Europa-Wahl: Zeigen die Ergebnisse Tendenzen für die Kommunalwahl?

Hauptredaktion [ - Uhr]

00-gesamtstadtDie Europawahl ist seit 6 Wochen vorbei. So richtig zufrieden konnte nur die FDP sein, die in Mönchengladbach mit einem Zuwachs von 6,8% auf 16.4% kletterte.
Eine Tendenz für die bevorstehende Kommunalwahl wollte keine örtliche Parteiführungen so recht erkennen.

Zu schlecht einschätzen können sie wohl die Einflüsse ihrer politischen Mitbewerber in Mönchengladbach, nämlich der FWG und der Zentrumspartei, die bei der Europawahl natürlich nicht antraten.

Betrachtet man jedoch beispielsweise die CDU-Differenz in Giesenkirchen zur EU-Wahl 2004, kann man schon eine gewisse Tendenz nicht ausschließen.

Hier hatte die CDU mit 13,2% die größten prozentualen Verluste in Mönchengladbach zu verkraften. Damit lag Giesenkirchen mit 2,5%-Punkten über dem Verlustdurchschnitt der CDU von 10,7%.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich gegenüber 2004 die Wahlbeteiligung auf 35,6% (2004: 32,2%) erhöhte und die Republikaner mit 0.9% keine besondere Rolle spielten.

Ob und ggf. in welchem Maße die CDU bei der Kommunalwahl verlieren wird, werden wir spätestens am Abend des 30. August wissen.

Ebenso wird sich dann herausgestellt haben, ob das häufig erwähnte „Bürgerliche Lager“ aus CDU und FDP eine entsprechende Mehrheit erhalten wird. Dabei sind die Fragen erlaubt, wieso gerade nur diese beiden Parteien „bürgerlich“ sein sollen und wie man die übrigen Parteien „einzuordnen“ gedenkt. Bestehen die doch ebenfalls aus Bürgern.

Und wenn man eine Einordnung „konservativ“ vornehmen möchte, müssten in Mönchengladbach mindestens noch FWG und Zentrumspartei dazu gehören, oder?

2 Kommentare zu “Europa-Wahl: Zeigen die Ergebnisse Tendenzen für die Kommunalwahl?”
  1. Lieber Kritiker,

    leider ist die größte bürgerliche Partei die der Nichtwähler gewesen 🙁

    Und deswegen gibt es für unsere Demokratie rein gar nichts zum Jubeln. Und da bringt es auch nichts, wenn kurz drauf Leute von Wahlpflicht sprechen, das wäre undemokratisch und würde ja nur die Zahlen schönen ohne was an dem Problem zu lösen.

    Vielmehr müssen die Parteien begreifen, dass Wahlversprechen nicht nach der Wahl als Versprecher dargestellt werden dürfen und plötzlich ganz anders gehandelt wird. Das würde das Vertrauen in die Politik stärken und dann nach und nach auch die Wahlbeteiligung.

    In kleinen demokratischen Systemen (z.B. bei manchen Studierendenschaften) gibt es eine Enthaltungsmehrheit, also kein Antrag/keine Person ist gewählt, wenn sich die Mehrheit Enthält (aber als Stimme muss die Enthaltung schon abgegeben werden, einfach fern bleiben ist da keine Enthaltung).

    Lässt sich so natürlich nicht 1 zu 1 übertragen – aber wäre mal interessant wie dann die Wahlbeteiligung ausgesehen hätte. Sicher ein ziemlicher Denkzettel für alle Parteien 😉

    Trotzdem: ich als Linker bin mit dem Ergebnis von DIE LINKE. zufrieden – eine klare Steigerung zur letzten EU-Wahl. Nur zufrieden und jubeln liegen noch etwas auseinander 😉

    Gruß
    Torben

  2. Wäre die größte sog. „bürgerliche Partei“ Mönchengladbachs mit ihrem Ergebnis bei der Europawahl zufrieden, würde sie damit im aktuellen Kommunalwahlkampf wuchern.

    Das tut sie erkennbar nicht, sie ist nervös, das Selbstbewußtsein angeknackst.

    Sicher wird der Wahlkampfmanager der CDU vehement widersprechen, als flötender Knirps im Walde.

    Einen Anlass zum Jubel gibt es indessen ob der Europa-Ergebnisse für niemanden.

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