Mittagstisch im Arbeitslosenzentrum: Eine nachweislich saubere Sache • Hochschule Niederrhein hilft mit fachlicher Kompetenz
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der Mittagstisch im Arbeitslosenzentrum (ALZ) an der Lüpertzender Straße 69 wird sehr gut angenommen – etwa 12.000 Mahlzeiten im Jahr gibt das Team um Küchenleiterin Ella Heiniz aus – und das ohne jegliche städtische Personalkostenförderung.
Ein Grund für diesen Erfolg ist unter anderem die zentrale Lage des Arbeitslosenzentrums in der Stadtmitte. Also dort, wo die meisten Menschen leben, die ihr Einkommen aus sog. Hartz IV-Leistungen beziehen müssen.
Zur zentralen Lage hinzu kommt die professionelle Arbeit des ALZ-Küchenteams, die strengen Hygiene- und Qualitätsbestimmungen unterliegt, und die in ein Ergebnis mündet, das offensichtlich gut ist und entsprechend angenommen wird.
Der hohe Standard, den sich die Küche des ALZ gesetzt hat, konnte dank Investition in Höhe ca. 50.000 EURO allein im Jahr 2014 ausschließlich aus Spendenmitteln und nach fachlicher Begleitung durch Hochschule Niederrhein erreicht werden.
„Damit das auch künftig so bleibt und wir ihn weiter erfüllen können, bedarf es immer wieder neuer Anstrengungen“, sagt Karl Sasserath.
Dazu hatte sich Leiter der Einrichtung erneut an den Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein gewandt: „Wir wollten wissen, ob es Möglichkeiten gibt, die Prozesse der Hygienepraxis unseres Mittagstisches für Arbeitslose im Rahmen einer Qualitätssicherung zu überprüfen und zu standardisieren“.
Bei Prof. Dr. Angelika Sennlaub (Fachgebiet Hospitality Management) und den Studierenden Stefanie Gramsch, Achraf Jafir und Sarah Tervooren stieß der ALZ-Leiter mit seinem Anliegen auf offene Ohren.
In enger Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Niederrhein und dem Arbeitslosenzentrum wurde im Rahmen eines interdisziplinären Langzeitprojektes von September 2014 bis Juni 2015 ein Selbstbewertungssystem für soziale Einrichtungen zur Überprüfung der guten Hygienepraxis entwickelt, das die Gruppe um Prof. Dr. Angelika Sennlaub jetzt präsentierte.
„Ziel dieses Selbstbewertungssystems ist es, eine gute Hygienepraxis im Betrieb umfänglich zu verankern“, erläutert Prof. Dr. Angelika Sennlaub.
In der Tat beinhaltet die jetzt vorgelegte Schrift ein System der Selbstbewertung, das es sozialen Einrichtungen ermöglicht, die gute Hygienepraxis im Bereich des eigenen Küchenbereiches zu überprüfen.
Es umfasst Fragen zu den Bereichen Wareneingang, Hygiene, Reinigung und Desinfektion, Entsorgung, Schulungsmaßnahme, Lagerung, Produktion und Ausgabe und Einkauf.
„Das Beste ist, dass das Ergebnis sich nicht nur auf die Nutzung durch das Arbeitslosenzentrum beschränkt“, so Sasserath weiter. „Es kann von allen sozialen Einrichtungen genutzt werden, die soziale Arbeit und Gemeinschaftsverpflegung verbinden.“
Grundlage der präsentierten Arbeit sind die derzeit geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen, die ergänzt wurden durch den von Prof. Dr. Volker Peinelt an der Hochschule Niederrhein entwickelten Leitfaden für die Praxis „Kochmützenzertifizierung“ sowie den vom Caritas-Verband herausgegebenen Leitfaden „Wenn in sozialen Einrichtungen gekocht wird“, von Martina Feulner, Dr. Gundula Grießmann (Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau 2009).