CDU akzeptiert auslaufende Auflösung von drei Hauptschulen
Red. Schule, Studium & Arbeitswelt [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Nach langer Diskussion und Abwägung aller Vor- und Nachteile hat die CDU-Ratsfraktion entschieden, der auslaufenden Auflösung der drei Hauptschulen Eicken, Giesenkirchen und Wickrath zuzustimmen.
„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber die sinkenden Schülerzahlen und die rückläufigen Anmeldezahlen lassen nicht erwarten dass wir alle Mönchengladbacher Hauptschulen dauerhaft erhalten können“, sagt Fraktionsvorsitzender Dr. Hans Peter Schlegelmilch.
„Wir setzen darauf, dass unsere Entscheidung die verbleibenden neun Hauptschulen stärkt, denn die CDU steht nach wie vor zum dreigliedrigen Schulsystem, in dem die Hauptschulen eine wichtige Rolle spielen.“
Zur Entscheidung der CDU-Fraktion gehört auch die Zustimmung dazu, die Katholische Hauptschule Neuwerk zukünftig nicht mehr als drei-, sondern als zweizügige Hauptschule zu führen. Auch hier folge man, so Hans Peter Schlegelmilch, den durch die Anmeldezahlen vorgegebenen Fakten.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende betont allerdings, dass die Zustimmung zu dieser schulorganisatorischen Maßnahme keinesfalls als Einstieg in die Auflösung zu verstehen sei. Wer glaube, die Gesamtschule Neuwerk auf Kosten der benachbarten Hauptschule ausbauen zu können, werde bei der CDU-Fraktion auf Widerstand stoßen.
In der CDU-internen Diskussion wurde deutlich, dass die Fraktion es begrüßt hätte, wenn die Schulen sich durch die aktuelle „Qualitätsoffensive Hauptschule“ der Landesregierung im Wettbewerb mit den anderen Schulformen attraktiver hätte positionieren können.
Aus diesem Grund war vor Jahresfrist die Entscheidung über schulorganisatorische Maßnahmen verschoben worden. „Leider hat die Offensive nicht die erhoffte Wirkung gezeigt, so dass wir jetzt handeln müssen“, so Schlegelmilch.
Die CDU-Fraktion legt Wert darauf, dass alle Kinder, die sich für die Hauptschule entscheiden, auch in Zukunft eine Hauptschule besuchen können. Dazu hat die Verwaltung aus Sicht der CDU-Fraktion nachvollziehbar dargestellt, dass an den verbleibenden Hauptschulen noch ausreichend Platz ist, um die Schülerinnen und Schüler aus den Einzugsgebieten der jetzt auslaufenden Hauptschulen aufzunehmen.
Dazu werden im Einzelfall noch konkrete organisatorische Maßnahmen zu treffen sein, wie zum Beispiel eine Verbesserung der Verkehrsanbindung aus dem Raum Wickrath zur Hauptschule Rheindahlen.
Außerdem hält die CDU-Fraktion eine frühzeitige Diskussion über die zukünftige Verwendung der frei werdenden Gebäude für geboten. Über einen längeren Zeitraum leer stehende Gebäude seien nicht zu akzeptieren. Schlegelmilch: „Wir wollen die Folgen der demografischen Entwicklung auch als Chance für die Stadtentwicklung begreifen und diesen Prozess aktiv gestalten.“
Von der Mehrheit im Rat der Stadt Mönchengladbach ist nach Auffassung der CDU-Fraktion keine konstruktive Auseinandersetzung mit dieser Entwicklung zu erkennen. Nachdem die Schulpolitik in den Wahlkampfprogrammen eine herausgehobene Stellung eingenommen hat, erschöpfe sich die Gestaltungskraft von Rot-Gelb-Grün nach der Wahl in der Umsetzung des Unabänderlichen.
3.
