Willkommenskultur • Teil VIII: Auch Jüchen stellt sich auf Anstieg von Zuweisungen ein • Vielfältige Hilfsangebote von Bürgern und Organisationen • Informationsveranstaltung am 24.03.2015
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Keine noch so kleine Gemeinde kann und will sich der Aufnahme von Asylbewerbern entziehen. Auch nicht Jüchen mit seinen etwa 22.500 Einwohnern.
Innerhalb der vergangenen Monate sind der Gemeinde Jüchen wurden vermehrt Asylsuchende zugewiesen worden. Aktuell sind im Jüchener Gemeindegebiet 159 Asylsuchende untergebracht, davon 32 schulpflichtige Kinder.
Wenn man davon ausgeht, dass die Zuweisungen in den kommenden Monaten ähnlich verlaufen, ist bis zum 30.06.2015 mit einem Anstieg der Zuweisungszahl um weitere 48 Personen zu rechnen.
Der Gemeinde sind Flüchtlinge aus 24 verschiedenen Herkunftsländer zugewiesenen.
Die meisten kommen aus Mazedonien, Serbien, dem Kosovo, Albanien und Syrien.
Durch die stetig steigende Zuweisung an Flüchtlingen wird die Gemeinde vor immer größere Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Unterbringung, gestellt.
Angestrebt wird, die Asylsuchenden mit ihren verschiedenen Kulturkreisen möglichst dezentral unterzubringen und kleine Einheiten zu schaffen.
Die Wohnverhältnisse stellen sich aufgrund der steigenden Zahl an Asylsuchenden zunehmend als schwierig dar.
Die Gemeinde Jüchen unterhält im Gemeindegebiet zwei Unterkünfte mit einer Gesamtkapazität von 160 Plätzen.
Eine 100 %tige Belegung ist jedoch nicht möglich, da auf die persönliche Situation der Flüchtlinge Rücksicht genommen werden muss, auch um Konflikte unter den verschiedensten ethnischen Gruppen möglichst auszuschließen.
Oberstes Ziel ist eine menschenwürdige Unterbringung, besonders bei Familien mit minderjährigen Kindern.
Deshalb setzt die Gemeinde vor allen Dingen auf die weitere Anmietung von Wohnungen und Häusern, wobei die Mietverträge zwischen der Gemeinde Jüchen und dem Vermieter geschlossen wird.
Die Gemeinde Jüchen selbst ist bestrebt, weitere gemeindeeigene Räume, die für eine Wohnnutzung geeignet sind, zur Verfügung zu stellen.
So konnte in Hochneukirch Wohnraum hergerichtet werden, in denen nun bis zu 30 Personen dauerhaft untergebracht werden können. In Jüchen wird eine weitere Wohnung kurzfristig umgebaut.
Einige Personen sind aufgrund ihres aufenthaltsrechtlichen Status berechtigt, selbst Wohnungen am freien Wohnungsmarkt anzumieten.
Die Gemeinde leistet hier Unterstützung bei der Wohnungssuche. Hierdurch kann Wohnraum in den Übergangswohnheimen freigemacht werden.
Darüber hinaus ist jedoch zusätzlich die Anmietung weiterer Wohnungen am freien Wohnungsmarkt erforderlich.
So konnten durch die Gemeinde bereits mehrere Wohnungen angemietet werden.
Bürgerinnen und Bürger, die über geeigneten Wohnraum verfügen, werden deshalb gebeten, sich mit Elena Hundt, Tel.-Nr. 02165 – 915 3213 oder per E-Mail unter elena.hundt@juechen.de in Verbindung zu setzen.
Derzeit werden alle gemeindeeigenen Immobilien auf Ihre Eignung für die Unterbringung von Flüchtlingen geprüft.
Ziel der Gemeinde Jüchen ist es, den Bau von Wohnheimen oder Containeranlagen nach Möglichkeit zu vermeiden.
Oftmals fehlt den Flüchtlingen die Grundlage und Perspektive zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben in Deutschland. Auch die Gemeinde Jüchen kann diese Herausforderungen nicht alleine ohne die Hilfe von ehrenamtlich Tätigen bewältigen.
Aus diesem Grund hatte Bürgermeister Harald Zillikens bereits vor einiger Zeit Institutionen, Vereine und Verbände zu einem „runden Tisch“ eingeladen.
Sein Ziel ist, diesen Personenkreis durch Maßnahmen zu unterstützen und ihnen in der schwierigen Situation durch ein Netzwerk bestmögliche Hilfestellungen anzubieten.
Die Gemeinde selbst bietet den Flüchtlingen gemeinnützige Arbeitsgelegenheiten an.
Dieses Angebot wird insbesondere von jungen Flüchtlingen angenommen, die arbeiten und ihren Alltag sinnvoll gestalten möchten.
Durch die Bildung dieses Netzwerkes sollen Möglichkeiten gefunden werden um den Menschen in Jüchen zu helfen und diese zu integrieren.
Die Bildung des Netzwerkes zeigt bereits erste Erfolge.
So können als Ergebnis aus der letzten Zusammenkunft nachfolgende Angebote offeriert werden:
- Kath. Forum MG u. Kath. Familienzentrum Hochneukirch
- Aktuell Durchführung von 2 niederschwelligen Deutschkursen
- Caritas Sozialdienste Rhein-Kreis Neuss
- Psychosoziale Beratung für Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte
- Evangelische Kirchengemeinde Kelzenberg
- Einbringung von Personen als Paten, Interesse an der Fortbildung zum Integrationslotsen,
- Niederschwelliger Deutschkurs
- Mutter/Kind Kurse
- Organisation von Kinderfesten für Flüchtlinge
- Fahrdienst
- Pastoralteam Jüchen
- Flüchtlingscafe
- Gestellung einer Wohnung im Pfarrhaus Gierath in Abstimmung mit dem Bistum
- SKM Mönchengladbach
- Kurs zur Qualifizierung als Integrationslotse
- DRK Grevenbroich
- Prüfung von Unterstützung
- Seniorennetzwerk 55
- Kinderbetreuung, wenn Eltern Kurse besuchen
- Türkisch-Deutscher Freundeskreis
- Generelle Bereitschaft zur Unterstützung
- Einladung von Flüchtlingen zu Mitgliederversammlungen
- Evangelische Kirchengemeinde Otzenrath-Hochneukirch
- Raumangebot
- Schulung von Personen zur Begleitung
- Dirk Witte -Bürger-
- Hilfe zur Koordination
- Jugendamt Rhein-Kreis Neuss/Gemeindejugendring
- Organisation des Festes der Kulturen „Jüchen bunt“
- DLRG Hochneukirch
- Teilnahme an Schwimmkursen
- Teilnahme am Schwimmtraining
- VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler
- Integration im Bereich Fußball u. Jugendbereich
- TV Hochneukirch
- Mutter-Kind-Turnen
Zur Thematik „Flüchtlinge in Jüchen“ findet am 24.03.2015 um 19.00 Uhr im Sitzungssaal des Hauses Katz eine Bürgerinformation statt.