Kormoran ist Vogel des Jahres 2010
Red. Wickrath [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der Naturschutzbund (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) haben den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010″ gewählt.
Wie das städtische Informationsbüro Umwelt mitteilt, ist derzeit wohl kaum eine Vogelart ähnlich umstritten wie der Kormoran. Auch in Mönchengladbach wird dies deutlich, wo der Kormoran als Durchzügler vorkommt.
So bestätigt der Naturschutzbund (NABU) Mönchengladbach den Kormoran als willkommene Ergänzung der über 90 verschiedenen Vogelarten im Naturschutzgebiet Vorster Busch bei Hardt. Hingegen bereitet der fischfressende Wasservogel den Anglern an den Teichanlagen um Schloß Wickrath Sorgen.
Der Kormoran stellt zweifelsohne besondere Anforderungen, wenn es im Interesse des Natur- und Artenschutzes gilt, allen heimischen Tierarten ihren Platz im ökologischen Netz zu sichern. Hier werden auch künftig Lösungen zu finden sein, die an die Verhältnisse vor Ort angepaßt sind und die heimische Fischfauna gleichermaßen berücksichtigen.
Der Kormoran ist ein bis zu 90 cm großer schwarzer Wasservogel. Das schwarze Gefieder wird lediglich durch das weiße Kinn und die weißen Wangen unterbrochen.
Bis zu 90 Sekunden lang und 30 Meter tief kann der am Schnabelende mit einer Hakenspitze ausgestattete Fischfresser unter Wasser jagen. Ein auffälliges Verhaltensmerkmal ist das Trocknen der Flügel nach den Tauchgängen.
Hierzu sitzen die Tiere auf Felsen, Pfählen oder Baumstämmen und richten die halb ausgespannten Flügel der Sonne entgegen. Charakteristisch ist auch die V-förmige Flugformation der Vögel, die oft in größeren Trupps über Wasserflächen zu beobachten ist.
Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Fischen, in einer bevorzugten Größe von ca. 10-20 cm, nach denen die Tiere im Wasser tauchen. Kormorane sind gesellige Koloniebrüter, die ihre Nester auf höheren Bäumen auf Inseln oder an störungsfreien Gewässerufern anlegen.
Abgesehen von Südamerika ist der Kormoran in allen Erdteilen zu Hause. In Deutschland war das Tier um 1900 nahezu verschwunden, nachdem man den ungeliebten Fischräuber jahrhundertelang verfolgt hatte. Erst 1979 verpflichteten sich die EU-Länder gemäß Vogelschutzrichtlinie, das Überleben der Kormorane zu sichern.
Durch Jagdverschonung und günstige Umweltbedingungen brütet er seit 1986 wieder in Nordrhein-Westfalen, wo er auch als Durchzügler und Wintergast auftritt. Seitdem ist die Brutpaarzahl kontinuierlich angestiegen. Im Jahr 2006 wurden etwa 1000 Brutpaare ermittelt, die sich auf 11 Kolonien verteilen.
Der Kormoran ist regelmäßig an großen Flüssen wie dem Rhein und größeren stehenden Gewässern (z.B. Baggerseen, größere Teichkomplexe) anzutreffen. In der Roten Liste NRW für das Jahr 2009 wird der Kormoran inzwischen als „nicht gefährdet“ eingestuft.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen bezeichnet den Erhaltungszustand der Art in allen Regionen von NRW als „günstig“.