Aus einer Randgemeinde am Tagebau Garzweiler II • Kurze Chronik von September 2017 bis Oktober 2018
Karl Dahlmanns [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wanlo liegt im Niersquellengebiet und ist vom Tagebau Garzweiler II direkt betroffen. Der Tagebau wird im südlichen Bereich Wanlos bis ca. 200 Meter an die Bebauung heran geführt.
Im September 2017 fanden die Anwohner der Heckstraße einen RWE-Flyer in ihren Briefkästen, in dem darauf hingewiesen wurde, dass mit dem Brunnenbau begonnen wird.
Dieser sollte laut Flyer im März 2018 beendet sein.
Seit dem gab es keine weiteren Information.
Entgegen der Ankündigung dauert der Brunnenbau noch immer an (Stand: 20.10.2018).
Welche Auswirkungen hat dieser Brunnenbau für die Anwohner?
Der Brunnenbau bedingt das Einrichten von großen Zwischenlagern, um das benötigte Baumaterial wie Rohre, Kies, Zement, Werkzeug usw. abzulegen.
Für das Anlegen dieser Bereiche wurden ohne Vorankündigung Wirtschaftswege mehrere Wochen lang gesperrt. Dies geschah auch in der Rübenerntezeit 2017.
Ehe mit der eigentlichen Bohrung begonnen werden kann, muss der Untergrund eine waagerechte Fläche haben, so dass bis zu vier Meter Höhenunterschied ausgeglichen werden müssen.
Dies geschieht durch Aufschüttung von Füllmaterial und bedingt einen erheblichen LKW-Verkehr, der die Wirtschaftswege verdreckt und zerstört.
Die Brunnen werden anschließend an 7-Tagen in der Woche, 24-Stunden lang gebohrt und sind anschließend dementsprechend in Betrieb.
Folge: Ständiger Baulärm, Vibrationen und Schallimmissionen, die vielen Wanloern den Schlaf rauben und lange Zeit rauben werden.
Wie viele Brunnen es wirklich werden (müssen), weiß RWE-Power bis heute selbst nicht.
Also gibt der so genannte „Bergbautreibende“ keine Auskunft.
Und immer noch stellt sich die Frage: Warum muss im Niersquellengebiet Braunkohle gefördert werden?
Würde man 2 Kilometer weiter südlich den Tagebau begrenzen, könnten die Natur und die Orte Keyenberg und Kuckum erhalten bleiben.
Außerdem könnte sich RWE-Power die offensichtlichen technischen Probleme des Brunnenbaus im Niersquellengebiet ersparen.
Über den Brunnenbau hinaus werden bald Großtransformatoren aufgestellt, die mit erheblichem Lärm die Umwelt und hochwahrscheinlich auch die Wanloer Einwohner belasten werden.
Als „Vorläufer“ davon führte RWE am 11.07.2018 einen Großtransport durch.
Dieser führte – ohne vorherige Information der Wanloer – unter anderem in Nord-Süd-Richtung über die Heckstraße.
Ergebnis dieser Aktion: Ab 2:30 Uhr in der Nacht waren alle Anwohner der Heckstraße hellwach, weil sich der Transport festgefahren hatte.
Es wurde ein Straßenbaum gefällt, um den Transport wieder flott zu machen.
Gegen 4:30 Uhr war der Spuk vorbei, an Schlaf war nicht mehr zu denken. Der Baum wurde natürlich nicht ersetzt.
Die Wanloer fragen sich:
Warum wurde der Transport nicht über die parallel verlaufende A61 geführt?
Wer genehmigt einen solchen Schwachsinn?
Wer kontrolliert solche Großprojekte nach der Genehmigung?
Kontakt:
Karl Dahlmanns
Heckstraße 30
41189 Mönchengladbach (Wanlo)
Telefon: 02166 – 5 33 29
E-Mail: K.Dahlmanns@online.de
1.
Der vom Morken schrieb am 22.10.2018 um 12:51 Uhr:
Alle diese höchst unschönen und belastenden Umstände sind überall absehbar und unvermeidbar.
Ich frage mich seit Jahrzehnten: Warum wird es RWE (und anderen Bergbautreibenden) überhaupt erlaubt so nah an Wohngebiete heranzurücken?
Ein Abstand von wenigstens einem Kilometer müsste Pflicht sein. Kohle hin, Kohle her. Vor allem aus finanzieller Sicht.
Dann von der Bedeutung des Braunkohleabbaus für die Allgemeinheit zu schwadronieren und, dass dafür Opfer einiger gefordert werden ist zynisch.
Immer wurden die Braunkohlenpläne von Politikern mit RWE verhandelt und das letzte Wort haben immer Politik/er. Braunkohlenpläne übrigens, die nicht plötzlich vom Himmel fallen, sondern Jahrzehnte im Voraus verhandelt werden!
Bleibt die Frage, wessen Interessen von Politik/ern vertreten werden!
Im Filz von RWE tief und fest verwurzelt sind nun mal Politik/er – und kassieren hervorragend dabei!
Führend dabei: SPD und CDU. Auch aktuell.