„Ist Politik eine Kunstwelt?“ Absolut!
Red. Giesenkirchen [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Dies sagt der Hamburger CDU-Bürgermeister Ole von Beust noch im Januar 2008 in einem Interview mit dem Tagesspiegel. Hamburg besiegelt damit per sofort das Ende der Hauptschulen.
Das ist ein Ergebnis der Verhandlungen der CDU mit dem Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen, Landesverband Hamburg, GAL, das im Koalitionsvertrag fixiert wurde:
http://www.cduhamburg.de/27002/Uploaded/2008_koalitionsvertrag.pdf
Was macht die Mönchengladbacher Ratsmehrheit unter Führung der CDU?
Herbert Backes, schulpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion sagt ein klares „Nein“ zu den Plänen im Bereich der weiterführenden Schulen das dreigliedrige Schulsystem mit Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien aufzugeben und diese Schulformen durch Gemeinschaftsschulen zu ersetzen.
Die Mönchengladbacher CDU meint, die „Einheitsschule“ würde zu zehn Jahren Chaos an unseren Schulen führen.
Beide Aussagen sind auf der Internetseite der CDU Mönchengladbach veröffentlicht.
Wegen des fehlenden Angebotes an Gesamtschulplätzen werden Kinder somit an weiterführenden Schulen abgewiesen.
In Hamburg wird es vom kommenden Schuljahr an keine neuen Hauptschulklassen mehr geben. Dies berichten übereinstimmend mehrere Tageszeitungen in Hamburg.
Die Bürgerschaft beschloss am Mittwoch einstimmig das Aus der Hauptschule in der Hansestadt. Künftig werden daher Haupt- und Realschüler gemeinsam unterrichtet. Die Hauptschule gilt in Hamburg als „Restschule“, auf der sich leistungsschwache Schüler konzentrieren. Lediglich 10,6 Prozent aller Schüler besuchen derzeit noch diese Schulform.
Diese Zusammenlegung gilt als erster Schritt zu einer grundlegenden Veränderung der Schulstruktur in Hamburg. Bislang existieren in der Hansestadt bis zu acht verschiedene Schulformen. Mittelfristig soll es nur noch sechsjährige Primarschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien geben. Die Abschaffung der Hauptschulen ist der erste Schritt zu Schaffung von Stadteilschulen, in die später weitere weiterführende Schulen aufgehen sollen.
Bildungssenatorin Christa Goetsch (GAL) begrüßte die große Übereinstimmung aller Fraktionen. Sie verwies auf die aus ihrer Sicht erfolgreiche Arbeit der integrierten Haupt- und Realschulen. Dort gelinge es, leistungsstarke und leistungsschwache Schüler gemeinsam so zu betreuen, dass beide profitierten. Zugleich forderte die GAL-Politikerin die Lehrer auf, die Art des Unterrichts zu überprüfen. Allein Strukturen zu verändern, reiche nicht.
Mit Blick auf die Stadtteilschule, die Schülern nach 13 Jahren das Abitur ermöglichen soll, sagte die Politikerin: „Natürlich werden nicht alle Schüler der Stadtteilschule Abitur machen.“ Entscheidend sei, dass der Weg zum Abitur für jeden offen bleibe.
Die Wissenschaftler-Kommission der Bürgerschaft zur Reform des Hamburger Bildungssystems hatte bereits im März vergangenen Jahres darauf hingewiesen, dass Berufschancen und Anschlussperspektiven für Absolventen der Hauptschule eher gering seien. „Der Besuch einer Hauptschule wirkt daher ab der siebten Klasse häufig motivationshemmend“, hieß es im Kommissionsbericht. Die CDU hatte jedoch über Jahre an der eigenständigen Hauptschule festgehalten und noch spezielle Förderprogramme entwickelt. Diese besonderen Angebote für Hauptschüler blieben bestehen, sagte der GAL-Schulpolitiker Michael Gwosdz.
Für Mönchengladbach sollte eine vergleichbare Schulpolitik möglich sein.
Wie sagte doch Bürgermeister von Beust: „Es heißt eben nicht, dass wir uns nur auf die Leute konzentrieren, die es alleine schaffen, sondern auch auf die, die Unterstützung benötigen. Jeder muss am gesellschaftlichen Wohlstand partizipieren dürfen, das ist Basis deutscher Politik.“