Rahmenplan Abteiberg: DIE LINKE sieht darin eine „Wünsch-dir-was-Liste“ für Privatinvestoren
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Die von der Stadt Mönchengladbach am 13.05.15 um 16:21 Uhr verschickte Pressemitteilung an die Medien zum Rahmenplan Abteiberg hat es in sich. Von der Zielsetzung bis zur Beschreibung angedachter Ziele und bestehender Zustände war eine Pressemitteilung der Stadt noch nie so manipulativ wie diese“, erklärt die Mönchengladbacher LINKE.
Rahmenplan Abteiberg: Innenstadt soll attraktiver werden • „Verborgene Schätze wach küssen“
Es fängt an mit der Beschreibung. Es wird berichtet von „…Sehenswürdigkeiten, mal mehr, mal weniger gut in Szene gesetzt…“, von „Eingeschossige Nachkriegsbauten …wirken wie Zahnlücken…“, vom „Innenstadtbereich…als Flickenteppich…“ und wechselt ungeniert dann über zur Zielsetzung des sogenannten „Rahmenplan Abteiberg“; nämlich die Schaffung und Gelegenheit für private Investoren und Architekten, sich hier ungeniert „Zahnlücken und Flickenteppiche“ der Stadt im Innenstadtbereich, welche noch nicht profitorientiert vergeben und bearbeitet sind, anzueignen.
In einer ausführlichen Stellungnahme prangert Ratsherr und Bezirksvertreter in MG-Nord, Mario Bocks, diese Zielsetzung und Planung rigoros an: „Die aufgezählten Ziele zeigen in der Reihenfolge der Nennung, welche Prioritäten man hier setzen will: Einkaufen und Wohnen! Man kann auch sagen, Konsum und Profit.
Die Philosophie der Aufwertung des Innenstadtkerns, so formuliert von den beiden Stadtentwicklern Herrn Lieser und Herrn de Marie, zeigt deutlich die falsche Richtung dieses zur Diskussion stehenden Entwurfes.
Durch die Adjektive „Hochwertig“ und „Hoch-Qualitativ“ in Verbindung mit Bauten und Gebäuden (Beratungsvorlage der Verwaltung in der BV-Nord/ Top 10 Rahmenplan Abteiberg – Zwischenbericht – 803/IX) wird hier eine klare Richtung definiert, nämlich das Ziel der Ausgrenzung einer oder mehrerer bestimmter Personengruppen.
Gemeint sind natürlich die finanzschwachen Familien und Menschen sowie anderweitige Gruppen wie die „herumlungernden Punks“ oder konsumkritische Bürgerinnen und Bürger. Pack, Punk und Pöbel sollen draußen bleiben! Diese von den Stadtplanern formulierte „Aufwertung“ nennt man in der Fachsprache ‚Gentrifizierung‘ und hat immer mit dem Ausschluss von Menschen zu tun.
Alleine hier drin liegt ein eklatanter Widerspruch zu den Masterplänen 3.0, die Stadt ‚offener‘ und ‚grüner‘ zu machen.“
Unverhohlen geben die Stadtplaner daher auch zu, nicht nur dem Masterplan 3.0 zu berücksichtigen, sondern auch „völlig neue Ideen“ entwickeln zu wollen. Worauf das nun hinausläuft, liest sich dann als Bestätigung für die Kritiker dieses Entwurfes. Es fängt an mit dem Beispiel Alter Markt: Hier möchte man die Freifläche zwischen Einfahrt Krichelstraße und dem St. Vith mit Neubauten zubetonieren. Historisch rekonstruiert, aber modern interpretiert. Modern interpretiert bedeutet hier nichts anderes als „Historisch rekonstruiert“ interessiert uns nicht. Weiter geht es mit dem Kapuzinerplatz. Da die angedachte und recht unglückliche Platzierung einer Markthalle dort bereits jetzt sehr kontrovers diskutiert wird, schieben die Stadtplaner gleich noch eine weitere Alternative hinterher.
„Denkbar wäre auch die Fortsetzung der Häuserzeile vom Alten Markt…“ erklärt hier Herr de Marie. Natürlich mit mehrgeschossigen Neubauten.
Auch der Bereich der abgebundenen Stepgesstraße am Berliner Platz lässt die Stadtplaner einen schon bekannten Gedanken fassen. Ein Lückenschluss mit einem – richtig – mehrgeschossigen Gebäude. Natürlich hochwertig und hoch-qualitativ!
„Wenn Stadtplanern in Gänze nur einfällt, Lücken und freie Flächen ausnahmslos mit mehrgeschossigen Neubauten zu schließen, dann ist das ein Armutszeugnis. Die Innenstadt darf hier nicht zur Spielwiese von privaten Investoren werden, die dann das Heft des Handelns ohne Rücksicht auf die Stadt in die Hand nehmen.
Damit kein falscher Eindruck entsteht, es gibt sicher Flächen und Lücken, die verbesserungswürdig sind und wo man handeln müsste. Aber dieser Entwurf mit einer einzigen Forderung nach Neubauten als Generallösung für alle zu diskutierenden Flächen ist eine Bankrotterklärung durch unsere Stadtplaner.
Dieser Rahmenplan sieht einzig und allein nach einer „Wünsch-dir-was-Liste“ für Privatinvestoren aus. Bürgerinnen und Bürger werden hier nicht einmal erwähnt, dabei soll eine Innenstadt gerade für sie sein, und nicht für Investoren, deren Wohl einzig und allein im Profit liegt und nicht in Bürgerinteressen“, schließt Bocks seine Stellungnahme.
1.
Noch enne Buur schrieb am 20.05.2015 um 11:58 Uhr:
„Stadtplaner“?
Leven Redaktiun – sollden dat net et bääsden „en de Täschplaner“ hesche?
On övrerhaup – wat wolle die Stadtknöser do „wach küssen“? Do mötte die äver enn ärsch ju’ete Mull han, be däm janze Jeknutsche.
Woh’ene on Ennkoope – dat Janze dann och noch „Hochwertisch on Hoch Kwalitativ“ – do en däm bedri’ete Jlabbach? Wat hand die do vörr Pille jevresse or wat vörr e Zeusch jerukk? (geraucht)
On dann och noch dr Pöbel zem Deuvel jaare?
Nu hann esch äver ärsch lang överleit, wä dann do noch jätt ennkoope deet.
Ameng donnt die dann alle die Lüüt aff knutsche, die sesch do noch blekke lote, do stemmt dat dann möt dämm „Wach küssen“!
Tja – dat möt däm „Historisch rekonschtru’ere“ – möt wat vü’er e Joorhongert wolle die do aanvange? Op dr Alde Maat et Flaster eruut riite on du’er de Drekk erömm loope? On och noch dat säleve möt de HindenburschStroot maake, domöt mr do möt de Pättskar wi’er vaare kann?
E Wo’et an de Stadtknöser:
Dot doch dat janze Jlabbach (alt) möt Betong toschödde, do brukkt err dan och kenn Wiis mi’e ze mi’ene. On dann och noch Bööm uut Plastik hinn sätte, die kann mr av on to o ch noch affwäsche.