Integrationsminister Guntram Schneider: Zivilgesellschaftliches Engagement gegen Extremisten in Mönchengladbach unverzichtbar
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[pmnrw] Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Guntram Schneider hat gestern den Gegnern der umstrittenen Islamschule in Mönchengladbach seine volle Unterstützung zugesichert.
„Genauso, wie wir uns als demokratische Kräfte gegen die Gefahr von Rechts stellen, ist zivilgesellschaftliches Engagement gegen fundamentalistische Gruppierungen wichtig“, sagte Schneider in Düsseldorf nach einem Treffen mit Vertretern des Integrationsrats und der Bürgerinitiative gegen die Islamschule am Mittwochabend (13.10.2010).
Zu dem Treffen eingeladen hatte die Vorsitzende des Integrationsrats, Gülistan Yüksel.
An dem Treffen teilgenommen hatten neben Minister Schneider und Gülistan Yüksel ihr Stellvertreter Abdelillah Berrisoul, Wilfried Schultz sowie Friedel Kotterik und Achim Stude von der Bürgerinitiative, der Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers und der Mönchengladbacher Landtagsabgeordnete Hans-Willi Körfges.
Alle waren sich einig darin, dass es sich bei dem salafistischen Verein „Einladung zum Paradies“ nicht um ein Integrationsproblem handele.
„Hier haben wir es eindeutig mit einem Problem der Inneren Sicherheit zu tun, dem die verantwortlichen Behörden mit allen ihnen zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln begegnen“, betonte Minister Schneider.
Gerade in der zurzeit hitzig geführten Diskussion um Zuwanderung dürften Fragen der Integration und Probleme mit fundamentalistischen Gruppen nicht vermischt werden, erklärte der Minister.
Die Integrationsrats-Vorsitzende Gülistan Yüksel machte auf die schwierige Lage vor Ort aufmerksam. „Wir sind hier vor Ort alle gemeinsam gegen diese Schule – auch die Muslime sind selbstverständlich gegen fundamentalistische Gruppierungen“, sagte sie.
Problematisch sei jedoch die oft einseitig geführte Diskussion über den Islam insgesamt.
Ihre größte Sorge sei es, dass das über viele Jahre aufgebaute gute Klima zwischen den Menschen mit Migrationshintergrund und der Mehrheitsbevölkerung beschädigt werden könnte.
Wilfried Schultz von der Bürgerinitiative verdeutlichte, dass ein Abgleiten junger Menschen in den religiösen Extremismus verhindert werden müsse.
„Geschäftsgrundlage ist unsere Verfassung und Rechtsordnung. Das müssen wir auch den Jugendlichen immer wieder klar machen. Die Jugendlichen müssen wissen, dass eigene aktive Mitwirkung erforderlich ist. Dazu gehört aber auch, dass entsprechende Angebote zur Verfügung stehen, die sie in die Gesellschaft integrieren und ihnen ein Gefühl der Dazugehörigkeit bieten“, sagte er.
Minister Schneider erklärte, dass er den Dialog mit den Vertretern des Integrationsrats und der Bürgerinitiative fortsetze. In Mönchengladbach komme es nun darauf an, gemeinsam ein Hineinwirken des Vereins in die Migranten-Gemeinde zu verhindern.
„Gerade junge Männer dürfen sich nicht verleiten lassen, dort mitzumachen. Wir werden alles tun, um das zu verhindern“, erklärte der Minister.