Rathaushof oder Klostergarten bald als Ratssaal unterm Glasdach?

Glossi [ - Uhr]

[01.04.2016] Am 24.02.2016 erklärte SPD-Sprecher Felix Heinrichs, dass man sich mit Plänen befasse, die vielleicht in 3 Jahren zu einem „zentralen“ Verwaltungssitz führen würden, womit die weitere Nutzung des historischen Ratssaales in Frage stehe.

Aus diesem Grunde wolle man hier nicht mehr in Barrierefreiheit investieren.

Das ließ aufhorchen. Recherchen in Gladbachs Gerüchteküche nährte dann die Vermutung, dass die Ideen in eine Richtung laufen, die so „innovativ“ sind, wie viele andere der GroKo-Spitze.

Nach dem Motto, falls einige Bürger nicht hinauf in den Ratssaal können, kommt eben der Ratssaal runter zu den Bürgern.

Dazu, wie das funktionieren könnte, hat das Mönchengladbacher „ArchitektenTeam Schrot“ erste Entwürfe erstellt.

Danach scheint die Lösung ganz einfach. Der Ratssaal wird sozusagen „tiefer gelegt“, also ebenerdig neu gebaut oder anders ausgedrückt „eingebaut“.

Inspiriert hat das Architektenteam die Kuppel des imposanten Berliner Zeughauses am Schlüterhof.

Zur Diskussion sollen besonders zwei „Locations“ stehen: der Innenhof der Abtei und der daneben liegende Klostergarten.

Die Variante im Innenhof würde quasi eine überdachte Halle entstehen lassen, die die Abtei nachhaltiger verändern würde, als die „Anbauten“ des West- und Südflügels unter Abt Petrus Knor (1703–1725).

Durch diese entstand der Innenhof der Abtei, wie er sich bis heute noch präsentiert und dem Rathaus Abtei zweifellos eine besondere Note verleiht.

Die Dachform in diesem Entwurf betont den Dreiecksgiebel mit dem Mönchengladbacher Stadtwappen.

Übrigens ein beliebter Ort für Fotos frisch vermählter Paare, nach der Heirat in der Abtei, in der sich eines der Trauzimmer der Stadt Mönchengladbach befindet. Eine gewisse Romantik, Würde und Geschichtsträchtigkeit strahlt dieser Innenhof schließlich aus.

Interessant wird sein, wie bei einer solchen Umsetzung mit dem bisherigen Eingang, dem barocken Durchfahrtstor aus Drachenfels-Trachyt und den neben diesem liegenden Laubengängen umgegangen wird, die die Optik nicht nur des Nordflügels, sondern des gesamten Innenhofes prägen.

Ein „Einbau“ in den Klostergarten würde für die Öffentlichkeit eine auf den ersten Blick nicht eine so massive Veränderung darstellen, wie eine Überbauung des Abtei-Innenhofes.

Auf den zweiten Blick hat aber auch ein An- oder Einbau dort das Potenzial für Diskussionen, die unweigerlich aufkommen werden, da auch eine solche Umgestaltung das historische Gebäude und das dies umgebende Areal in gewisser Weise vollkommen verändern würde.

Das politische Zentrum Gladbachs käme somit da hin, wo es nach den kaum zu überhörenden Vorstellungen von Heinrichs, Schlegelmilch & Co. hingehört, nämlich ins Zentrum von Alt-Gladbach.

Das Rathaus Rheydt, das durch die kommunale Neugliederung zur Tagungsstätte des Rates der vereinigten Städte Rheydt und Mönchengladbach wurde, wäre dann Geschichte.

Das ungeliebte Thema „Barrierefreiheit“ wäre zumindest an dieser Stelle ebenfalls vom Tisch, und die GroKo hätte endlich „ihr“ Denkmal.

Grafiken: ArchitektenTeam Schrot, Mönchengladbach

4 Kommentare zu “
Rathaushof oder Klostergarten bald als Ratssaal unterm Glasdach?”
  1. Bin zwar der BZ auf den Leim gegangen aber das macht nichts. 🙂

    Der GroKo trau ich jeden Quatsch zu. Diesem Dream-Team Schlegelmilch und Heinrichs.

    Denen muss nur jemand sagen, dass er wichtig ist, schon stehen die stramm und glauben alles. Die wissen nicht mal wie man prüft ob die jemand verkohlt.

  2. Hallo Leute,

    dass der Rathaushof Abtei einmal überdacht sein wird, werden wir kaum erleben, auch wenn zum Leidwesen mancher Ausschussmitglieder das Parken dort seit einigen Monaten nicht mehr möglich ist.

    Aber vielleicht hat ja Torben Schultz ja Recht, der meinte, dass der Rathaus-Innenhof ja bald zur „Drive-In-Tagungsstätte“ werden könnte, so wie in einem Autokino.

    Das wollt‘ ich nur mal gesagt haben.

    Euer Glossi

  3. Solche „Visionen“ passen zu den GroKo-Hauptdarstellern.

    Helmut Schmidt sagte mal: Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen.

    Stimmt!

  4. Die Pläne sind doch schon viel weiter!

    Heute hat Herr Reiners das Auto-Verbot im Innenhof des Rathaus Abtei wieder aufgehoben, so dass schon der Hauptausschuss am 20.4. als Drive-In-Gremium tagen kann.

    Dadurch wird auch die teure Überdachung überflüssig.

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