Krimi vom Niederrhein „Seidenstadtrache“
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Als ein Geländewagen aus dem Rhein gezogen wird, sieht es zunächst nach einem Unfall aus. Es ist aber schnell klar, daß der Fahrer keines natürlichen Todes gestorben ist – ihm fehlen diverse lebenswichtige Organe.
Hat ja jemand persönliche Rache an einem in jeder Hinsicht umtriebigen und erfolgreichen Geschäftsmann genommen?
Die Handlung bietet über weite Strecken gute Unterhaltung. Sie könnte aus dem prallen Leben gegriffen sein. Eigenschaften wie Liebe, Familiensinn und wirtschaftliche Interessen sind die Hauptriebfedern für die Handlungen der Verdächtigen.
Motive für den Mord gibt es also genug. Sie werden hier ganz deutlich breitgewalzt.
Eine Kleinigkeit sei hier noch am Rande erwähnt. Die Polizeibeamten können sich fast ungestört auf ihre Arbeit konzentrieren; ihr Privatleben rückt – im Gegensatz zu vielen anderen zeitgenössischen Kriminalromanen – deutlich in den Hintergrund.
Die Handlung spielt in Krefeld. Was allerdings nur am Rande wichtig ist. Kleve oder Emmerich könnten genausogut die Orte des Geschehens. Was aber nicht weiter schlimm ist.
Die Geschichte ist am Niederrhein angesiedelt, zwar nicht typisch für ihn und könnte auch anderswo spielen. Sehr viel lokaler Charme und Ortskenntnisse sind hier aber auf jeden Fall vorhanden.
So umfangreich der Hauptteil, so mager und ausbaufähig das Ende. Es werden zwar ein Mörder und sein Motiv benannt; dies geschieht aber fast schon als Randnotiz.
Kommissar Zufall hilft tatkräftig mit; der Tathergang wird nur ansatzweise erklärt. Im täglichen Leben mag dies ausreichend sein. Zumindest in einem Kriminalroman sollte dieser Teil aber deutlich umfangreicher gestaltet sein.
Ulrike Renk: Seidenstadtrache; Emons-Verlag Köln 2013; 224 Seiten; ISBN: 978-3-95451-182-2