder gerettetärätätät.
Naja, wenn das Gebäude versichert war und zu guter Letzt nun die Abrisskosten raus kämen, hätte das ja Vorbildfunktion.
Es sei denn, die Versicherung ermittelt in Richtung „warme Sanierung“ … oder sie hat es schon bei den früheren Bränden gerochen … und die Versicherung längst gekündigt … so, wie das bei Otto-Normal-Bürger an der Tagesordnung ist?
Wer weiss das schon in dieser närrisch-bekloppten Zeit?
Das wollt’ ich nur mal gesagt haben.
Euer Glossi