BI „Windkraft mit Abstand“ bei der NEW • NEW hält an Windkraftstandorten in Hardt und Buchholz fest • BI macht weiter
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Beunruhigen Sie Ihre Mitglieder nicht“ war eine der prägnanten Aussagen vom Geschäftsführer der NEW Re, Tafil Pufja, beim zweieinhalbstündigen Gespräch mit Vertretern der BI „Windkraft mit Abstand“ am 18.11.2014.
Darüber und über weitere Details dieses Gespräches informierten Günter Heymanns, Sprecher der BI, und die weiteren Teilnehmer am NEW-Gespräch am gestrigen Abend (25.11.2014) die fast dreißig BI-Mitglieder.
In diesem Gespräch hatte Pufja deutlich gemacht, dass die NEW an den beiden Standorten in der Nähe von Buchholzer und Hardter Wald festhalten werde.
Dabei stützte er sich auf eine von der NEW in Auftrag gegebene „Potenzialstudie für Windkraftstandstandorte“ und auf die „Avifaunistischen Gutachten“ für die geplanten Standorte.
Die Potenzialstudie weise aus, dass die beiden Standort die einzig richtigen für das Windkraftvorhaben der NEW seien.
Die BI-Gesprächspartner konnten nur eine DIN A 4-Seite dieser Studie einsehen, eine Aushändigung wurde ihnen jedoch verwehrt. Diese Seite bezog sich ausschließlich auf die beiden von der NEW favorisierten Flächen in Hardt und Buchholz.
Allem Anschein nach wurde die „Potenzialstudie“ in Auftrag gegeben, um das NEW-Vorhaben zu stützen und der Ankündigung zuvor- oder nachzukommen, die die Stadt am 05.09.2014 auf ihrer Homepage veröffentlichte.
Darin heißt es u.a. „…Dennoch hat die NEW-Gruppe die Errichtung der Windräder zunächst einmal zurückgestellt, bis zur Vorlage einer gesamtstädtischen Potenzialanalyse….“ (Zitat Ende)
Weiter heißt es in der städtischen Verlautbarung vom 05.09.2014: „… Die NEW erstellt aktuell die Basis für eine umfassende Potenzialstudie, die eine ganzheitliche Betrachtung des Stadtgebietes vornimmt und uns Aufschluss darüber gibt, wo noch zusätzlicher Raum für Windenergieanlagen ist. Dieses Ergebnis wird anschließend mit der Verwaltung und Politik besprochen und kann im weiteren Planungsprozess Berücksichtigung finden“, so NEW-Vorstand Dr. Rainer Hellekes.“ (Zitat Ende)
Dass es sich wirklich um eine „umfassende“ Potenzialstudie mit „ganzheitlicher Betrachtung“ handelt, zweifelt die BI „Windkraft mit Abstand“ an.
Nicht nur deshalb zweifelt sie an, dass die NEW wirklich an einem kooperativen Dialog mit den Gegnern von Windkraftanlagen an diesen Standorten interessiert ist, obwohl das Gespräch am 18.11.2014 in einer freundlichen, wenn auch kontroversen Atmosphäre verlaufen sei.
„Es hat sich im Grunde nach nichts geändert. Die NEW will auf Biegen und Brechen, die Windräder aufstellen und nimmt es nach wie vor auch mit Wahrheiten nicht so ernst“, erklärt Günter Heymanns.
Erst dann, wenn die Führung der NEW Re auf rechtlich und faktisch nicht haltbare Behauptungen hingewiesen wird, würde sie „zurückrudern“ und wortreich von solchen Standpunkten abrücken.
Das Spektrum dieser Behauptungen reiche von der schon seit langem widerlegten „Verpflichtung“ der Kommunen, Windräder aufzustellen über die „wenn nicht wir (NEW) solche Anlagen aufstellen, dann machen es andere“ bis hin zur irreführenden Erklärung, dies alles sei mit der Verwaltung „abgestimmt“.
Ähnlich verhält es sich mit den als „Avifaunistische Gutachten“ bezeichneten „Artenschutzrechtlichen Fachbeiträgen“ für die Gebiete in Hardt und Buchholz.
