Haus Westland: Neues Stadtquartier am zentralen Eingangstor zur Stadt • Vier Planungsbüros präsentierten ihre Entwürfe • Busverkehr mit besserer „Ausrichtung“?
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[20.02.2017] Das Büro KBNK Architekten aus Hamburg hat mit seinem Entwurf „19 Häuser“ heute das Rennen im zweistufigen Wettbewerbsverfahren um die Neubebauung des zentralen innerstädtischen Areals gemacht.
Das Preisgericht hat sich einvernehmlich für diesen Entwurf entschieden, der ein neues kleinteiliges Quartier für Wohnen, Arbeit, Freizeit, Einkaufen und Gastronomie mit 19 Einzelhäusern unterschiedlicher Fassaden und Bauformen anstelle des in die Jahre gekommene Haus Westland vorsieht.
Mönchengladbach soll ein architektonisches und städtebauliches „Ausrufezeichen“ am zentralen Eingangstor zur Stadt erhalten.
Mit der Zukunft von Haus Westland und die Auswirkungen auf den Europaplatz befasste sich heute eine Jury, die im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens zum zweiten Mal tagte und abschließend die Siegerreihenfolge aus den vier zuletzt verbliebenen Entwürfen festlegte.
Die neue Eigentümerin von Haus Westland (eine Gesellschaft der Lüder Unternehmensgruppe aus Hildesheim und Herrn Jan Wehle aus Berlin) hatte in enger Abstimmung mit der Stadt Mönchengladbach acht internationale Planungsbüros aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden dazu aufgerufen, nach klar formulierten Vorgaben ihre Entwürfe für das „zentrale Eingangstor“ zur Stadt zu entwickeln.
In der ersten Jurysitzung, die Ende des vergangenen Jahres durchgeführt wurde, wurden die besten Konzepte, die es nunmehr zu bewerten ging, zur weiteren Ausarbeitung ausgewählt.
Alle eingereichten Entwürfe sahen vor, den in die Jahre gekommenen Gebäuderiegel komplett abzureißen.
Auch Wohnungen sowie ausreichend Parkraum sollen zur Verfügung gestellt werden.
Der Siegerentwurf sieht zudem ein bis zu elf Stockwerke hohes Hotel als architektonisches Ausrufezeichen im neuen Quartier vor, das zudem eine Scharnierfunktion zwischen dem angrenzenden Gründerzeitviertel und der hinter dem Hauptbahnhof liegenden City Ost einnimmt.
Darüber hinaus sieht der Entwurf eine Halbierung der heutigen Platzfläche vor dem Hauptbahnhof vor.
Damit wird auch der Europaplatz mit dem Omnibusbahnhof neu gestaltet.
Dem Investor wurde angeboten, die Fläche in Richtung Hauptbahnhof zu erweitern und damit den Platz, der ebenso zur Disposition steht, entsprechend zu verkleinern.
Mit dem Wettbewerbsergebnis besteht nunmehr für die Eigentümerin eine Planungsgrundlage, vor deren Hintergrund entsprechende Verhandlungen mit Mietinteressenten, Planern sowie Behörden geführt werden können.
Die Bebauungskante wird etwa 27 Meter auf den Platz gezogen und nimmt die historische Linie aus dem Stadtgrundriss bis zur Flucht der Hindenburgstraße ein.
„Die Lüder Unternehmensgruppe und unser Partner Jan Wehle haben die feste Absicht, auf dem erst vor kurzer Zeit von uns erworbenen Grundstück etwas Neues entstehen zu lassen. Mönchengladbach ist eine dynamische Stadt mit viel Potential. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung war vom ersten Tag eine gute Grundlage für den nun beginnenden Planungsprozess“, so Sebastian Lüders.
Die Grundphilosophie, statt Monumentalität eine kleinteilige Lösung, die sehr gut ins Umfeld passt, zu wählen, habe ihn überzeugt.
Dabei könne das neue Quartier durchaus mehrere architektonische Handschriften tragen und müsse nicht in einem Guss entstehen.
Während in zwei Darstellungen, die von der städtischen Pressestelle zur Verfügung gestellt wurden, erkennbar ist, dass die Führung des Busverkehrs über den Europaplatz gegenüber heute grundsätzlich anders verlaufen würde, ist zu diesem Thema beim Sieger- und dem vierten Entwurf davon noch nichts zu erkennen.
Es scheint sich jedoch abzuzeichnen, dass der seinerzeit vornehmlich von der NVV AG (jetzt NEW AG) finanzierte Europaplatz, der u.a. mit seiner eigenwilligen Stahl-/Glaskonstruktion und mangelnder Barrierefreiheit immer mal wieder in die öffentliche Kritik geraten war, in dieser Form nicht erhalten bleibt.
Fotos: Wettbewerbsteilnehmer über Pressestelle Stadt Mönchengladbach & BZMG-Archiv
2.
Stadtfilzer schrieb am 28.02.2017 um 13:14 Uhr:
@ M. Angenendt
Ach, papalapap!
MG ist Boomtown und im Aufwind!
…. aber vor allem wegen der Niedrigzinsen, deshalb ist Betongold gefragt. Längst auch in C-Lagen und darüber (darunter?) hinaus. Rette sein Geld wer kann ist die Devise mit Blick auf Zinsminus, Inflation, Gefahr des Eurountergangs und über uns schwebendem Bargeldverbot.
