S28 • Teil VI: „Trauerspiel“ • Der erste Regiobahn-Zug in der Donk?
Roland Stahl [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[31.08.2015] Das Hin und Her der Politik in Mönchengladbach um die Verlängerung der S28 von Kaarst nach Viersen ist ein Trauerspiel. Der Bezirksvorsteher Ost, Hermann-Josef Krichel-Mäurer, ist der Meinung neue Züge in der Donk wären eine Zumutung.
Andererseits ist das alte Remegelände direkt an der Strecke nach Düsseldorf seiner Meinung nach eine 1-A-Lage. Das ist irgenwie schizophren.
Die S28 wird elektrifiziert und die dort fahrenden Flirt-Züge sind extrem leise. Davon kann man sich bei der RE13 überzeugen.
Ganz anders sieht es an der Strecke nach Düsseldorf aus. S-Bahn im 20-Minuten Takt. RE4/RE13 stündlich in beide Richtungen.
Zur Hauptverkehrszeit auch noch jede Menge Verstärkerzüge. Etwas Güterverkehr.
Gemeinsam mit Detlef Neuß von Probahn habe ich mir die alte Strecke in der Donk mal angesehen.de
Als wir aus dem Auto stiegen, war eine Unterhaltung nicht möglich. Die A52 machte dermaßenen Lärm. Ganz ehrlich gesagt, dort möchte ich nicht wohnen.
Selbst am Ende der Strecke kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Viersen, war die Autobahn noch zu hören.
Dort verläuft auch die Strecke von Mönchengladbach nach Viersen. Dort fuhren ein paar Züge darunter auch einige Güterzüge.
Wenn wir die nicht gesehen hätten, wären sie uns nicht aufgefallen. Gehört hat man nichts davon.
Man kann nicht nachvollziehen, was die Gladbacher Politik umtreibt gegen diese Strecke zu sein. Wahrscheinlich stört es die Autovorrangpolitik.
Die Vorteile der Strecke liegen auf der Hand. Auch die Argumente, dass dann die Grundstücke weniger wert sind, kann durch viele Beispiele aus Deutschland widerlegt werden.
Es gibt zwei Strecken in Baden-Württemberg, wo Anfangs auch viele dagegen waren und heute sind die der totale Erfolg.
Suchen Sie auf Wikipedia mal nach Ammertalbahn und Schönbuchbahn. Dort werden diese Erfolgsstories umfangreich beschrieben.
Wie war das in den 1990ern als die Kaarster Bahn gebaut werden soll. Da wurde auch alles schlecht geredet. Wenn man damals mit den alten Zügen von Neuss nach Kaarst fuhr, konnte man bis Büttgen schauen.
Heute ist dort ein sehr großes Wohngebiet entstanden mit kurzen Wegen zu den Stationen.
Die S28 hat heute 23.000 Fahrgäste am Tag. Wenn der Bahnhof Neersen wieder in Betrieb geht, haben viele Gladbacher aus Neuwerk und Bettrath kurze Wege um mit der Bahn nach Neuss oder Düsseldorf zu kommen.
Man kann der Politik in Mönchengladbach nur raten, endlich dieses Trauerspiel zu beenden und mit dem Kreis Viersen für eine schnellstmögliche Wiederinbetriebnahme zusammen zuarbeiten.
Basisfotos: Roland Stahl
Fotomontage: Detlef Neuß