Silvester-Feuerwerk 2016/2017: 4.000 Tonnen gesundheitsschädlicher Feinstaub
Red. Natur, Umwelt & Energie [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Drei Wochen nach Silvester steht es fest: 4.000 Tonnen gesundheitsschädlichen Feinstaub haben die Deutschen an Silvester in die Luft geblasen. Das berichtet energiezukunft, das Portal für Erneuerbare Energien und die bürgernahe Energiewende.
Die Silvester-Feuerwerke sind nicht nur eine große Geldverschwendung sondern auch ein massives Umweltproblem. Die Grenzwerte werden dabei ignoriert.
Zwischen 100 und 200 Millionen Euro geben die Deutschen jedes Jahr für Feuerwerkskörper aus und tun damit vor allem ihrem eigenen Körper keinen Gefallen: Rund 4.000 Tonnen Feinstaub (PM10) werden nach Angaben des Umweltbundesamtes so in nur wenigen Stunden deutschlandweit in die Luft geblasen.
Eine Menge, die in etwa 15 Prozent des jährlich durch den Straßenverkehr verursachten Feinstaubausstoßes entspricht. Eine Größenordnung, bei der der VW-Abgasskandal fast wie eine Randnotiz wirkt.
Dennoch hält sich die Aufregung in Grenzen, auch wenn die Feinstaubwerte in den Großstädten explodieren, wie die Daten der Messstationen der Umweltberhörde zeigen.
Fast die Hälfte der 317 Stationen hatte am 1. Januar 2017 im Tagesmittelwert den EU-weiten Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten, in München sollen es zwischenzeitlich sogar 1.350 Mikrogramm gewesen sein.
Eine sogenannte Inversionswetterlage, bei der der Luftaustausch verhindert wird, verstärkte den Effekt in großen Teilen Deutschlands. Dadurch konnte der Feinstaub durch Raketen und Böller nicht abziehen und hing wie eine Dunstglocke besonders über süddeutschen Städten wie München und Stuttgart.
„Vergiften der Luft nicht mehr zeitgemäß“
Große Teile in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen und Hamburg waren betroffen.
Nur der Norden und Nordosten profitierte von einer günstigen Wetterlage, die für einen raschen Abzug der Feinstaubschwaden sorgte.
Trotz der massiven Feinstaubbelastung schreiten weder Politik noch Behörden ein, Kritik an der Silvester-Tradition kommt nur von Umweltschützern.
„Letztendlich ist es ein Vergiften der Luft, das nicht mehr zeitgemäß ist“, kommentierte der Chef der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, in der Süddeutschen Zeitung.
Insbesondere Städte wie München und Stuttgart, die große Probleme mit der Feinstaubbelastung haben, müssten jede zusätzliche Belastung vermeiden. „Da hat ein Feuerwerk eigentlich nichts zu suchen“, so Resch.
Denn einfache Lösungen für das Problem gibt es, in vielen Ländern Europas und der Welt ist das private Zünden von Feuerwerkskörpern verboten.
Stattdessen gibt es häufig ein großes, professionelles Feuerwerk der Stadt, in Sidney wurde dieses etwa weltberühmt.