Jose schrieb am 3.12.2009 um 15:32 Uhr:
Feststellung CDU:
„Nachdem die Schulpolitik in den Wahlkampfprogrammen eine herausgehobene Stellung eingenommen hat, erschöpfe sich die Gestaltungskraft von Rot-Gelb-Grün nach der Wahl in der Umsetzung des Unabänderlichen.“
Frage an die CDU:
Wer hat denn zur Schaffung des Unabänderlichen beigetragen oder sollte man sagen: darauf hingearbeitet ohne schöpferische Gestaltungskraft dagegen zu setzen? Ist man nicht gar froh, diese unliebsamen Probleme nicht selbst anpacken zu müssen?
Dass die CDU (in ganz NRW) ein Fan des längst überholten dreigliedrigen Schulsystemes ist, wissen wir. Trotz Pisa und weltweiter anderer Erfahrungen, die dagegen sprechen.
Dankbar sind wir alle auch für den wertvollen Hinweis, dass leer stehende Gebäude über längere Zeit nicht zu akzeptieren seien. Darauf wäre mit Sicherheit niemand gekommen!
2.
C. Veniers schrieb am 2.12.2009 um 23:31 Uhr:
„Das wußte die CDU Neuwerk schon längst. Geld spielte beim Erhalt der Hauptschule Neuwerk jedenfalls keine Rolle.“
Jahrelang lavierte die CDU in Neuwerk zugunsten der Neuwerker Hauptschule, nun muss sie akzeptieren, dass es keinen Sinn gemacht hat.
Ewiges Augenverschliessen vor den Fakten und Trickserei hat dem gesamten Hauptschulsystem geschadet, vor allem den Kindern.
Aber der pseudosozialen Kirchturmpolitik eines CDU-Vorsitzenden und (Ex-)Bezirksvorstehers Post wagte wohl niemand ernsthaft zu widersprechen…
1.
D. Pardon schrieb am 2.12.2009 um 21:02 Uhr:
zitiere „Wer glaube, die Gesamtschule Neuwerk auf Kosten der benachbarten Hauptschule ausbauen zu können, werde bei der CDU-Fraktion auf Widerstand stoßen.“.
Die Hauptschule Neuwerk wurde auf Initiative der CDU Neuwerk massiv gestützt.
Die Umwandlung in Ganztagsschule, der neue Freizeitbau und vorherige andere Investitionen kamen sicherlich auch durch ein falsches Konkurrenzdenken zur Gesamtschule auf. Die Hauptschule Neuwerk hat jedenfalls summa sumarum gut profitiert.
Ganz anders die benachbarte Hauptschule Eicken. Sie hatte keine Lobby!
Hätte sich nicht gerade hier auch ein Ganztagsangebot gelohnt? Gerade hier, wo Kinder, die besondere Förderung beim Erlernen der deutschen Sprachen benötigen, die sie ansonsten nur noch stadtweit in der Hauptschule Dohr finden, unterrichtet werden?
Nebenbei bemerkt, wie sagte Schuldezernent Dr. Fischer doch in einem Interview: „… ein Stadtteil mit 20.000 Einwohnern (also die Randgebiete) kann auf Dauer nur eine weiterführende Schule halten. …“
Und was steht im Konzept? Die Politiker werden gehalten, weitsichtig zu planen.
Was steht da noch? Bei dem Schülerrückgang und zunehmenden Leerständen bei Schulgebäuden kann man im Falle der Gesamtschulen keine Investitionen rechtfertigen.
Diese Erkenntnisse sind nicht erst heute mit dem Konzept vom Himmel gefallen.
Das wußte die CDU Neuwerk schon längst. Geld spielte jedenfalls beim Erhalt der Hauptschule Neuwerk jedenfalls keine Rolle.
Die Arbeit der Hauptschule Neuwerk ist sehr gut! Keine Frage!
Das heißt aber nicht, dass an anderen Hauptschulen, wie z.B. Eicken, keine gute Arbeit geleistet wird.
Oder dass man Schulen nicht zusammenführen und verlagern kann, wenn nunmal auf Dauer „zwei weiterführende Schulen in einem kleinen Stadtteil nicht zu halten sind.“