Südliche Hauptstraße in Viersen: Neue öffentliche WC-Anlage ihrer Bestimmung übergeben • VdK Mönchengladbach stellt Versäumnisse in Rheydt fest
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Bürgermeister Günter Thönnessen hat die öffentliche WC-Anlage an der südlichen Hauptstraße am Mittwoch, 21.05.2014, offiziell an die Öffentlichkeit übergeben.
Er sagte, mit der Inbetriebnahme gehe ein langgehegter Wunsch der Behindertenverbände und zahlreicher Viersener Bürgerinnen und Bürger in Erfüllung.
Erste Überlegungen für die Installation einer WC-Anlage im Bereich der südlichen Hauptstraße gehen auf Mitte der 1990er-Jahre zurück. In den Jahren 2002 und 2003 wurden in den Beratungen zur Funktionsstärkung der drei Viersener Stadtzentren vier potentielle Standorte für die Aufstellung einer WC-Anlage festgelegt. Realisiert wurde aber aus Gründen fehlender Akzeptanz lediglich der Süchtelner Standort.
Erst durch die intensive Beteiligung der Bürger im Projekt „Perspektive Südstadt“ wurde der Wunsch nach Errichtung einer barrierefreien öffentlichen WC-Anlage für die Südstadt wieder in die Diskussion gebracht.
Zusammen mit der Umgestaltung des Kirchenumfeldes wurde diese Maßnahme zur Förderung angemeldet und bewilligt.
Auf Grundlage einer beschränkten Ausschreibung wurde eine City-WC-Anlage des Herstellers Hering ausgewählt, die den funktionalen und gestalterischen Anforderungen der Stadt entspricht und die Belange der Behinderten berücksichtigt.
Die Anlage wurde schlüsselfertig durch den Hersteller errichtet und zeichnet sich äußerlich durch ein hochwertiges Erscheinungsbild und eine pflegeleichte Oberflächengestaltung aus.
Das Gebäude ist 3 x 5 Meter groß. Hinter dem eigentlichen WC-Raum befindet sich der Technik-Raum mit den Anschlüssen für Strom, Wasser und Kanal sowie der aufwändigen Technik der Spülung, der Sitzbrillen-Reinigung und der Beleuchtung.
Der WC-Raum ist ausgestattet mit
- einem Edelstahl-WC mit berührungsloser Spülung, automatischer Sitzbrillen-Reinigung und einem Notruf (optisch und akustisch)
- einem Edelstahl-Urinal
- einem Edelstahl-Handwaschbecken, unterfahrbar, berührungslos, sensorgesteuert automatischen Seifenspender und Handtrockner und geneigtem Spiegel.
Die Eingangstür hat eine Öffnungsautomatik mit Münzautomat. Der Zugang ist nach Einwurf von 50 Cent möglich. Darüber hinaus können Behinderte mit dem speziellen CFB-Schlüssel diese Anlage benutzen.
Dank der finanziellen Unterstützung durch Mittel des Bundes und des Landes NRW konnte die WC-Anlage jetzt als Teil des Förderprojektes „Soziale Stadt – Perspektive Südstadt“ verwirklicht werden.
Auf Nachfrage teilte die Stadt Viersen mit, dass Reinigung und Wartung von der Stadt selbst vorgenommen werden.
Dass die Stadt Viersen mit der neuerrichtung einer Behindertentoilette den umgekehrten Weg geht, wie Mönchengladbach, hält Rollstuhlfahrer Albert Sturm, Vertreter der Menschen mit Behinderungen im VdK-Kreisverband Mönchengladbach für bemerkenswert.
Dass beispielsweise die Behindertentoiletten am Rheydter Marktplatz und an der Bahnhofstraße entfernt wurden, könne er nachvollziehen.
Nicht jedoch nachzuvollziehen sei jedoch, dass ein durchaus geeigneter und verfügbarer Raum für eine Behindertentoilette innerhalb der barrierefrei erreichbaren Tiefgarage nicht für eine Behindertentoilette, sondern als Abstellraum genutzt werde.
„Es ist unverständlich, dass die Verwaltung unseren Vorschlag abgelehnt hat. Hier muß unbedingt noch „nachgesteuert“ werden,“ erklärt Sturm und verweist auf eine Zusage von OB Norbert Bude aus dem Jahr 2009, als er die Notwendigkeit einer „neuen, vernünftigen WC-Situation“ erklärt habe.
Foto: Stadt Viersen