HDZ: Drängen 100 LKWs täglich auf die Hindenburgstraße?

Hauptredaktion [ - Uhr]

P1090181hindenburg-121Mit großem Unverständ­nis reagiert der Bezirksvertreter der Partei DIE LINKE in Mönchengladbach-Nord, Mario Bocks, auf die Ankündigung des Citymanagements und der Verwaltung, das nach deren Angaben der Baustellenverkehr nun doch über die Fußgängerzone Hindenburgstraße abgewickelt werden müsse. 

Demnach sollen knapp 100 LKWs täglich bis maximal 12:00 Uhr von der Bismarckstraße kommend die Hindenburgstraße zur Baustelle  befahren, damit der Bau des HDZ nicht verzögert werde.

Angeblicher Anlass sei. dass der bereits vorgestellte Umbau der Steinmetzstraße vor den Abrissarbeiten realisiert werden kann, weil kein Unternehmen im Rahmen der Ausschreibung ein Angebot abgegeben hätte.

„Wie kann man tagtäglich um die 100 oder mehr LKWs eine Fußgängerzone hochbrettern lassen? Sind die Planer denn von allen guten Geistern verlassen? Dieser ganze Unsinn mit dem nicht mehr zeitgemäßen Konsumtempel wird immer grotesker und hätte sich die Stadt sparen sollen. Es macht einfach keinen Sinn, fehlende Attraktivität mit weiteren Einkaufsmöglichkeiten auf Kosten des Einzelhandels und der Stadtteile mit ihren schönen Kernmärkten zu kompensieren.

Jetzt stellt sich auch noch heraus, das zur Sinnlosigkeit dieses Projektes noch Planlosigkeit und Dilettantismus hinzukommen. Wenn diese Regelung nun getroffen wurde, weil angebliche Anbieter für bestimmte Arbeiten im Umfeld nicht gefunden werden konnten, dann sollte man sich schon fragen, warum das so ist“, empört sich Bezirksvertreter Bocks.

DIE LINKE Mönchengladbach hatte in der Bezirksvertretung, in allen Ausschüssen und im Rat der Stadt den Bau des HDZ als „stadtschädigend“ und „richtungweisende Fehlplanung“ generell abgelehnt.

„Das ist wieder mal klassisches Missmanagement in unserer Stadt. Hier wird aus einer schon bis dahin schlechten Lösung mit dem leer stehenden Stadttheater eine noch weitaus schlechtere Lösung samt Kappung der Stepgesstraße beschlossen.

Da kommt man aus dem Staunen über so viel stadtplanerischem Unvermögen nicht mehr hinaus. Die betroffenen Geschäftsleute, die in den nächsten Tagen informiert werden sollen, dürften sich über diese Lösung „bedanken“. Da graust es einem ja richtig, wenn dann noch mitgeteilt wird, die weitere Feinabstimmung wird zwischen Citymanagement und Verwaltung stattfinden. Ich glaube, ein Großteil der Betroffenen sowie die Fußgängerinnen und Fußgänger der Hindenburgstraße würden liebend gerne auf weiteren Feinabstimmungen verzichten, wenn das Ergebnis auch nur annähernd so desaströs wie die hier nun getroffene Regelung aussehen sollte“, ergänzt Bocks.

[PM]

4 Kommentare zu “HDZ: Drängen 100 LKWs täglich auf die Hindenburgstraße?”
  1. Als betroffener Anwohner fällt mir dazu nichts mehr ein.

    100 LKW bis 12:00 Uhr? Das macht, wenn die um 7:00 anfangen, alle 3 Minuten einen LKW, die Zeit zum Beladen eingeschlossen.

    Da „freu“ ich mich jetz schon auf die LKW, die in Wartestellung den Busverkehr behindern und mit laufenden Motoren die wenigen verbliebenen Einkäufer mit ihren Abgasen vergiften.

