Grüne „Gasfernleitung über Gladbacher Gebiet kritisch begleiten“
Dr. Gerd Brenner [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Eine neue Gasfernleitung mit einem Durchmesser von 1,20 Meter soll im Westen und Süden durch das Stadtgebiet Mönchengladbachs geführt werden.
Gebaut wird die Leitung von der Open Grid Europe GmbH mit Sitz in Essen, einem Unternehmen, das ursprünglich zu der Ruhrgas AG gehörte, das bis 2010 den Firmennamen EO.N Gastransport GmbH trug und inzwischen in den Besitz internationaler Finanzinvestoren übergegangen ist.
Die Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf führen zurzeit ein Raumordnungsverfahren für zwei niederrheinische Abschnitte der Gasfernleitung durch.
Die Stadt Mönchengladbach muss in diesem laufenden Verfahren die Raumverträglichkeit des Vorhabens prüfen.
Aus Sicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ist zwar eine Versorgung mit Gas auf absehbare Zeit noch notwendig, die Grünen setzen aber in Zukunft voll auf Erneuerbare Energien – in Verbindung mit Energieeffizienz und Energieeinsparung.
Auch das Verbrennen von Gas pumpt weitere klimaschädliche CO2-Emissionen in die Atmosphäre.
Aber Gas hat von den fossilen Energieträgern die geringsten CO2-Emissionen und die größte Flexibilität und kann insofern die Funktion einer Brücke in das Zeitalter der Erneuerbaren Energien haben.
Aber auch Gas ist ein letztlich auslaufender Energieträger. Energiepolitisch ist die Investitionsentscheidung von Open Grid Europe insofern kritisch anzufragen.
Aus unserer Sicht wäre es notwendig, dass neue Trassen für Energienetze wie die von Open Grid Europe nur mit kritisch-fachkompetenter Begleitung durch Umweltschutzverbände geplant und umgesetzt werden dürften.
Das wäre besonders für die Gebiete zwingend, die in Mönchengladbach evtl. in Anspruch genommen werden sollen.
Nach Einschätzung des Umweltamtes der Stadt handelt es sich bei diesen Gebieten nämlich um „besonders schutzwürdige Böden“ mit „sehr hoher Fruchtbarkeit“, die als landwirtschaftliche Flächen genutzt werden, oder sogar um Naturschutzgebiete (Finkenberger Bruch und Niersbruch), so das Umweltamt der Stadt in einer Vorlage für den Umweltsausschuss.
Die Verwaltung weist außerdem auf Wasserschutzgebiete hin, die tangiert werden könnten.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen unterstützt das Umweltamt der Stadt in seinem Bemühen, Umweltinteressen massiv geltend zu machen.
Ebenso wie die Verwaltung fordern wir außerdem die Vorlage eines Sicherheitskonzepts im jetzt folgenden Planfeststellungsverfahren, damit die Gefährdungspotentiale der Gasfernleitung für die angrenzenden Wohnbereiche offengelegt werden.“