Grüne zum Projekt City Ost: „GroKo und Bonin gegen bezahlbaren Wohnraum“
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[10.05.2017] Düsseldorf ziert ein Schickimicki-Image, an dem die Landeshauptstadt zuweilen schwer zu tragen hat. Das ist natürlich nicht (immer) gerechtfertigt.
Denn in vielen Bereichen kann man von Düsseldorf durchaus lernen, etwa, wenn es darum geht, bezahlbare Wohnungen zu bauen.
In der gestrigen Sitzung des Planungs- und Bauausschusses (09.05.2017), in der es u.a. um die städtebauliche Entwicklung der City Ost ging, war genau dies ein Thema.
In der Landeshauptstadt müssen nämlich nach einem Ratsbeschluss die Bauentwickler in Projekten mit mehr als 100 neuen Wohneinheiten 20 Prozent der Wohnungen öffentlich gefördert und weitere 20 Prozent preisreduziert anbieten.
„Wir dachten, dass wir an dieser Stelle mal etwas Positives aus Düsseldorf übernehmen und würden dies gern auch in Mönchengladbach umgesetzt sehen“, sagt Dr. Boris Wolkowski, stellvertretender Grünen-Fraktionssprecher und Mitglied im Planungs- und Bauausschuss.
Damit, so der Grünen-Ratsherr, wolle man sicherstellen, dass das neu entstehende Quartier City Ost ein gemischtes Quartier für eine große Bandbreite an Bevölkerungsschichten wird.
Mit dieser Forderung wähnte sich Wolkowski einer breiten Unterstützung sicher, denn auch die beiden CDU-Landtagskandidaten Frank Boss und Jochen Klenner hatten sich ja öffentlich für bezahlbaren Wohnraum „stark“ gemacht.
Boss und Klenner hatten dies für das gesamte Stadtgebiet gefordert und dabei ausdrücklich die neuen Projekte von „MG+“, der wachsenden Stadt, mit einbezogen.
Auch vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Felix Heinrichs war zuletzt noch zu hören, die SPD denke über eine Quotierung von frei finanziertem und sozialem Wohnungsbau nach, da die Stadt bezahlbaren Wohnraum benötige.
Nach dem Motto „Andere handeln, wir reden“ stimmten CDU und SPD im Planungs- und Bauausschuss jedoch gegen den Antrag der Grünen.
Unterstützt wurden die Groko-Politiker dabei von Planungsdezernent Dr. Gregor Bonin (CDU).
Der bekannte Polit-Import aus Düsseldorf sah in der Reglementierung keinen Sinn, kritisierte den Begriff „preisgedämpft“ als willkürlich und nur schwer einzuordnen. Bonin erklärte im Ausschuss, die 40-Prozent-Vorgabe der Grünen sei nicht klarer als die Verwaltungsvorlage – eine Aussage, die bei den eindeutigen Prozentansätzen unter den grünen Ausschussmitgliedern für Heiterkeit sorgte.
„Es ist eben nicht so, dass das Wohnen in Mönchengladbach schon sehr günstig ist und es daher gar keinen Bedarf gibt an bezahlbaren Wohnraum“, sagt Dr. Wolkowski.
Gerade weil derzeit bei niedrigen Zinsen die öffentliche Förderung nicht besonders attraktiv sei, müsse auf städtischen Grundstücken bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.
2.
M. Angenendt schrieb am 11.05.2017 um 14:22 Uhr:
@ Ypsilon
„Mit dem restlichen, womöglich immer noch arbeitslosen, faulen Volk, muss man eben leben und es ertragen.“
Ertragen? Die stören womöglich die besseren „Neubürger“ – wenn welche an die Niers und den nicht mehr sichtbaren Gladbach zu locken sind.
So ein bisschen Gentrifizierung fürs erste wird doch wohl noch drin sein.
Dr. Bonin, OB & Co. bezahlen wir Bürger mit viel Geld und lassen die die Spielregeln bestimmen?
Unglaublich. Sowas nennen die Stadtentwicklung?
Ich nenne das Verscherbeln von Grundstücken in besten Lagen an Investoren, die dann bestimmen, was und wie gebaut wird.
Wo bleiben die Bewohner dieser Stadt bei diesen hochfliegenden Plänen?
https://www.youtube.com/watch?v=kyBvioaN75s
1.
Ypsilon schrieb am 10.05.2017 um 23:13 Uhr:
Tse, tse, tse.
Aber, aber Herr Dr. Wolkowski, wo kommen wir mit Ihren Vorstellungen hin!
Dr. Bonin als treibende Kraft, sein Freund OB Reiners, Dr. Schückhaus samt Masterplanern (Architekt Otten z.B.) und IHK haben hehre, große Ziele und deshalb die Devise:
WACHSENDE STADT ausgegeben.
Nicht etwa für die, die nichts drauf haben (finanziell), sondern für neue, bessere Bürger mit Geld!
Dafür wird geplant und gedealt (mit alten Bekannten/Investoren aus Düsseldorfer Zeiten?) und gentrifiziert, was das Zeug hält.
Gerne wird sicher auch Yuppisierung genommen.
Dr. Bonin hinterließ in Düsseldorf einen massiven Mangel an bezahlbarem Wohnraum, denn es ging und geht ihm nun mal mehr um Schickimicki.
Dafür stand er schon in Düsseldorf , wo man ihn, nicht nur deshalb, nicht mehr wollte.
Er will aus Mönchengladbach Klein-Düsseldorf oder besseres machen.
Begeistert unterstützt durch den OB Reiners, Dr. Schlegelmilch, der schon seit Jahren rum quengelt, dass Gladbach sich mit Düsseldorf zusammentun müsse und in dessen Fahrwasser immer dabei der Glückliche (Felix Heinrichs).
Alle zusammen eint die Idee eine Stadt nach ihren Wünschen und nicht denen der meisten Bürger zu basteln, damit die endlich mal was wird.
Was Großes versteht sich.
Klar, dass man das Pferd von hinten aufzäumt und erst mal hochwertigen Wohnraum in und mit entsprechenden Häusern und Einfamilienhäusern schafft und hofft, dass sich genug mit dem nötigen Kleingeld finden.
Es muss dann, nach vollendetem Werk, so es dazu kommt, vielleicht nicht grade ein Denkmal à la Mount Rushmore National Memorial (das mit den US-Präsidentenköpfen) für diese Heldentat geben – aber nur weil das am Monte Scherbelino nicht hinzukriegen sein wird.
Etwas Adäquates wird sich bestimmt finden.
Mit dem restlichen, womöglich immer noch arbeitslosen, faulen Volk, muss man eben leben und es ertragen.
Das ist schon ein schweres Los und dann kommen auch noch Grüne daher, die solche abgedrehten Ideen haben, Zitat:
„ … sicherstellen, dass das neu entstehende Quartier City Ost ein gemischtes Quartier für eine große Bandbreite an Bevölkerungs¬schichten wird.“