Die Stadtbibliothek will der Entwicklung, dass Jungen nicht mehr lesen mit der neuen Initiative „Für Jungs“ entgegen wirken. Die Aktion dreht sich um Jungen im Alter von 8 bis 13 Jahren für die oft Action-Medien wie PC oder Spielkonsolen interessanter sind als ein Buch. Das will die Initiative jetzt ändern.

„Insgesamt 1500 Medien, Bücher, Computerspiele und Netbooks, haben wir für die Aktion angeschafft“, erklärt Brigitte Behrendt, Leiterin der Stadtbibliothek. „Häufig ist es so, dass Lesen als Mädchensache und uncool angesehen wird. Außerdem fehlt oft das männliche Vorbild“, so Behrendt weiter.
 
Um das Interesse der Jungen zu wecken wurden sogenannte Podcats (Hörbeiträge fürs Internet) von Schülern des Gymnasiums Rheindahlen angefertigt.

Die Podcats geben den Inhalt der Bücher wieder die von den Schülern über einen Zeitraum von vier Wochen gelesen wurden. Sie machen dem Zuhörer Lust das dazugehörige Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen.

„Das Ende des Buches wird dabei selbstverständlich nicht verraten, um die Spannung zu erhalten“, erklärt Medienpädagoge Heiko Walter, unter dessen Anleitung die Hörspiele entstanden.

„Das Interesse der Schüler hielt sich in Grenzen, als wir mit der Idee in die Schule kamen“, berichtet er weiter. Schließlich ist es aber doch gelungen die 8- bis 13-jährigen für das Projekt zu interessieren.

Die jungen Besucher können jetzt im elektronischen Katalog der Bibliothek unter der Rubrik „Für Jungs“ nachsehen was es so gibt.
 
„Jungen lesen andere Bücher als Mädchen“, weiß Ursula Schmidt-Coenen, Lektorin für den Kinder- und Jugendbereich in der Bibliothek. Im Angebot finden die jungen Leser Bücher über Fußball und andere Sportarten, Indianer und Piratengeschichten, Witzbücher und eine Mischung von Geschichte und Fantasy.

Eine extra eingerichtete Ecke mit Liegekissen und Hinweisschildern „Für Jungs“ in der Zentralbibliothek Blücherstraße und in der Stadtteilbibliothek Rheydt sollen die jungen Leser einladen sich ein Buch auszusuchen.

Selbstverständlich können auch in den Bibliotheken Rheindahlen und Giesenkirchen alle Medien ausgeliehen werden.

Das Land NRW fördert die insgesamt 34.000 Euro teure Aktion mit 50 Prozent.