Vorläufiges Aufatmen im ALZ: Bewerbungshilfe im Arbeitslosenzentrum muss nicht eingeschränkt oder gar aufgegeben werden • Gladbacher Sparkasse unterstützt das Angebot mit 5.000 EURO
Herbert Baumann [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Diese Unterstützung überbrachte Filialdirektor Werner Hoba nicht nur in Form eines überdimensionalen Schecks. Hoba erklärte dabei u.a., der Stadtsparkasse (SSK) sei es „ein Anliegen, hier zu helfen“.
Im vergangenen Jahr nahmen fast 370 Jobsuchende diese für sie kostenfreie Leistungen in Anspruch, darunter über 130 Frauen.
Rudi Fischer ist der Fachmann im ALZ, der den zumeist jüngeren Besuchern auf die Sprünge hilft. Manche kommen gleich mit Stellenanzeigen – ob aus der Zeitung oder dem Internet – zu ihm und wünschen sich, mit ihm den Lebenslauf, das richtige Anschreiben usw. zusammenzustellen.
Denn allzu oft haben die Bewerber Sprach- und Rechtschreibprobleme, viele fragen, ob ihre Qualifikation reicht und nicht selten löchern sie „den Herrn Fischer“, ob der angebotene Stundenlohn auch „angemessen“ ist.
Fischer, von Haus aus Informatiker, bemüht sich um sachlich-praktische Informationen.
Und er hat viel Geduld mit seinen Kunden, denen er zweimal in der Woche Bewerbungsbitte nachkommt.
„Gibt es so etwas wie eine Erfolgs-Quote?“, fragen wir Fischer, selbst Mini-Jobber im ALZ.
Die gebe es nicht, die Leute kämen freiwillig, das Angebot sei unkompliziert, es gebe keine Sanktionen, keine personenbezogene Statistik und nachfragende Interessenten bekämen relativ schnell einen Termin.
Aber Fischer freut sich schon, wenn, wie zuletzt, ein junger Mann mit Migrations-Hintergrund vorbeischaut und sich mit den Worten bedankt: „Jetzt habe ich eine Stelle und auch eigenes Geld.“
Wegen der anhaltend angespannten Finanzlage des ALZ hatten Vorstand und Beratungsteam des ALZ um Leiter Karl Sasserath überlegt, für die Bewerbungshilfe eine Gebühr einzuführen oder aber diesen 1998 eingeführten Service einzustellen.
Sasserath: „Für diese Leistung erhalten wir keine öffentliche Förderung, sind also auch hier auf Spenden angewiesen.“ Jährlich koste die Bewerbungshilfe rund 17 000 Euro.
Um so erfreuter war nicht nur Sasserath, dass das Gladbacher Geldhaus aus dem so genannten Zweckmittelertrag des PS-Sparens ihrer Kunden dem ALZ 5.000 Euro zur Verfügung stellte.
Für 2016 schüttete die SSK insgesamt rund 600.000 Euro an gemeinnützige Einrichtungen in Gladbach aus.
Voraussetzung für eine mögliche Berücksichtigung ist ein schriftlicher Antrag an die SSK.
Das tat auch das ALZ – diesmal mit Erfolg.
Hoba, hier im Gespräch mit ALZ-Vorstand Winfried Schulz, der den symbolischen Scheck mitbrachte, betonte, die 5.000 Euro seien „gut angelegt“.
Auslöser für die Bewerbungshilfe war laut Sasserath die Erkenntnis, dass das Arbeitslosenzentrum mit der Erwerbslosenberatungsstelle, der Sozialberatung bzw. psychosozialen Betreuung, Begegnung und dem Mittagstisch auch solchen erwerbslosen Menschen helfen will, die von den etablierten Strukturen auf dem Arbeitsmarkt nicht erreicht werden.