Jusos: „Belebt den Leerstand!“
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Mit der Nachricht, dass mit „Kult“ ein weiterer Mieter Anfang nächsten Jahres wegbrechen wird, scheint das Schicksal der Oberstadt besiegelt. Auch die Existenz der Modekette „SinnLeffers“ ist fraglich.
Dieser drohende Leerstand in der Innenstadt und auch auf der Waldhausener Straße kann als Problem gesehen werden – oder als Chance auf Veränderung!
Hier sehen die Jusos Mönchengladbach die Aufgabe bei Politik und Verwaltung, die Ansiedlung von jungen, kreativen Projekten, Start-Ups, Popup-Stores und kulturellen Angeboten zu fördern.
Eine freiwillige Immobilienstandortgemeinschaft (ISG) soll laut der SPD-Jugend dabei helfen, die Eigentümer und Eigentümerinnen aus der Anonymität zu holen und endlich zur Verantwortung zu ziehen.
„Wir müssen die Eigentümer und Eigentümerinnen, Wirtschaftsförderung, Politik und Verwaltung an einen Tisch bekommen. Es kann nicht im öffentlichen Interesse sein, dass zu Gunsten von Steuerersparnissen die Ladenlokale und Wohnungen gewollt leer stehen. Die hohen Mietpreise sind dabei der sichtbarste Faktor. Der Leerstand beschleunigt aber auch den Verfall der Infrastruktur des Gebäudes und macht auf Dauer eine Nachnutzung unmöglich. Die Folge sind Angsträume und Vandalismusschäden, womit das Interesse von Investoren weiter abnimmt. Dieser Prozess lässt sich mit einem modernen und zeitgemäßen Leerstandsmanagment aufhalten. “, meint die Juso-Chefin Josephine Gauselmann.
„Speziell die obere Hindenburgstraße und die Altstadt brauchen ein neues Image. Wenn man die Situation nur schlecht redet und keine Veränderungen zulässt, manifestiert man das Problem in den Köpfen. Attraktivere Mietpreise würden die Ansiedlung von Nischen-bzw. Spartenangeboten fördern und das bestehende Angebot an Filialisten ergänzen. Staffelmieten, bei der die Miete auf einem niedrigen Niveau startet und mit dem Erfolg des Unternehmens steigt, sind in diesem Zusammenhang ein bewährtes Mittel. Auch Zwischennutzungen für temporäre, kreative Projekte sind denkbar. Ein freizugängliches Leerstandskataster ist dabei ein notweniges Instrument, um die Potenziale der Leerstände zu erkennen und zu dokumentieren. Der Zusammenschluss aller Akteure zu einer ISG könnte darüber hinaus Grundlage für gemeinschaftliches Handeln sein.“, so Gauselmann weiter.
Wie schnell eine Belebung durch kulturelle Projekte gehen kann, hat das als Kunstprojekt gestartete „Hotel Oberstadt“ bewiesen.
In kürzester Zeit wurde das leer stehende Hotel zum soziokulturellen Treffpunkt und zur Experimentierfläche für Jugendliche und junge Erwachsene.
Nach drei Monaten war aber Schluss.
Seitdem klafft an der Stelle wieder ein trostloser Leerstand.
Zu Schade eigentlich, finden die Jusos und fordern „Mut zu neuen Ideen“ und alternativen Nutzungsmöglichkeiten.