Viel Unzufriedenheit über den neuen Konstantinplatz in Giesenkirchen

Red. Giesenkirchen [ - Uhr]

Konstantinplatz1Gerade einmal fünf Tage ist der Konstantinplatz nach dem Komplett-Neubau für den Verkehr freigegeben, und schon häufen sich die Stimmen der Bürger, die ihrer großen Unzufriedenheit Luft machen.

Einen Ortstermin gab es auch, Bezirksvorsteher Hermann-Josef Krichel-Mäurer (SPD), traf sich mit Mitarbeitern der Verwaltung und Thomas Boss, einem Mitarbeiter der NVV Abteilung Möbus (Bruder von Frank Boss (CDU), ehem. Bezirksvorsteher).

DSC_34691Sie besprachen die erste gravierende Korrektur an der neuen Bus-Haltestelle Kleinenbroicher Strasse (siehe nebenstehendes Bild). Die großen Gelenkbusse können dort nicht so korrekt wie notwendig an den Bürgersteig heranfahren, damit die NVV-Kunden gefahrlos ein- und aussteigen können.

Bleibt die Frage, war die NVV nicht mit in die Planungen einbezogen gewesen oder warum sonst ist eine teure Nachbesserung nun notwendig geworden.

Auch der Vertreter von Bündnis90/Grüne in Giesenkirchen, Hajo Siemes wurde schon tätig.  In einer E-Mail an Verkehrsplaner Scheel (Fachbereich 61), teilt Siemes seine Kritik mit:

  • Die Parkbereiche und die Straßenführungen sind farblich kaum voneinander zu unterscheiden. Daher parken auch ständig PKWs auf der Fahrbahn und behindern den Busverkehr. Busse die von der Kleinenbroicher Straße aus in den Konstantinplatz einfahren, werden bereits durch parkende Fahrzeuge in der Kurve (vor „Henrys Bistro“) an einer ordnungsgemäßen Einfahrt gehindert.
  • die Markierungen  (kleines P) für Parkplätze sind viel zu klein und setzen sich zudem farblich kaum von der  Bodenfläche ab.
  • Die Bussteigkante ist vom Bürgersteig her kaum zu erkennen und stellt eine echte Gefahr vor allem für ältere Menschen dar.Wenn man z.B. von der Kleinbroicher Str. über den Gehweg rechts um den Häuserblock geht und in den Konstantinplatz einbiegt und dann über den Platz gehen will, kann Mann/Frau die Bussteigkante kaum erkennen und läuft Gefahr, die Kante herab zu stürzen. Dies gilt vor allem für ältere Menschen die auch z.B. mit einem „Rollator“ unterwegs sind oder schlecht sehen können. Die Kante müsste sich farblich deutlicher von dem Gehweg und von der Straße absetzen
  • Die Endmarkierungen an den Parknischen (Betonschwellen) können ebenfalls zu Stolpersteinen werden, wenn dort keine parkenden PKW stehen. Auch diese sollten deutlicher gekennzeichnet sein.

Man darf gespannt sein, in welcher Form und wann die Verwaltung reagiert.

7 Kommentare zu “Viel Unzufriedenheit über den neuen Konstantinplatz in Giesenkirchen”
  1. Neben dem vollkommen berechtigten Ärger über Politik(er)-Willkür bei der Schaffung dieses – man muss es so sagen – Schandflecks, deprimiert besonders die Tatsache, dass dafür Bäume, Sträucher und Grünflächen bedenken-, gedanken- und gefühllos eliminiert wurden.

    Wieder ein kleines Stückchen Natur weniger, aber was soll’s? Warum soll man sich darüber aufregen? Wir haben doch (bestimmt!) noch genug davon… Haben wir?

    Ganz allgemein stellt sich doch angesichts der jüngsten weltweiten Ökokatastrophen immer eindringlicher die Frage, wann wir endlich begreifen, dass wir nicht länger in der Position sind, auch nur ein so winziges Stück Natur aufzugeben, dass wir hingegen um jeden einzelnen Baum bemüht sein, um ihn kämpfen müssten, dass wir bereit sein müssten, einschneidende Änderungen in unserem Leben vorzunehmen, wollen wir unsere Umwelt als lebenswert erhalten.

    Allein die bedrückende Atmosphäre, die von einer asphaltierten (oder zumindest in grau gehaltenen) kalten Fläche ausgeht… Um wie viel wohltuender ist da der Blick ins Grüne?

    Vertritt man derartige Ansichten, ist man aber ganz schnell ein „grüner Spinner“ oder weltfremder „Naturromantiker“ – nun, dann bin ich das eben.

    Dass jede Naturvernichtung mit dem KO-Argument der Arbeitsplatzschaffung oder des wirtschaftlich-technischen Fortschritts begründet wird, ist ja fast nicht mehr zu ertragen.

    Damit haben wir dann alle unser (falls überhaupt vorhanden) schlechtes Gewissen beruhigt – „es ging ja nicht anders“ – und lassen zu, wie unser Planet Stück für Stück vor die Hunde geht. Nur immer weiter so, im Namen des Fortschritts!

    Wenn man Geld verdienen kann, ist jede noch so abwegige Aktion allein dadurch legitimiert.

    Schon gut, vermutlich liest sich das alles jetzt etwas zu pathetisch dafür, dass es ja nur die paar Bäume getroffen hat, aber wie gesagt, sie stehen für mich gerade symbolhaft für den Allgemeinzustand.

