Karl May Festspiele Elspe 2012 – Eine Ära geht zu Ende –
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Generationswechsel in Elspe! Nach 22 Jahren gibt Benjamin Armbruster seine Paraderolle Winnetou an Jean-Marc Birkholz ab, der im vergangenen Jahr noch die Rolle des Old Shatterhand gespielt hat.
Diese Rolle wird von Oliver Bludau übernommen, dem Sohn des Elsper Ur-Old-Shatterhands, Jochen Bludau.
Erstmalig bei den Karl-May-Festspielen wird der Generationswechsel nicht hinter der Bühne oder in der Winterpause durchgeführt sondern während der laufenden Aufführung. Eine völlig neue Inszenierung von Winnetou I macht dies möglich. Die Idee dazu hatte Jochen Bludaut.
Das Spiel beginnt nicht mit der bekannten Ankunft von Karl May im Wilden Westen, sondern mit der Sterbeszene von Winnetou aus Winnetou III bei dem Winnetous letzte Worte sind „Weisst Du noch damals ….“.
Zu diesem Zweck hat es sich Jochen Bludau nicht nehmen lassen, nach 17 Jahren Bühnenabstinez nochmal das Kostüm von Winnetous Blutsbruder überzustreifen, um nach dem Prolog die Rolle an seinen Sohn zu übergeben
Es folgt eine gelungene Aufführung mit atemberaubenden Stunts, pyrotechnischen Glanzleistungen und hervorragend motivierten Schauspielern, die die altbekannte Story mit neuer Frische dem Publikum nahe bringen.
Die neuen Hauptdarsteller werden Ihren Rollen durchaus gerecht, können sich aber noch weiterentwickeln. Für Oliver Bludau ist es die 1. Saison als Schauspieler und er macht seine Sache gut. Jean Marc Birkholz hat die Rolle des Winnetou bereits in Rathen gespielt und kann auch in Elspe überzeugen.
Benjamin Armbruster steht den Darstellern als erfahrener Theater- und Bühnenschauspieler mit Rat und Tat zur Seite. Offiziell hat er seit 2 Jahren die Dialogregie übernommen.
Sein Abschied von der Rolle des Winnetou heisst nicht Abschied von der Elsper Festspielbühne, er wird auch weiterhin die Dialogregie übernehmen und, wer weiss, ob es nicht doch ein Wiedersehen auf der Bühne gibt.
Wenn das Publikum den Bösewicht beim Schlußapplaus ausbuht, hat Rolf Schauerte alias Santer alles richtig gemacht.
Meinolf Pape, seit über 40Jahren Mitglied des Elsper Ensembles, spielt seine Rolle ausdrucksstark und mit viel Dynamik. Bleibt abzuwarten, ob es diesmal seine letzte Saison ist. Immerhin ist es schon die 2. Spielzeit nach seinem offiziellen Abschied, aber die Frage eines würdigen Nachfolgers ist, nach wie vor, nicht geklärt.
Lobend zu erwähnen ist Markus Lürick, der sowohl im Vorprogramm, als auch im Hauptstück, die Zuschauer in seinen Bann zieht. Besonders die Kinder sind von ihm begeistert, überall wo er auftaucht, wird er direkt umlagert.
Auch das Vorprogramm, bestehend aus Reitershow, Stuntshow und Musikshow, sowie die kleinen Aktionen am Rande, finden großen Anklang und machen den Tag in Elspe für Groß und Klein zu einem Erlebnis.
Dies bestätigten uns auch die Kinder aus Siegen, die mit der Aktion Lichtblicke die Karl May-Festspiele besuchten. Die Kinder kannten zum Teil Karl May und die Elsper Bühne gar nicht, waren aber total begeistert von den rasanten Ritten, den Schläge-reien und, natürlich den Explosionen. Nach dem Spiel durften sie einen Blick hinter die Kulissen werfen, den Hauptdarstellern Fragen stellen und bekamen Autogramme. Diesen Kindern wird der Tag in Elspe sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Sollten Sie jetzt Lust bekommen haben die Karl May-Festspiele zu besuchen, haben Sie bis zum 02.09. noch die Gelegenheit dazu. Aber Sie sollten sich beeilen, denn in diesem Karl May Jahr, er starb vor 100 Jahren, sind die Vorstellungen überwiegend ausverkauft.
Eine kleine Anmerkung noch am Schluß, positiv auffallend war die Sauberkeit des Geländes und die Aufmerksamkeit aller Mitarbeiter.
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