Linkes Aufsichtsratsmitglied bei NEW mobil&aktiv verzichtet auf Teil seiner Aufwandsentschädigung und spendet an gemeinnützige Initiativen

Red. Gesundheit & Soziales [ - Uhr]

[26.02.2017] Am vorigen Sonntag (19.02.2017) besuchte DIE LINKE den Tagestreff des Vereins Wohlfahrt an der Erzbergerstraße. Im Gepäck hatten Bojan Stipanovic (im Bild rechts) und Torben Schultz eine 750-Euro-Spende für das Bruno-Lelieveld-Haus, das im Herbst das 25-jährige Bestehen an diesem Standort feiern wird.

Der Aufsichtsrat der NEW mobil&aktiv GmbH, dem Torben Schultz als Vertreter seiner Fraktion angehört, hatte Ende 2015 eine Reduzierung der Aufwandsentschädigung für die Aufsichtsratsmitglieder beschlossen.

Derzeit erhalten die Aufsichtsratsmitglieder eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 550 EURO. Zukünftig (ab 2020) sollen es 125 EURO weniger werden.

Schultz sieht sich in der Pflicht diese Reduzierung vorzuziehen und spendet die Differenz schon jetzt und zwar halbjährlich.

Die symbolische Scheckübergabe nutzten die Vertreter der Linksfraktion um sich von dem Leiter Holger Knübben und dem Geschäftsführer des Vereins, Martin Dalz, über die Arbeit und die Probleme zu informieren.

Die Leistungsvereinbarung mit der Stadt würde im Prinzip nur einen beheizten Raum und eine hauptamtliche Kraft zur Betreuung ermöglichen.

Doch die Einrichtung bietet mit warmen Essen, Duschen, vier Betten um tagsüber den fehlenden Schlaf auf der Straße nachzuholen und der Möglichkeit zum Wäsche waschen deutlich mehr.

„Dafür wird jede kleinere oder größere Spende dringend benötigt. Nur so kann der Tagestreff ein Raum der Menschlichkeit sein“, meint Schultz.

In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der täglichen Besucher von etwa 45 auf inzwischen ungefähr 95 im Schnitt verdoppelt.

Dabei sind nicht alle Besucher obdachlos. Das Bruno Lelieveld-Haus versteht sich als „Ein Platz für Alle“. Und so haben etliche Besucher zwar eine „Bleibe“. Diese ist dann aber oft von den Vermietern derart Verkommen lassen worden, dass schon die Bezeichnung „Dach überm Kopf“ eine Übertreibung ist.

Der Verein Wohlfahrt bietet im Bereich der Wohnungslosenhilfe ein abgestuftes Konzept.

Der Tagestreff mit dem Motto „ein wenig weniger allein sein“ ist dabei das niederschwellige Angebot.

Als stationäre Einrichtung gibt es dann das Anna Schiller-Haus, dessen Spruch „Ich will wieder meinen Platz in der Mitte finden“ alles sagt.

Es geht um Wiedereingliederung wenn Menschen aufgrund verschiedenster Schicksale aus der Gesellschaft herausgefallen sind.

Abgerundet wird das Angebot mit einer ambulanten Betreuung von derzeit 26 Wohnungen, denn nach dem Problem eine Wohnung zu finden geht es darum diese auch zu halten.

„Die geschilderten Probleme sind vielfältig“, sagt Schultz abschließend,

Da habe die Politik noch ganz viel nachzuarbeiten.

Leider fehle es Obdachlosen an einer Lobby und so werde sich an vielen Stellen wohl nicht so schnell etwas ändern.

Um so wichtiger ist die Arbeit des Verein Wohlfahrt.

„Vielleicht verzichten ja ein paar Bürger zu Karneval auf das letzte Bier oder zu Ostern auf ein Schoko-Ei und spenden das Gesparte für die Arbeit des Bruno Lelieveld-Haus“, schlägt Torben Schultz vor

 

Schon im März vorigen Jahres konnte sich die Mönchengladbacher Initiative „Fahrräder für Flüchtlinge – FFF“ über 750 EURO freuen, in der sich Ehrenamtlern darum kümmern, gespendete Fahrräder verkehrssicher zu machen und zum Verleih bereit zu stellen.

Ziel der Initiative ist, den Flüchtlingen durch einen kostenlosen Fahrradverleih ökologische Mobilität und ein stückweit Freiheit mit dem Rad zu ermöglichen. Hinzu kommt, dass viele Zuwanderer erst mal die deutschen Verkehrsregeln vermittelt und gerade für die Flüchtlingskinder müssen auch Warnwesten und Helme organisiert werden.