Diese wurden der BI und interessierten Bürgern aus diesen Gebieten von der NEW erst nach wiederholtem Insistieren und dann auch nur widerwillig zur Verfügung gestellt. [Download nach Kontaktaufnahme]
Dies gipfelte sogar darin, dass NEW-Projektleiter Simon Zenses es sich vorbehielt, Gutachten persönlich zuhause bei den Interessenten abzugeben, wahrscheinlich um festzustellen, ob der Interessent aus Sicht der NEW wirklich „berechtigt“ sei, den entsprechenden „Fachbeitrag“ zu erhalten.
Dies änderte nichts an der Tatsache, dass die Schlussfolgerungen der Autoren dieser Fachbeiträge vielfach so im „Ungefähren“ blieben, als dass die NEW für sich zur globalen Einschätzung kommt: „Die Ergebnisse der vorliegenden artenschutzrechtlichen Betrachtungen stehen den nachfolgenden Genehmigungsschritten , insbesondere der angestrebten Änderung des FNP-Änderung, nicht entgegen“ (Zitat aus Fachbeiträgen).
Dass schon manche methodischen Vorgehensweisen der Autoren „handwerkliche“ Fehler und Unzulänglichkeiten aufweisen, hat zumindest für den Aspekt „Gefährdung von Fledermäusen“ eine ausführliche Analyse eines ausgewiesenen Fledermaus-Spezialisten ergeben, über die an anderer Stelle auf BZMG noch berichtet wird.
Dass die gesamte Angelegenheit auch eine (partei)politische Dimension hat und haben wird, wurde bei der Mitgliederversammlung deutlich, als die Diskussion aufkam, wie die CDU mit ihren Versprechen vor der Kommunalwahl umzugehen gedenkt.
Der als Gast anwesende Ratsherr Friedhelm Stevens (CDU) wollte darauf nicht näher eingehen und lenkte mit seinen Redebeiträgen auf das formelle Verfahren der Bauleitplanung nach Baugesetzbuch (BauGB) und den dort gegebenen Möglichkeiten der Bürger Einsprüche und Stellungnahmen abzugeben.
Auch dieses Thema gilt es an anderer Stelle zu vertiefen.
Schlussfolgerung der BI-Mitglieder am gestrigen Abend: „Wir halten an unseren Zielen fest und werden auch weiterhin alles daran setzen, weitere Windräder in Mönchengladbach zu verhindern, insbesondere in Hardt und Buchholz“.
„Beunruhigen“ würde nicht die BI, sondern die NEW durch ihr stures Festhalten den von ihr geplanten Standorten und durch ihre „fragwürdiges“ Kommunikationsverhalten.
3.
Ypsilon schrieb am 28.11.2014 um 19:45 Uhr:
Ach ja, die NEW. Immer noch dieselben Behauptungen auf Lager, wie damals bei der Biogasanlage in Wanlo.
Da wurde auch so manches Unsinnige seitens der NEW behauptet und selbstverständlich auch deren Lieblingsspruch gebetsmühlenartig wiederholt (der es deswegen aber nicht
richtiger machte):
„wenn nicht wir (NEW) solche Anlagen aufstellen, dann machen es andere“.
Wäre es nicht so traurig, könnte man darüber lachen.
Im Falle der Biogasanlage, dürft die NEW inzwischen sehr froh sein, dass die nicht gebaut wurde.
http://www.bz-mg.de/aus-rat-gremien-beteiligungen/nvv-ag-new-ag/die-methangasanlage-in-schwalmtal-legte-rasante-miss-erfolgsgeschichte-hin-%E2%80%A2-new-ehemals-nvv-muss-wanloern-dankbar-sein.html
Windenergie ist da schon ein lukrativeres und weniger „windiges“ Geschäft wie Biogasanlagen.
Die NEW/RWE steht nun mal mit der roten Laterne in Bezug auf Erneuerbare Energien da.
Jahrelang wurde diesbezüglich tief und fest geschlafen. Arrogant glaubte RWE (und auch die NVV, heute NEW) über die Erneuerbaren erhaben zu sein, die denen nun so schwer zu schaffen machen, dass die Politik helfend und massiv bremsend eingreifen muss.
Wer jahrelang glaubte, sich alles erlauben zu können und lediglich auf die Gewinne aus alten Kohle- und Atomkraftwerken setzte und die Erneuerbaren schlicht ignorierte, muss jetzt mehr als einen Zahn zulegen.