  2. Hat man das (übrigens ausgezeichnete!) Video von de-det gesehen, kann man nur noch Wut empfinden!

    Spätestens an dieser Stelle wird klar, wie massiv die Bürger Politikerwillkür ausgeliefert sind!

    Wer haftet für diese Scheußlichkeit?

    Die Ankündigung von Herrn Boss war wohl eher eine ernst zu nehmende Androhung!

    „Umbaumaßnahmen sind unbedingt notwendig, nicht nur, um den Ortskern optisch aufzuwerten“, behauptete er, damals CDU Bezirksvorsteher von Giesenkirchen im Jahr 2007.

    Die Fortsetzung der Aussage „…nicht nur, um den Ortskern optisch aufzuwerten“, die da lauten müsste, „sondern auch …“ wäre hochinteressant zu erfahren!

    Was, neben der angeblichen Aufwertung, war der Grund, diese Steinwüste für viel Geld zu schaffen? Dafür mussten Bäume sterben und Grünflächen purer Geschmacklosigkeit weichen.

    Vielleicht hätte man mal jemanden fragen sollen, der was davon versteht?!

    Dafür wurde viel Geld regelrecht verbuddelt! Ein ganz, ganz übler Schildbürgerstreich!

    Ein „normaler“ Bürger, der so etwas verbrochen hätte, würde zur Rechenschaft gezogen.

    Haben Politiker eigentlich Narrenfreiheit? Scheint so. Mit diesen rausgeschmissenen 700.000 EURO!!! hätte man viel Notwendigeres und Sinnvolleres tun können.

    Unfassbar, einfach unfassbar!

    Ein Fall für den Bund der Steuerzahler!

  3. Ich kenn mich mit den Anforderungen bezüglich des Wasserabflusses an eine große Fläche nicht aus, ich weiß jedoch auch, das Wasser an einer Schräge besser abläuft, aber kann es sein, dass hier insgesamt etwas schiefgelaufen ist?

    Das ganze Gelände erscheint jenseits von eben.

    Wird so etwas genau berechnet, oder kam es eben mal so aus?

    Ich kenne größere Flächen die irgendwie ebener wirken.

    Nebenbei, auch ’ne tolle Idee: Alles mit Stangen abzuspicken. Sieht übel aus! Es lebe der klassische Bürgersteig – ohne Stangengedöns.

    http://www.youtube.com/watch?v=EUKMU9yeBvw

  4. Leider kann man Boss, Kremer und Co. nicht persönlich haftbar machen. (Ein Rücktritt aus allen Ämter wäre jedoch vorstellbar)

    Wie äussert sich nun ein Herr Peeters (Gewerbekreis) – dieser Umbau war doch so notwendig – man musste Giesenkirchen nach vorne bringen.

    Die Realität sieht leider anders aus.

  5. Mein Mindestvorstellung war:

    wenn ich mit dem Kinderwagen ins Dorf gehe, kann ich mich am Konstantinplatz unter einen Baum auf eine Bank setzen und mit Gleichgesinnten reden.

    Was ist tatsächlich möglich?

    Ich kann durchs Dorf gehen, mich aber am Konstantinplatz nicht unter einen Baum auf eine Bank setzen. Mit oder ohne Kinderwagen nicht, oder auch mit Rollator nicht.

    Hat unser Ex-Bezirksvorsteher gemeint, er gäbe mir das Kleingeld damit ich mich hinter die Glasscheibe am Haus Ambour setzen kann?

    Dort kann man die tollen vorbeifahrenden Autos sehen und bewundern, Menschen sieht man nur als gehetzte Parkplatzsucher.

    In der Not, sie kennen alle nicht den großen Parkplatz (auch Kirmesplatz genannt).

    Oder scheuen den ganzen, weiten, nicht zumutbaren Weg dorthin.

    Boss, Kremer und Co. was habt ihr gedacht?

    Wenn ihr gedacht habt.

  6. @ d-det

    Sie haben absolut Recht! Man könnte meinen, man sei auf dem Parkplatz eines Disconunters.

    An Verwaltung, Politik, wer auch immer zuständig sein mag:

    „Gratulation“!!

    Wer ist denn für diese Scheußlichkeit verantwortlich?!

    Wirkt sehr autofreundlich. Allerdings: Einen Parkplatz kann man billiger haben.

    Die Pflastersteine waren vermutlich „zur optischen Auflockerung“ gedacht.

    Sie sind für Rollatorfahrer, Kinderwagen, Radfahrer, selbst Fußgänger ein echtes Problem. Vor allem im Winter, wenn sich dort Schnee und Eis besonders festsetzen.

    Eine sehr teure Idee, die man sich besser gespart hätte, wie am besten den ganzen Unsinn.

    Mit Sicherheit einer der hässlichsten Plätze der Stadt, den man mit einer goldenen Zitrone auszeichnen sollte.

    Kann man für diese Geschmacklosigkeit, die eine Unsumme verschlungen hat, jemanden in Regress nehmen?

    Wer hat entschieden, dass diese Grausamkeit Form annehmen durfte?

  7. Da haben die Parkplätze der umliegenden Discounter ja noch mehr Charme als das neue Highlight in Giesenkirchen.

Ihr Kommentar