Neues vom Altbier: Ausstellung startet am 06. Oktober 2013 im Freilichtmuseum Dorenburg in Grefrath

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Am Sonntag, 06.10.2013, eröffnet um 11:00 Uhr im Niederrheinischen Freilichtmuseum des Kreises Viersen die Ausstellung „Neues vom Alt. Geschichte(n) rund um eine niederrheinische Spezialität“. Die Schau, die die Actionfiguren ablöst, läuft bis zum 01.12.2013.

„Bier ist seit jeher ein globales Getränk, dessen Produktion und Bedeutung im Laufe seiner langen Geschichte Entwicklungen und Veränderungen erfahren haben“, sagt Landrat Peter Ottmann.

Zum Bier und dem damit verbundenen Brauchtum hat fast jeder eine Beziehung. Auch am Niederrhein, so der Landrat, besitzt der Gambrinussaft in Form des Altbiers eine lange Tradition

– sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten. Legendäre Braustätten der Region wie Hensen (Mönchengladbach), Tivoli, Rhenania (beide Krefeld), Diebels (Issum) oder Bolten (Korschen““broich) haben noch immer einen guten Klang, teilweise wird hier noch oder wieder gebraut.

Auch der Kreis Viersen hat u.a. mit Hannen (Willich), Schmitz-Mönk (Anrath), Schlossbräu (Waldniel), Rixen (St. Tönis) oder der Brauerei zum Bären in Grefrath einen beachtlichen Altbier-Beitrag geleistet.

„Ich freue mich, dass unser Freilichtmuseum einen wichtigen Baustein zur grenzüberschreitenden Verbundausstellung AL’TBIER – niederrheinisch-limburgische ALTernativen“ leistet“, sagt Kulturdezernent Dr. Andreas Coenen.

Seit Juni widmen sich kulturgeschichtliche Museen, Vereine und Archive unter dem Dach eines Museumsnetzwerk Niederrhein ein ganzes Jahr lang dem süffigen Thema.

Coenen: „Beim Bier schmeckt man unsere Heimat förmlich durch. Dieses obergärige Getränk hat über Jahrhunderte Bestand gehabt und ist bei vielen Menschen heute noch beliebt.“

„Der Schwerpunkt unserer Ausstellung liegt auf der Geschichte des Bierbrauens im ländlichen Raum“, sagt Museumsleiterin Anke Wielebski.

Geschichte des Biers bedeutet auf den Niederrhein gespiegelt: die Geschichte des Altbiers. Im Zentrum steht neben der Bedeutung des Bieres im Alltag der Menschen der Prozess des Brauens.

In diesem Prozess spiegelt sich der Wandel von der vorindustriellen zur industriellen Produktion wider. „Die Bedeutung des Bieres im Kontext der Nahrungsforschung soll genau so betrachtet werden wie die Entwicklung des Bieres, die es seit dem Mittelalter in unserer Region erfahren hat.“

Auch Abfüllung und Lagerung des Bieres sollen den Besuchern näher gebracht werden. Zahlreiche Objekte aus Produktion und Konsum werden in der Dorenburg gezeigt. Exemplarisch werden einige Brauereien und ihre Geschichte vorgestellt.

Da es ums Bierbrauen geht und ein Altbierkessel sich von einem Pilskessel nicht grundlegend unterscheidet, hat das Freilichtmuseum Teile der historischen Wuppertaler Wicküler Brauerei in die Ausstellung integriert.

„Wir haben den Wicküler-Fundus jetzt aus dem Depot ins Museum geholt und konnten einen Teil davon für die Schau nutzbar machen“, sagt Anke Wielebski.

Nicht zuletzt hat auch Wicküler Alt gebraut. „Ausgeklammert werden soll nicht die negative Seite des Alkoholkonsums“, so Anke Wielebski.

Die insbesondere im späten 19. Jahrhundert gegründeten Vereine gegen Alkoholmissbrauch werden mit ihren zahlreichen Kampagnen vorgestellt.

Ob Organisationen wie der „Deutsche Verein gegen den Missbrauch geistiger Getränke“, kirchliche Mäßigkeits- bzw. Abstinenzverbände oder politisch-orientierte Akoholgegner – die Bandbreite der Gegnerschaft war groß.

Darüber hinaus geht es in Grefrath um das Selbstverständnis der Vermarktungsstrategien der Bierproduzenten in der Nachkriegszeit.

Nicht nur Plakate, Postkarten oder Bierdeckel dienten als Werbeträger; auch Gesellschaftsspiele, Modellautos oder Schallplatten sollten helfen, die Nachfrage zu steigern.

Weitere Informationen unter: www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de.

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