Caritas-Kindergarten „Am Kuhbaum“ feierte 40-jähriges Bestehen
Red. Gesundheit & Soziales [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Seinen 40. Geburtstag feierte der Caritas-Kindergarten Am Kuhbaum. Die im Hardter Wald gelegene Einrichtung des regionalen Caritasverbandes ist die einzige heilpädagogische Kindertagesstätte in der Stadt.
Vor 40 Jahren gehörte Ferdinand Stein zu den ersten Kindern, die die damals neu eröffnete Einrichtung Am Kuhbaum besuchten. Jetzt kam der heute 45-Jährige mit seiner Mutter Maria zum Jubiläumsfest.
„Was die Mitarbeiter hier geleistet haben und welche Geduld sie mit den Kindern aufbrachten, war bewundernswert“, erinnert sich Maria Stein. Ihr Sohn besuchte später auch die benachbarte Paul Moor-Schule des Caritasverbandes. Seit 27 Jahren arbeitet er in der Gärtnerei der Stiftung Hephata.
Im Caritas-Kindergarten Am Kuhbaum werden 32 Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten, geistiger, körperlicher und mehrfacher Behinderung betreut und gefördert.
Die Nachfrage von Eltern ist seit Jahren größer als die Zahl der freien Plätze.
13 Fachkräfte sind in der heilpädagogischen Kindertagesstätte beschäftigt. Die meisten Mitarbeiterinnen sind Heil- und Sozialpädagoginnen oder Heilerziehungspflegerinnen, viele haben eine Zusatzausbildung, beispielsweise als Traumapädagogin.
Die Mitarbeiterinnen schauten auf die Stärken eines Kindes und nicht auf ein Defizit, betonte Frank Polixa, Geschäftsführer des Caritasverbandes. „Wir signalisieren den Kindern: „Hey, es ist okay, wie du bist.“ Es sei diese besondere Wertschätzung, die die heilpädagogischen Kindertagesstätte Am Kuhbaum auszeichne.
Das bestätigte Stefanie Carmanns, die Vorsitzende des Elternrates. Ihr fünfjähriger Sohn Jasper spreche nicht und wäre in einem anderen Kindergarten vollkommen überfordert, berichtete sie.
Frank Polixa: „Es gibt Kinder, die in anderen Systemen nicht so betreut werden können, wie es nötig wäre.“ Im Caritas-Kindergarten hingegen wird für jedes Kind ein individuelles, ganzheitliches Förderkonzept entwickelt und umgesetzt. Dieser Prozess wird durch Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, heilpädagogisches Reiten und Gestalttherapie unterstützt.
„Umso unverständlicher ist es, dass der Landschaftsverband Rheinland als alleiniger Kostenträger die Finanzierung der heilpädagogischen Einrichtungen seit Jahren deckelt“, sagte Polixa.
Ursprünglich war der Kindergarten eine Tagesbildungsstätte für geistig behinderte Kinder bis zu einem Alter von 14 Jahren. Erst mit der Gründung der Paul Moor-Schule gleich nebenan im Jahr 1977 wurde zwischen Kindergarten- und Schulkindern unterschieden.
Intensiv kooperiert der Caritas-Kindergarten mit einer Gruppe aus dem Katholischen Kindergarten St. Mariä Heimsuchung in Hehn. Zusammen feierten die Kinder bereits Messen, trafen sich zu Back- und Kochaktionen und nahmen an einem Puppenspiel teil.
Mit dem Kindergarten trage der Caritasverband dazu bei, die Lebenschancen von jungen Menschen mit einer Beeinträchtigung zu verbessern, betonte 1. Vorsitzender Dr. Christof Wellens (im Bild rechts – Mitte Frank Polixa – links Kita-Leiterin Ulrike Sauer).
Dieses Engagement würdigten in ihren Grußworten auch Bürgermeisterin Renate Zimmermanns sowie Dr. Alfred Etheber vom Caritasverband für das Bistum Aachen.