Turnhalle in Hehn wird „fair-schönert“
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Vom Fairpray zum Fairplay: diesen Weg will die Katholische Pfarre St. Mariä Heimsuchung in Hehn mit einem interkulturellen Graffiti-Event beschreiten.
Das Projekt findet auf Initiative der Kirchengemeinde mit ihrer engagierten Gemeindeschwester Stefanie Kallenborn und Guido Ahrendt aus dem Pfarrgemeinderat vom 12. bis 19.10.2013 unter dem Motto „Fair SPray“ statt.
Vier international renommierte Spraykünstler aus Brasilien, Deutschland, Italien, Polen und Russland hat die Kirchengemeinde für dieses legale Sprayen gewinnen können, die an der seit Jahren immer wieder durch wildes Sprayen verschandelten Turnhalle Hand anlegen und die rund 450 Quadratmeter großen Außenfassaden zu einem echten Kunstwerk und Hingucker machen werden.
Die Schmierereien auf der Turnhalle waren Schwester Stefanie und der Kirchengemeinde immer schon ein Dorn im Auge.
„Da haben wir uns gesagt: Warum sollen wir das Objekt der Begierde nicht auf legalem Weg zur Zielscheibe von Sprayern machen, um es attraktiver zu gestalten?“, so Schwester Stefanie, die gleich eine Reihe von Mitstreitern und Unterstützern für das einzigartige Projekt gewinnen konnte.
Finanziert wird „Fair SPray“ zu zwei Dritteln aus Sponsorengeldern sowie aus Kirchenmitteln und einem Fördertopf des Bistums Aachen.
„Als Kirche, die für die Vermittlung von Werten steht, möchten wir die Aktion natürlich für mehrere Botschaften nutzen. So wollen wir unterschiedliche Zielgruppen, allen voran Jugendliche, aber auch Menschen, die Spaß an einer gemeinsamen künstlerischen Aktion haben ansprechen und gleichzeitig Aufklärungsarbeit zum Thema legale Graffiti und den Respekt vor Eigentum leisten“, erläutert Guido Ahrendt.
„Mit der spektakulären Graffiti-Aktion wollen wir auf außergewöhnliche Weise Kirche, Graffiti-Kunst, Fair Play, Pray und Spray sowie Jung und Alt bei der Verschönerung unserer Turnhalle vereinen und Hehn im Oktober zu einem bunten Ort des Fair Play verwandeln“, ergänzt Schwester Stefanie. Eingebunden in das Projekt sind auch die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 bis 11 der Bischöflichen Marienschule.
„Sie haben auch das Thema Fairplay zwischen den Religionen im Sport und in der Gesellschaft vorgegeben“, so Schwester Stefanie weiter.
Auch das Fanprojekt von Borussia Mönchengladbach wird ebenfalls mit einer Abordnung an der Verschönerungsaktion teilnehmen. Parallel zur „Fair-Schönerung“ der Turnhalle durch fünf internationale Künstler finden im September und Oktober Graffiti-Workshops in der Baumallee an der Turnhalle statt.
Die Teilnehmer, unter anderem Seniorengruppen aus dem Hehner Alten- und Pflegeheim sowie Menschen mit Behinderung aus dem St. Josefshaus in Hardt, können auf Folien und großen Tafeln in der Baumallee unter fachkundiger Anleitung ihr Können unter Beweis stellen.
Das Ergebnis des Sprayoneworld-Events an der Turnhalle in Hehn wird am Samstag, 19.10.2013, ab 11:00 Uhr mit einem „Spray-Gottesdienst“ und einer Party vorgestellt.
Vielversprechend sind jedenfalls die Namen der teilnehmenden Künstler. Künstlerischer „Sprühkopf“ ist kj263 alias Konstantin Jakson aus Düsseldorf.
Der Künstler und Designer, zugleich auch Ideengeber von „Sprayoneworld“ ist in Mönchengladbach kein Unbekannter: Er hat bereits die Außenfassade des Berufskollegs Rheydt-Mülfort für Technik sowie das „Gladbach Dock“ auf der Bleichwiese verschönert.
In Hehn stehen ihm der brasilianische als „Spray-Papst“ bekannte Künstler Binho Ribeiro, Gründer des größten Straßenkunstmuseums in Sao Paulo, sowie ETNIK, italienischer Star der Graffiti-Avantgarde, der russische Graffiti-Artist WORM sowie AMI aus Deutschland, fotorealistisch arbeitender Künstler mit Affinität zu Film- und Bühnenkulissen zur Seite.
„Das Spray-Event wird mit Sicherheit Hehn auf andere Weise zu einem Wallfahrtsort machen“, schmunzelt Schwester Stefanie. Vorsorglich stellt die Pfarre zum Start der Aktion Stühle und Bänke für neugierige „Zaungäste“ auf, die den Stars der Spray-Szene über die Schultern schauen möchten.