 

Würden alle übrigen 10 Aufsichtsratsmitglieder der NEW mobil&aktiv GmbH dem Beispiel von Schultz folgen und schon im Vorgriff die von ihnen beschlossene Reduzierung der Aufwandsentschädigung realisieren und entsprechend zu spenden, kämen jährlich weitere 15.000 EURO zusammen, die in ehrenamtlich betriebenen Sozialorganisationen dringend benötigt werden.

 

4 Kommentare zu “
Linkes Aufsichtsratsmitglied bei NEW mobil&aktiv verzichtet auf Teil seiner Aufwandsentschädigung und spendet an gemeinnützige Initiativen”
  1. Was die Spende der LINKE anbelangt, das finde ich wirklich großartig! Die Sorge, dass das andere nachahmen muss man nicht haben. Die meisten geiern doch nur nach einem Posten, um zusätzlich was zu kassieren (nicht verdienen, das ist was anderes).

    @ Pluto

    genau, Ihre Aussage: die SPD ist, auch mit Martin Schulz, immer noch nicht sozial.

    So sie es in den letzten vier Jahrzehnten und vermutlich auch davor jemals war!

    Der Macher aus Würselen, der sich jetzt geradezu wie ein Robin Hood aufspielt! Grauenhaft!

    Sogar hemdsärmelig muss der jetzt schon ran. Das macht sympathisch, gibt ein Anpacker- und bin-wie-ihr-Flair auf das das Stimmvieh reinfallen soll.

    Die PR-Berater geben ihr bestes! Nur hilft das nix. Schulz bleibt Schulz.

    Der Name Schulz leitet sich von Schultheiß ab. Wikipedia erklärt dazu:

    „Er hatte im Auftrag seines Herren (Landesherrn, Stadtherrn, Grundherrn) die Mitglieder einer Gemeinde zur Leistung ihrer Schuldigkeit anzuhalten, also Abgaben einzuziehen oder für das Beachten anderer Verpflichtungen Sorge zu tragen.“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schulthei%C3%9F

    Heute ist der „Herr“ des Martin Schulz das Kapital und seine Freunde aus EU-Zeiten, die er gerne, wie besonders Juncker (in dessen Konzern-Niedrig-Steueraffäre er demselben half und Abgeordnete unter Druck setzte) stützt und zu Diensten ist.

    Dem glaube ich nicht einen Buchstaben von dem, was der aktuell leutselig unters Volk posaunt.

    Wer sich gerne vera … lässt, möge den SPD-Schulzen bzw. die SPD wählen, denn den Kanzler kann das dumme Wahlvolk ja gar nicht wählen. Soweit geht es in unserer Demokratie nun auch wieder nicht! Wo kämen wir da hin!

    Die Rechnung kommt nach der Wahl. Wie damals bei Schröder und Fischer, samt der dazugehörenden Parteien. Das war Verrat am Wähler pur!

    Merkel? dasselbe nur schwarz. Die war sich auch nicht zu schade, zu erklären, dass das dumme Volk nach den Wahlen nicht erwarten könne, was vorher gesagt wurde.

    https://www.youtube.com/watch?v=vJUlAEXm6O8

    und setzt noch einen drauf, dass sich das wiederholen könne, und das in verschiedenen Weisen.

    Wozu also dann noch wählen? Damit man hinterher wenigstens weiß, wem man seine Stimme zwecks Abzocke und mehr zahlen und noch mehr Einbußen gab?

  2. Danke für den Link, dafür gibt es ein Link zurück:

    http://www.apopluto.de

  3. @ Pluto

    Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates der NEW mobil&aktiv finden Sie hier:

    https://www.itk-rheinland.de/ratsinfo/moenchengladbach/Committee.html?orgid=135&single=1&o=1&oc=1&ob=1#current

  4. Ich konnte leider den Aufsichtsrat der NEW mobil&aktiv GmbH nicht ausfindig machen.

    Aber von welcher Partei sollte denn da noch gespendet werden können?

    Die CDU ist nicht mehr christlich, die SPD ist, auch mit Martin Schulz, immer noch nicht sozial und die FDP verschenkt nur Wahlgeschenke an diejenigen, die eh schon genug haben.

    Bleiben noch die Grünen?

    Vor 30 Jahren waren die noch so überzeugt von ihrem Programm, dass sie der Wirtschaft zeigen wollten, wohin der Weg gehen muss.

    Heute brauchen sie dafür den Zetsche, den Herrn der Luxuskarossen.

    Da ist also auch nicht mehr viel zu erwarten.

Ihr Kommentar