Giesenkirchen: zum Spatenstich kommt der Bagger
Red. Giesenkirchen [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Was will man mehr, mag sich der eine oder andere Befürworter des Konstantinplatz-Umbaus in Giesenkirchen gedacht haben. Es ist der 08.09.2009 gegen 16:30 Uhr. Bezirksvorsteher Frank Boss (CDU) hatte die Seinen zum Spatenstich gebeten (eingeladen waren alle Bürger).
Diejenigen, die tatsächlich vor Ort waren, außer den Medienvertretern und Mitgliedern aus der Verwaltung, sprachen auch brav ins Mikro eines Radiosenders aus MG wie toll das Ganze werden wird. Nein, es gab einfach keinen Nörgler bei der Feier, sie blieben der Farce fern.
So nutzte der möglicherweise für immer scheidende Bezirksvorsteher die Gunst der Stunde und sprach in einer teilweise nach persönlicher Trauer anmutenden 27-minütigen Rede auch davon, dass niemand wisse, wer die Eröffnungsrede nach dem Umbau halten würde.
Er sprach davon, welche Hindernisse es im Vorfeld gab, welche Unwahrheiten verbreitet worden seien, welche Hindernisse aus dem Weg geräumt werden mußten.
Nur kurz nannte Boss konkrete Zahlen, hier die aktuellen Angaben:
- Keine Anliegergebühren (BZMG hatte die Betroffenen bereits informiert)
- Kosten für das Gesamtprojekt: 613.000 Euro (bisher offiziell 750.000 Euro, auf einer Veranstaltung des Gewerbekreises wurden im Juli 2009 noch 900.000 Euro genannt)
- Bauzeit: ca. 200 Arbeitstage (bisher wurden 250 Arbeitstage genannt)
Da niemand der offiziell anwesenden Verwaltungsmitarbeiter, z. B. Herr Petry vom Dezernat VI, diesen Zahlen wiedersprach hat, sollten sie wohl stimmen. Ob sie deshalb auch eingehalten werden, wird die zukünftige Praxis zeigen.
Auf die wundersame Kostenreduzierung angesprochen meinte Boss nach der Feierstunde zu BZMG: „Von mir sind diese 900.000 Euro nicht genannt worden. Auch nicht auf einer Informationsveranstaltung. Der Preis ist das Ergebnis der Ausschreibung, ein absoluter Kampfpreis“.
Wichtig schien es Boss zu sein darauf hinzuweisen, die Verkehrsberuhigung am Konstantinplatz soll oberstes Ziel der Maßnahme sein.
Allerdings könnten die Einbahnstrassen-Schilder nach der 1-jährigen Pilotphase auch jederzeit wieder weggenommen werden, so Boss weiter.
Dann hätte sich allerdings nichts gebessert und man hätte sich die Kosten auch sparen können.
Den Auftragszuschlag erhielt die Firma Santer aus Viersen.
Dank seiner Ausbildung zum KFZ-Mechaniker meistert Frank Boss auch den Ritt auf dem „Spatenstich-Bagger“.
Seitens der Mönchengladbacher Verwaltung leitet das Projekt Herr Dipl.-Ing. Wolf Meusel.
Er ist während der gesamten Bauzeit Ansprechpartner für alle Themen, wer Sorgen oder Anregungen hat, kann sich direkt an ihn wenden.
Hubert Peeters, rechts neben Boss im weißen Hemd, vertritt die Interessen des Gewerbekreises Giesenkirchen. Der erklärt im Gespräch mit BZMG seine Auffassung von einer sehr guten Informationspolitik zum Umbau des Konstantinplatzes: „Jeder, wirklich jeder Geschäftsinhaber und Eigentümer, auch Nichtmitglieder des Gewerbekreises haben eine Einladung zum Info-Termin erhalten. Wir haben alles erdenkliche getan, damit alle Bescheid wissen.“
Diese Erklärung steht jedoch in krassem Widerspruch zu den glaubhaften Aussagen der betroffenen Anlieger.