Greenpeace-Studie sorgt bei Energiekonzernen für Unmut und bestätigt Umweltverbände und Bürgerinitiativen
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Für Wirbel und bei den Kraftwerksbetreibern für großen Unmut sorgt die aktuelle Greenpeace-Studie „Tod aus dem Schlot“.
Nicht verwunderlich, denn die Studie kommt zu dem Schluss, dass jährlich durch die schädlichsten Kohlekraftwerke in Deutschland 3.100 Menschen sterben.
Die dreckigsten Kraftwerke stehen in Nordrhein-Westfalen und in Brandenburg.
In den letzten Tagen waren die Energiekonzerne bereits in die Schlagzeilen geraten. Trotz derer Unkenrufe (Säbelrasseln?) gingen auch in diesem, doch recht langen und kalten Winter nicht die Lichter aus und oh Wunder, es wurde (2012) sogar noch ein enormer Stromüberschuss produziert, der zu einem Export von 22,8 Milliarden Kilowattstunden führte! Allein in die Niederlande wurden für 1,4 Milliarden Euro Strom verkauft.
Weder der teilweise Atomausstieg noch die beschleunigte Energiewende führten dazu, dass Deutschland Strom hätte importieren müssen.
Hier stellt sich die mehr als berechtigte Frage nach der Glaubwürdigkeit der Energiekonzerne und der Politiker im Bund und im Land.
So liefert RWE billigen Braunkohlestrom zu Schleuderpreisen ins Ausland, wodurch der Strom aus dortigen sauberen Gaskraftwerken unrentabel wird und bei uns die dreckigen Kohlekraftwerke auf Hochtouren produzieren.
Zu allem Übel verhindern RWE & Co. obendrein auch noch die Energiewende, da z.B. RWE seine Kraftwerke nicht herunterfahren will, obwohl genug regenerativer Strom zur Verfügung stünde.
Folge ist, dass immer noch Braunkohle abgebaut wird und RWE sogar von einer Erhöhung der Abbaumengen träumt, was auf Grund des vorstehenden Sachverhaltes nicht verwundert.
Damit dies geschehen kann, müssen auch in unserer Nachbarschaft Menschen mit dem Verlust ihrer Heimat bezahlen. Ob Erkelenz oder Kerpen, der Wahnsinn geht weiter.
Und wofür? Damit RWE Braunkohle-Strom zu Schleuderpreisen regelrecht verramscht. Dafür werden Menschen umgesiedelt, Dörfer, Denkmäler und Natur, ja sogar uralte Wälder wie z.B. der Hambacher Forst, „weggebaggert“ und somit unwiederbringlich vernichtet. Grundwasservorkommen werden auf Jahrzehnte evtl. sogar Jahrhunderte zerstört.
Von den Folgen für die, die am Grubenrand leben müssen ganz zu schweigen.
Zu alledem kommen auch noch gesundheitliche Schäden und wie die Greenpeace-Studie zeigt, Todesfälle durch die Feinstaubbelastung.
Die Feinstaubbelastung wurde von den Energiekonzernen für die Kraftwerke und auch den Tagebau schon immer in Abrede gestellt, zumindest solange, bis dieses Schönreden nicht mehr aufrecht zu erhalten war.
Der BUND hatte schon Anfang dieses Jahrtausends darauf aufmerksam gemacht und ihm war es letztendlich zu verdanken, dass das Thema endlich auch in den Fokus der Politik kam. Auch wenn es heute Luftreinhaltepläne und Aktionspläne zur Feinstaubvermeidung im Braunkohletagebau gibt – die Gefahr besteht weiter.
Hinzu kommt das Thema Radioaktivität, das ebenfalls von RWE gerne als Unsinn bezeichnet wird. Zu den Gefahren von Feinstaub und Radioaktivität durch den Tagebau hatte die FWG Jüchen zuletzt informiert.
Jüchen ist genauso wie Mönchengladbach, hier vor allem Wanlo, noch lange Jahre vom Tagebau und dessen massiven Auswirkungen betroffen.
In der Greenpeace-Studie wird erläutert, dass die Schadstoffemissionen sich über tausende von Kilometern ausbreiten. Denn es ist nicht nur der Feinstaub aus den Kraftwerken. Bei den Braunkohlekraftwerken kommt ein giftiges Gemisch von Blei, Quecksilber, Arsen, Cadmium und anderen hinzu.
Nicht umsonst werden diese im Volksmund auch „Dreckschleudern“ genannt.
Moderne Filtertechnik bei den neueren Kraftwerksblöcken wie Neurath 2 und 3? Fehlanzeige! RWE weigert sich schlicht und bleibt aus Kostengründen bei den klassischen Elektrofiltern.
Eines der übelsten Kraftwerke steht in Nordrhein-Westfalen: Niederaußem.
Mit 31,2 Millionen (!) Tonnen Kohlendioxid ist Niederaußem der größte Klimakiller Europas.
Sogar weltweit belegt es noch einen der unrühmlichen vorderen Plätze, nämlich Platz 7.