Lukrativer als mit Windenergie geht es wohl kaum. Da ist dann auch jedes Mittel oder besser: jede für die NEW passende Behauptung recht, zum gewünschten Ziel und Profit zu gelangen.
Mit Sorge um Mensch und Natur hat das herzlich wenig zu tun.
Die Erneuerbaren bringen Subventionen und somit Geld.
Bei Wikipedia nachzulesen, Zitat:
„Um die erwünschten Investitionen in Windenergie auch an Standorten mit geringerer Windhöffigkeit zu erleichtern, werden diese in vielen Staaten unabhängig von politischer Ausrichtung gefördert.“
Auch Kosten spielen sicher eine Rolle, Zitat:
„Verglichen mit konventionellen Stromerzeugungsformen weist die Windenergie deutlich geringere externe Kosten auf.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Windenergie#F.C3.B6rderung
Nur darum gehts es auch der NEW/RWE.
Da NEW/RWE viel zu lange vor allem auf die nicht mehr lukrativen Kohlekraftwerke und noch übleren AKW setzten, muss jetzt etwas her, womit Geld verdient werden kann.
Da wird dann jeder auch nur annähernd infrage kommende Standort vereinnahmt und die bereits eingangs zitierte Behauptung heraus gekramt: „ … wenn nicht wir, dann machen es andere“.
NIEMAND anderes wird in Hardt und Buchholz auch nur ein Windrädchen hinstellen, wenn die Politik es nicht will/befürwortet.
Wie äußerte sich Dr. Krings am 29.08.2013 auf der Seite der CDU Mönchengladbach, Zitat:
„Krings: Keine Gründe für weitere Windkraftanlagen in Mönchengladbach
Der CDU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings hält weitere Windkraftanlagen in Mönchengladbach für nicht erforderlich. „Unsere Stadt hat ihren Beitrag für die erneuerbare Energie aus Windkraft auch im Vergleich zu anderen Großstädten gut erfüllt. Die Ausweisung weiterer Flächen ist daher nicht sinnvoll“, so Krings.“
http://www.cdu-mg.de/inhalte/2/aktuelles/41875/krings-keine-gruende-fuer-weitere-windkraftanlagen-in-moenchengladbach/index.html
Nun kann die CDU/Dr. Krings nicht nur Worttreue, Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit unter Beweis stellen, sondern auch ihr neues Denken und neues Handeln.
2.
patricia arndt schrieb am 26.11.2014 um 19:44 Uhr:
Die CDU hat sich vor der Kommunalwahl Mai 2014 ganz klar und eindeutig und im Sinne der „Bürgerinitiative Windkraft mit Abstand“ gegen weitere Windkraftanlagen in Moenchengladbach positioniert.
Und das aus guten Gründen, nachzulesen auf der Internetseite der Bürgerinitiative unter “ Parteien Antwort“.
Es wäre ein Schlag ins Gesicht eines jeden der 7400 Bürger, die sich per Unterschrift gegen die geplanten Anlagen ausgesprochen haben und auch für alle anderen Bürger dieser Stadt, denn die CDU würde sich unglaubwürdig machen.
Unglaubwürdigkeit verzeiht der Bürger nicht.
1.
NichtMitMir schrieb am 26.11.2014 um 18:07 Uhr:
Ich finde es unfassbar, dass die NEW weiter an diesen abstrusen Plänen festhält. Die Gebiete, die sich die NEW da ausgeguckt hat sind vollständig inakzeptabel weil in lärmunvorbelasteten Landschafts- und Naherholungsgebiet gelegen.
Das der Bürger das nicht mit sich machen läßt, zeigen mehr als 7.000 Unterschriften.
Aber der NEW geht es nur um den Profit und es ist eine Frechheit, dass noch immer versucht wird zu vermitteln, dass die Stadt verplichtet ist, Windkraft zu installieren.
Das ist schlichtweg eine Lüge!
Ich bin für erneuerbare Energien, aber in Einklang mit Mensch uns Natur.
Und es ist leicht, dass unter einen Hut zu bringen, nur eben nicht, wenn der Profit das Ziel ist und nicht die Nachhaltigkeit!
Schöne Grüße NEW: NichtMitMir