BV Nord: Bebauungsplan mit falschen Zahlen?

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

Wenn am kommenden Mittwoch, den 30.01.2013, um 17:00 Uhr die Bezirksvertretung Nord zu ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr zusammen kommt, geht  es u.a. um den Bebauungsplan 748/N am Metzenweg.

Mit einem „Aufstellungs- und Auslegungsbeschluss“ sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung einer Kindertagesstätte sowie der städtebaulichen Entwicklung bisher untergenutzter Flächen zu wohnbaulichen Zwecken geschaffen werden.

Bis hierher ein ganz normaler Vorgang, wenn da nicht Angaben zur „Bestandssituation“ und darin die Zahlen zur Verkehrsbelastung wären.

Auf Seite 6 heisst es nämlich, dass 2008 eine Verkehrsbelastung von ca. 8.300 Kfz/Tag vorgelegen habe.

Erinnert man sich an die seit Jahren anhaltende Diskussion über die Seriosität der von den Verkehrsplanern für den Straßenzug Bergstraße bis Nicodemstraße vorgelegten Verkehrsbelastungen, könnte dieser Bebauungsplan Nachfragen seitens der Politiker in der BV Nord geradezu herausfordern.

Stehen doch nach „offiziellen“ Ermittlungen Verkehrsbelastungen aus 2005 (15.500 Kfz/Tag) eben diesen genauso „offiziellen“ 8.300 Kfz/Tag gegenüber.

Die Differenz von ca. 7.200 Kfz/Tag wurde bislang seitens der Verwaltung nicht plausibel und nachprüfbar begründet.

Dass sich in einem Zeitraum von knapp 3¼ Jahren die Zahl der täglich verkehrenden Fahrzeuge um 46% reduziert haben, ist kaum mit einem Rückgang des Verkehrs oder gar mit irgendwelchen redaktionellen Schreibfehlern zu begründen.

Hier könnten systemische oder aber auch „strategische“ Aspekte eine Rolle gespielt haben.

Sollte sich dieser „Fall“ als symptomatisch herausstellen, wäre der Weg für ein erneutes generelles Anzweifeln der „Strombelastungsermittlungen“ in Mönchengladbach frei.

Interessant dürfte dabei auch die Beantwortung der Frage sein, welche Relevanz solche Zahlen für die Entscheidung zu einem Bebauungsplan bzw. in der aktuellen Phase der Bearbeitung, nämlich zur Aufstellung und Auslegung des Planes, haben und welche Schlussfolgerungen daraus abgeleitet werden können.

Nach den Erfahrungen am vergangenen Mittwoch, aus dem die Lehre zu ziehen war, dass Bebauungsplaner nichts zu verkehrlichen Aspekten sagen können, weil sie „nicht zuständig sind“, dürfte die Vorstellung des Bebauungsplanes – so denn eine stattfindet – spannend sein zu beobachten.

Ob es überhaupt zu einer „Vorstellung“ des B-Planes kommt, hängt davon ab, ob die Mitglieder der BV Nord einen „Vortrag der Verwaltung“ wünschen, oder ob sie sich mit dem Geschriebenen in der Begründung zum B-Plan 748/N begnügen.

So oder so, eines dürfte feststehen: Die Verkehrsbelastungen am Metzenweg werden im Rahmen der Offenlegung erneut thematisiert werden und könnten spätestens in der Anhörungskommission des Planungs- und Bauausschusses wieder zur Sprache kommen.

 

Ein Kommentar zu “BV Nord: Bebauungsplan mit falschen Zahlen?”
  1. 2013: Falsche Verkehrszahlen auf dem Metzenweg beim Bau einer Kindertagesstätte.

    2012: Falsche Anzahl der Betroffenen beim Lärmaktionsplan auf der Nicodemstraße.

    2011: Falsche Verkehrsmengen beim Gutachten der Arcaden an der Kreuzung Viersener Str. / Marienburgerstraße.

    2010: Falsche Aussage zum Lärmwerten auf dem Schürenweg.

    2009: Falsche Unfallzahlen für den gesamten Straßenzug Nicodemstraße bis Bergstraße.

    Merkt hier eigentlich irgendeiner, dass dies mittlerweile der Normalfall für diesen Straßenzug ist? Einfach nur Zufall oder System??

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