Vorsorgeuntersuchungen für Kinder: Eltern erhalten Post vom Land
Red. Wickrath [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Eltern, die kostenlose Vorsorgeuntersuchungen für ihre Kinder nicht wahrnehmen, erhalten seit dem Sommer ein Schreiben vom Land Nordrhein-Westfalen.
Das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (LIGA) erinnert Sorgeberechtigte, die mit ihren Kindern nicht an den „U’s“ teilgenommen haben, an die überfälligen Termine.
Die Information über die Teilnahme an den Untersuchungen erhält das Land von den Kinderärzten, die verpflichtet sind, dem Landesinstitut entsprechende Meldungen zu übermitteln. Reagieren die Eltern auf die Erinnerung des Landes nicht, haben die städtischen Jugendämter die Aufgabe, auf die Eltern zuzugehen und sie in einem persönlichen Gespräch über die Wichtigkeit der Untersuchungen aufzuklären.
In Mönchengladbach werden sie dann einen Brief vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familien erhalten, in dem ein Besuch angekündigt wird.
Die Stadtverwaltung Mönchengladbach appelliert an alle Eltern und Sorgeberechtigten, die Vorsorgeuntersuchungen unbedingt wahrzunehmen. Längst nicht alle Eltern machen von den kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen Gebrauch.
Die bundesweite Situation spiegelt sich auch in den Zahlen aus Nordrhein-Westfalen wider: Ab dem 2. Lebensjahr bis zum Vorschulalter sinken die Teilnahmezahlen an Früherkennungsuntersuchungen.
Nur zirka 75 Prozent aller Kinder nehmen lückenlos alle Untersuchungen von der U5 bis zur U9 wahr. In ersten Schätzungen geht die Stadt Mönchengladbach davon aus, daß sie jährlich in etwa 1.500 Fällen Eltern durch Hausbesuche über die Früherkennungsuntersuchungen aufklären muß.
Die Gründe dafür, daß Kinder die Untersuchungen versäumen, sind unterschiedlich. Vielfach fehlt den Eltern die Information über die Bedeutung von Früherkennung oder die Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Oft werden die Termine im Alltagsstreß aber auch einfach vergessen.
Das Land Nordrhein-Westfalen möchte ebenso wie die Städte und Kreise erreichen, daß alle Eltern die Früherkennungsuntersuchungen nutzen, damit alle Kinder die gleiche Chance auf eine gesunde Entwicklung haben.
Dazu erhalten Eltern bereits in den Geburtskliniken das gelbe Untersuchungsheft. Dabei wird ihnen ans Herz gelegt, die kostenlosen Untersuchungen zum Wohl ihrer Kinder in Anspruch zu nehmen.
Die ersten Untersuchungen finden noch während des Aufenthaltes in der Klinik statt. Die weiteren Untersuchungen ab U5 werden von den Kinderärzten durchgeführt. Die Vorsorgeuntersuchungen geben den Eltern die Sicherheit, daß die Entwicklung ihres Kindes altersentsprechend ist – oder aber lassen mögliche Verzögerungen oder Abweichungen frühzeitig erkennen.
Warum sind die Untersuchungen so wichtig? Krankheiten aber auch Entwicklungsverzögerungen und -störungen können frühzeitig erkannt und behandelt werden. Gerade die Vorsorge-Termine, bei denen die Teilnahmezahlen sinken, sind wichtig mit Blick auf den Schulstart.
Kinder, die zum Beispiel Schwierigkeiten beim Sprechen haben, sich nicht so gut konzentrieren können, schlecht sehen oder hören können, werden dem Unterricht nicht so gut folgen können.
Auch wichtige Schutzimpfungen gehören zum Angebot der Vorsorge-Untersuchungen: Masern können schlimme Folgeschäden nach sich ziehen – Masernausbrüche wie in den vergangenen Jahren können mit Impfungen verhindert werden.
Früherkennungsuntersuchungen können auch ein Instrument sein, um frühzeitig Anzeichen von Vernachlässigung und Mißhandlungen zu erkennen. Diese Kinder zu schützen und die Familien, in denen es „kriselt“, frühzeitig zu unterstützen ist Aufgabe und Ziel zugleich.