Alles spätestens nach der Bundestagswahl wieder ein Thema, das aktuell von Politik und Medien gerne totgeschwiegen wird.
Aber alles kein Problem, denn wir sind hier MG + ! Die wachsende Stadt!
Das ist sogar politisch beschlossen worden! Also stimmt das auch und ist hoffentlich nicht nur Pilot, den die GroKo angeblich gerne nutzt (wo, wann, wie bisher???) wie hier von Dr. Schlegelmilch zu lesen ist:
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/schlegelmilch-ueber-gekuerztes-rats-tv-aid-1.6643016
Hoffentlich weiß das von der wachsenden Stadt auch der Rest der Welt, der Gladbach dabei unterstützen bzw. dazu machen soll.
Vor allem die intelligenten, gut ausgebildeten Wohlhabenden, gerne mit Kindern, für die dann sicher auch adäquate Spielplätze zur Verfügung gestellt werden. Die hier zwar keine Stelle finden aber wenigstens wohnen = investieren sollen. Und selbstverständlich einen intellektuellen Touch dank des Flairs der Gutbetuchten über der Stadt ausbreiten sollen.
So’n bisschen (besser mehr?) Gentrifizierung muss schon sein. Wer soll sonst all die neuen, teuren Wohnungen und Gewerbeeinheiten bezahlen? Segregation kommt dann in der nächsten Runde?
Das Kreuz über dem MG + -Logo steht für plus und nicht für Tod.
Auch wenn dieses komische Logo eher nach einer Traueranzeige oder Hinweis auf ein Krankenhaus aussieht. Wäre das gelbe, höher stehende Kreuz schwarz, wäre die Assoziation perfekt. Wer hatte nur diese seltsame Idee für die Umsetzung der Darstellung? Man hätte ja mal einen Fachmann fragen können. Sonst sind die doch auch nicht so zurückhaltend beim Geldausgeben für Logos (siehe mags – die mit MG im Herzen – boah).
https://www.moenchengladbach.de/rathaus/stadtentwicklung/mg-wachsende-stadt/
Der Beerdigungscharakter kommt beim Strategieplan noch stärker durch, vor allem bei dem Kreuz auf dem Gelände mit dem Seasons-Traum. Also ist der noch nicht ausgeträumt? Hatte den Strategieplan nur angeklickt, weil ich erhellendes (textmäßig) vermutete, ist aber nur eine Art Lageplan des politisch verordneten Wachstums.
https://www.moenchengladbach.de/fileadmin/user_upload/stadtentwicklung/mg_plus/Strategieplan.pdf
Gibt sogar eine Stabsstelle Wachsende Stadt (VI/mg+)! Auf der Seite wirkt das Logo wirklich wie ein Hinweis auf ein Krankenhaus.
https://www.moenchengladbach.de/de/rathaus/buergerinfo-a-z/planen-bauen-mobilitaet-umwelt-dezernat-vi/stabsstelle-wachsende-stadt-vimg/
Wachstum, Wachstum über alles. Jeder noch freie Zentimeter Boden muss zubetoniert werden, auf dass die Kassen von Kämmerer über Architekten bis Bauunternehmer, sorry, Plural selbstverständlich,gibt ja noch mehr als nur Jessen in dieser Stadt, also Bauunternehmen klingle.
1.
M. Angenendt schrieb am 25.02.2017 um 17:47 Uhr:
Wem es gefällt. Vielleicht besser als jetzt Haus Westland. Schöner? Na ja.
Wenn das die Besten von vorher acht waren …..
Sieht aus als wollen die auf verdichteter Fläche unbedingt zig Gewerbeflächen, Ladenlokale und Wohnungen unterbringen. Die Investition muss sich lohnen und Geld rein kommen.
Die Mieten werden hoch sein. Frage: wer kann die zahlen?
1-Euro- und Firlefanz-Läden, Schuster- und Schlüsseldienst, Handyladen, Imbiss, Spielothek, Reinigung?
Bezweifle ich. Blumengeschäft, Metzger und Bäcker? Apotheke könnte sein, die können sich hohe Miete noch leisten.
Das ist der „Branchenmix“ in dieser Stadt. Metzger und Bäcker gehören nicht mehr wirklich dazu. Eher ein Backshop. Metzger gibt es kaum noch. Richtige meine ich, nicht die in Supermärkten.
Roermonder Höfe, Remegelände, Maria Hilf. Überall soll es hochwertig werden. An der Fliethstraße soll auch ein riesiges Gebäude entstehen. Auch mit Gewerbeflächen und Mietwohnungen.
Focus und RP-Online:
Das sind die lebenswertesten Städte in NRW:
NRW-Städte zählen zu den Regionen mit den schlechtesten Lebensbedingungen der Republik:
Mönchengladbach landete auf dem drittschlechtesten Rang 400 vor Herne und Frankfurt/Oder (Brandenburg).
Geld. Die wohlhabendsten Regionen NRWs sind dem Magazin zufolge Gütersloh (Rang 61) vor Coesfeld (Rang 77) und Bonn (Rang 84), die am wenigsten wohlhabenden Herne (Rang 331), Bottrop (Rang 330) und
Mönchengladbach (Rang 327).
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/das-sind-die-lebenswertesten-staedte-in-nrw-iid-1.4116452
Beim Städteranking der Wirtschaftswoche landet Gladbach auf Platz 59 von insgesamt 69 Städten.
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/staedteranking/
Würde sagen, dass die Investoren, die in MG bauen, mutig sind.