    Und, lieber nihil-est, die Belagdecke Hindenburgstraße kann kein Argument sein. Diese Belagdecke ist schon sowas von kaputt…

  2. @M. Angenendt:
    „Kommt plötzlich Kaufkraft, wie durch ein Wunder, mit Fertigstellung der Arkaden?“

    Aber sicher, die kommt aus dem Umland 8) Das habe ich mir nicht ausgedacht, die von außen kommende Nachfrage ist fest für den Erfolg eingerechnet (Quelle habe ich jetzt nicht parat, war aber schon häufiger in der „Qualitätspresse“ zu lesen). Dreimal dürfen Sie raten, wer das Desaster am Ende bezahlen darf.

    *Ironie*
    Vielleicht sollte man das Gebiet um das alte Theater ganz schnell in eine Umweltzone umwandeln.

  3. @Nihil-est. Richtiger Einwand zur Belastbarkeit der Hindenburgstraße.

    Aber, ups, was soll das heißen?: „“Politschaumschlägerei ” aus ideologischer Verblendung alleine ist eben keine Lokalpolitik.“

    Ich will diesen Konsumtempel auch nicht, weil es davon (mit immer denselben Ketten in jeder Center-Stadt) in unserer Umgebung mehr als genug gibt. Plus Outlet-Centern bei unseren Nachbarn in den Niederlanden und Belgien.

    Bin ich auch „ideologisch verblendet“?

    Mit meiner Meinung bin ich keinesfalls ein Einzelfall. Vielleicht habe ich es mit den „falschen“ Leuten zu tun, denn bisher ist mir kaum jemand begegnet, der diesen Tempel will. Hauptsache die Politiker, zumindest der überwiegende Teil (und nicht ideologisch verblendete?) finden diesen Quatsch gut.

    Einerseits keine Kaufkraft in unserer Stadt, Arbeitslosigkeit immer noch hoch und Anteil von SBG-Empfängern ebenfalls, andererseits schrumpft auch MG. Wir werden weniger. Die demographische Entwicklung macht auch vor MG nicht halt. Wer soll da shoppen gehen?

    Kommt plötzlich Kaufkraft, wie durch ein Wunder, mit Fertigstellung der Arkaden?

    „ … weitere Feinabstimmung wird zwischen Citymanagement und Verwaltung stattfinden“. Ausgerechnet das Citymanagement. Das hat bisher nichts auf die Reihe bekommen, da lohnt erwähnt zu werden, dass es nun bei der „Feinabstimmung“ dabei ist.

    Mich wundert, dass sich jetzt alle wundern. Das Problem „Baustelle und Transport“ ist doch nicht vom Himmel gefallen? Oder wie soll der Schutt weg und Baumaterial dort hin kommen?

    Dreck, Lärm und Mehrverkehr ist die logische Folge einer Großbaustelle.

    Ähäm, haben wir nicht auch einige Probleme mit Luft und Lärm in unserer Stadt? Da war doch was?

    Ist mit dem Umweltverträglichkeitsgutachten für das HDZ alles optimal gelaufen oder wurde es exklusive Abriss- und Bauzeit erstellt, weil das ja „nur“ vorrübergehende Belastungen sind?

    Dieser Schuppen wird uns noch häufiger beschäftigen als uns allen lieb ist.

  4. Falscher “ Aufreger „.

    Bekanntlich hat der Belag – richterliches Urteil gibt es – keine ausreichende Tragkraft. Weder für Busse, somit erst recht nicht für die etwas schwereren LKW mit Bauschutt.

    Darüber – und die Kosten welche wir Bürger für einen erneuten “ Neubau “ der Hindenburgstrasse haben – hätte man sich sachlich aufregen können.

    „Politschaumschlägerei “ aus ideologischer Verblendung alleine ist eben keine Lokalpolitik.

    Es gibt nur 1 Argument welches sachlich den 100 LKW entgegensteht und das ist die Tragkraft der Belagdecke Hindenburgstrasse. Das allerdings wird nicht aufgegriffen. Schade!!

    Nur so am Rande, nebenbei

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